Vor dem Urlaub
Letztes Jahr in der Deutschland-Cup Pause den super Zwei-Wochen-Trip in den Westen der USA (Phoenix, Grand Canyon, Las Vegas und San Francisco) gehabt, stand dieses Jahr fest, dass meine Schwester definitiv nur eine Woche frei bekommen wird. Eigentlich hatten wir in 2024 auch gar nicht geplant in die Staaten zu reisen, aber da beide Elternteile in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag feierten, kam Jessica bei der Überlegung nach dem Geschenk die Idee einen New York Kurztrip zu machen. Logischerweise können wir ihnen nicht die ganze Reise bezahlen und so sagten wir ihnen, dass wir einen Anteil übernehmen, sie aber auch etwas dazu steuern müssten, mit der Frage ob das okay für sie wäre? Der Clou an der Geschichte war aber, dass wir ihnen vorerst nicht sagten, wo es hingehen wird, denn es sollte eine Überraschung werden. Sie willigten dennoch ein und so fingen wir im Hintergrund an mit den Planungen bzw. den Buchungen an. Alles startete mit dem Flug, hier hatte Jessica ein Angebot für 468 Euro hin und zurück pro Nase von Singapore Airlines gefunden (was sie auch auf die Idee des Trips nach NYC brachte) und dieses Angebot nahmen wir direkt wahr, denn das war preislich gesehen echt spitze. Danach fing dann die große Sucherei nach dem Hotel an, was sich als nicht so einfach erwies, denn bei drei New York Besuchen waren wir bisher immer in Manhattan stationiert. Hier waren die Preise aber in den letzten Jahren enorm gestiegen und so entschieden wir uns etwas in Long Island City zu buchen, welches nur eine Bahn-Station bis nach Manhattan bedeutete und hier bekamen wir das Doppelzimmer für fünf Nächte für knapp über 1.000 Euro. Nachdem wir hier abgesichert waren, buchten wir auch noch einen Frühbucher-Parkplatz am Flughafen dazu.
Groß war dann die Freude, als Ende Juni die NHL ihre Spielpläne für die Saison 2024/25 heraus brachte. Da dieser Trip ja als Geburtstags-Geschenk geplant war, buchten wir bereits früh ohne Rücksicht auf irgendwelche Spiele. Die NHL hatte aber ein Einsehen mit uns und meine zwei Wünsche gingen tatsächlich in Erfüllung: Ein Heimspiel meiner New Jersey Devils und ein Heimspiel der New York Islanders, da wir deren neue Arena alle noch nicht besucht hatten. Top, besser hätte ich es selbst auch nicht planen können. Wenige Wochen danach ging der Ticketverkauf los und hier wurde ich dann jeweils auch heimlich tätig, mit jeweils vier Tickets im Unterrang der beiden Arenen.
Eigentlich wollten wir es den Beiden erst am Tag des 70. Geburtstag unseres Vaters verraten. Dieser ist aber erst am 27.10. gewesen, also acht Tage vor Abflug. Allerdings sagten wir uns irgendwann, dass doch Vorfreude die schönste Freude ist und es bei einem solch späten verraten des Zielortes zeitlich auch eng mit dem Packen ihrer Koffer geworden wäre. Aus diesem Grund machten wir dann knapp acht Wochen vor Beginn der Reise reinen Tisch und die Freude war natürlich groß, auch wenn meine Mutter irgendwie mit Dubai gerechnet hatte (aus welchem Grund auch immer?).
ESTA mussten wir dieses Jahr nicht neu beantragen, da dieses ja immer für zwei Jahre gültig ist und von uns erst im letzten Jahr vor der Westküsten-Tour die Einreise bestätigt bekommen hatten. Hier reichte dann nur noch mal das einloggen und neu ausdrucken der Bestätigung. Dazu kamen dann noch ein paar kleine Dinge, wie z.B. ein wenig Geld wechseln, um auch ein klein wenig was in Cash dabei zu haben oder auch das Buchen des Besuchs auf der Aussichtsplattform des SUMMIT One Vanderbilt im 93. Stockwerk, denn das ist immer schon tagelang im Voraus ausgebucht. Hier entschieden wir uns für den Mittwoch, denn laut Wetterbericht sollte es hier sonnig und nicht bewölkt werden. Fußballmäßig hatte ich mal wieder Pech, denn beide New Yorker Vereine spielten am Samstag und Sonntag zuvor, wir reisen ja erst Montags an. Selbst College-Fußball war nicht möglich, das musste ich dann nach einiger Sucherei einsehen. Ansonsten machte ich natürlich wieder eine Art "Plan" bzgl. der ganzen Sightseeing-Sachen, damit auch alles zeitlich und von der Zusammenstellung zusammen passt, um möglichst die Dinge, die nebeneinander liegen, dann auch nacheinander zu machen.
Montag, 04. November 2024
Da war er nun also gekommen: Der Abreise-Tag! Gestern „nur“ mit dem OFC in Walldorf und danach in Bad Nauheim bei der 1b gewesen, war ich bereits um 21 Uhr wieder zuhause. Den ganzen Tag über gegähnt und müde gewesen, war es natürlich so, dass ich daheim dann wieder hellwach war. Also schaute ich erst ein wenig NFL Football im TV und als ich dann doch erste leichte Müdigkeit verspürte, machte ich meinen Koffer final fertig. Es ging ja nur noch da rum, die daneben gelegten Klamotten noch einzupacken und den Koffer zu verschließen. Es war dann bereits fast 1 Uhr, als ich mich ins Bett legte und dauerte auch nochmal ein paar Minuten, bis ich einschlief.
Entsprechend müde war ich natürlich, als mich der Wecker um 4:15 Uhr unsanft aus dem Schlaf riss. Schnell geduscht und nachdem ich mich wieder wie ein Mensch fühlte, kam dann dann immer mehr die Vorfreude durch. Um 4:50 Uhr fuhren wir zuhause weg und hatten Glück noch vor dem größten Arbeitsverkehr unterwegs zu sein, verloren dann aber Zeit in Parkhaus, denn hier war unten erst alles rot (also voll geparkt), in der Mitte dann zwei, drei Einfahrten grün, aber mit Stau davor, also fuhren wir noch weiter nach oben und waren plötzlich ganz oben angekommen. Hier war dann aber auch alles rot und eine lange Autoschlange, da es sich um eine Wendel-Auffahrt handelte, konnte man auch nicht zurück fahren. Am Automaten geklingelt, immerhin wurde dann nach und nach die Schranke für die Autofahrer geöffnet. Unser Parkplatz war ein ganzes Stückchen zu laufen, bis zur Gepäckaufgabe im Terminal 1C. Glücklicherweise war aber weder am Singapore Airlines Schalter, noch am Security Check danach, wirklich viel los und so kamen wir hier problemlos und schnell durch. So waren wir doch schon um 6:45 Uhr an unserem Gate B42, mussten aber wenige Minuten später alle nochmal zum Gate B46 wechseln. Eigentlich sollte um 7:45 Uhr das Boarding beginnen, stattdessen wurde es aber mal wieder 8:05 Uhr. Somit war klar, dass wir nicht wie geplant um 8:20 Uhr losfliegen würden. Für so einen großen Flieger ging das Boarding aber sehr schnell und so rollten wir um 8:32 Uhr los und hoben exakt eine Viertelstunde später ab. Über weite Strecken war es ein recht ruhiger Flug, außer beim ersten austeilen des Essens, denn das musste zwei Mal kurz unterbrochen werden. Ich hatte zwei Mal für vielleicht 30-40 Minuten die Augen zu und ansonsten surfte ich ein wenig oder schrieb hier schon am Bericht. Allgemein waren wir mit Singapore Airlines (es war unser erster Flug mit dieser Gesellschaft) sehr zufrieden und konnten wenig negatives sagen. Um 10:12 Uhr Ortszeit setzten wir nach exakt 7:25 Stunden Flugzeit am John F. Kennedy Airport auf. Wir benutzten auch das erste Mal die MPC (Mobile Passport Control) und konnten so an der normalen Schlange bei der Einreise vorbei gehen. Diese war zwar gar nicht wirklich lange, aber so waren wir noch schneller und hatten nur ein einziges Pärchen vor uns. Das Alles ging also wirklich schnell, aber am Gepäckband mussten wir einige Minuten warten, bis es überhaupt erst los ging, dann zuerst mein Koffer alleine kam und einige Minuten später auch die restlichen drei Gepäckstücke. Zu Fuß ging es zur Bahnstation, von wo uns der Air Train zur Haltestelle Jamaica brachte. Von hier ging dann die normale New Yorker Subway los und brachte uns die Linie E fast direkt bis zu unserem Hotel, wo wir aber zu früh waren und um 13 Uhr unsere Zimmer noch nicht bezugsfertig waren. Wir ließen unser Gepäck im Aufbewahrungsraum stehen und gingen zu Fuß zum Gantry Plaza State Park, wo man einen guten Überblick über die Skyline von NYC hat. Diesen überragenden Anblick mussten mussten wir erstmal auf uns wirken lassen und verbrachten hier einige Minuten einfach nur mit „rüber schauen“. Gemütlich gingen wir zurück zum Hotel und konnten um Punkt 15 Uhr unsere Zimmer übernehmen. Wir richteten uns ein klein wenig ein, machten uns frisch und um 15:45 Uhr fuhren wir mit der U-Bahn nach Manhattan rein. An der Grand Central Station, wo es über- und unterirdisch insgesamt 67 Gleise gibt, stiegen wir aus. Von hier ging es zu Fuß in den Bryant Park, wo ein Winter Wonderland aufgebaut ist, danach an den völlig überlaufenen Times Square und dort gingen wir in den über drei Stockwerke aufgebauten M&M-Store. Am Rockefeller Center war ebenfalls die Eisfläche bereits wieder aufgebaut und es wurde alles für die morgige Präsidentschaftswahl vorbereit, da hier ja auch die NBC-Studios sind. Das Rockefeller Center Hochhaus an sich war ebenfalls in den US-Farben angestrahlt. Danach entschieden wir uns den Rückweg anzutreten und nachdem wir mit der U-Bahn in knapp zehn Minuten zurück nach Long Island City gefahren waren, setzten wir uns hier zu einem Italiener, wo wir lecker speisten und den ersten Abend gemütlich ausklingen ließen. Um 20 Uhr waren wir wieder am Hotel, was aber ja bereits 2 Uhr deutscher Zeit bedeutete und somit ein langer Tag für uns war, da wir ja morgens Alle etwa um 4 Uhr aufgestanden waren. Auf dem Zimmer wurde noch geduscht und ich schaute im TV noch den Sieg meiner Devils in Edmonton an, während Jessica doch recht schnell einschlief. Ich kämpfte mich noch bis Spielende um kurz nach 23 Uhr durch, war aber auch wirklich froh als es rum war, denn dann konnte ich noch 25 Stunden wach sein auch endlich in die Waagrechte und schlief logischerweise auch schnell ein.
Tages-Leistung zu Fuß = 15,1 Kilometer
Dienstag, 05. November 2024
Irgendwie war es eine unruhige Nacht, in der wir sehr oft wach waren, was vermutlich an der Umstellung und Umgewöhnung, aber wohl auch an der Vorfreude auf die nächsten Tage, lag. Wir waren ab kurz vor 6 wach, gammelten erst noch ein wenig rum, machten uns dann aber fertig und waren um 7:15 Uhr, also kurz nach Beginn der Frühstückzeit bereits dort. Das Breakfast war ganz okay für US-Verhältnisse, war ein klein wenig am europäischen Standard angehaucht, zumindestens konnte man satt werden. Danach ging es noch mal auf die Zimmer uns komplett fertig machen und um 9 Uhr verließen wir unsere Übernachtungsmöglichkeit. Zuerst ging es über eine halbe Stunde mit der U-Bahn nach Brooklyn, wo wir am Dumbo Bridge View ein Foto mit einem Brückenpfeiler der Manhattan Bridge schossen. Ein Foto, dass vermutlich gefühlt jeder Mensch schon einmal gesehen haben dürfte. Im Time Out Market fanden wir es nicht so spannend und deswegen machten wir uns direkt auf den Weg die Brooklyn Bridge zu Fuß zu überqueren, die Belohnung dafür war ein überragender Blick auf die Skyline von Manhattan Downtown. Wieder Festland unter den Füßen bewegten wir uns in Richtung One World Trade Center, schauten uns aber vorher erst noch die große U-Bahnstation Oculus an, ebenso wie auch das 9/11 Memorial direkt am Fuße des Neubau bzw. an der Stelle, wo die beiden Zwillingstürme auch tatsächlich standen - auch so viele Jahre danach immer noch sehr bewegend. Mittlerweile lief ich im T-Shirt herum, denn es war strahlender Sonnenschein mit 23 Grad, selbst eine kurze Hose wäre möglich gewesen. Wir fuhren auf das One World Observatory auf 387 Meter nach oben (höchste überdachte Aussichtsplattform in NYC) und von hier hat man natürlich einen perfekten Überblick über Manhattan und die angrenzenden Stadtteile, sowie natürlich viele weitere Kilometer am Horizont. Wieder unten angekommen, sah ich direkt einen Apple Store, der genau richtig kam, denn mein Haupt-Ladekabel hatte am gestrigen Tag seinen Geist aufgegeben. Es folgte noch ein Fußmarsch zum Ghostbusters Firehouse (dem originalen aus den Filmen) und eine Bahnfahrt zum Flatiron Building („Bügeleisen-Haus“), aber dieses war komplett in ein Gerüst eingehüllt und machte somit kein Sinn es abzulichten. Danach entschieden wir uns zum Hotel zurück zu fahren, wo wir in der Nähe noch ein paar Kleinigkeiten einkauften und gegen 16:15 Uhr wieder auf den Zimmern waren. Ziemlich genau eine Stunde später verließen wir unsere Unterkunft wieder, um zuerst mit der Subway wieder zur Station Jamaica gebracht zu werden und von dort dann mit dem Long Island Railroad zur UBS Arena nach Elmont raus zu fahren, wo das NHL-Team der New York Islanders ihre Heimspiele austrägt. An der nähesten Bahnstation angekommen, standen hier kostenlose Shutte-Busse zur Verfügung, die die Fans zur Arena brachte, was wir in Anspruch nahmen, denn fußtechnisch gesehen waren es fast anderthalb Kilometer dort hin. Schnell noch ein Puck gekauft, denn ich für die Sammlung meiner besuchten NHL-Grounds benötigte und wir nahmen uns Chicken Tender mit Pommes und einen Liter Diet Coke mit auf unsere Plätze in den Block 111 im Unterrang. Schnell gegessen und nochmal ein wenig im Block nach unten gegangen, da das Warmup sich schon ganz langsam dem Ende entgegen neigte. Ein paar Fotos hier geschossen und danach noch einen Toilettengang mit anschließenden Arena-Fotos aus einem anderen Blickwinkel erledigt, ging es zurück auf den Platz und das Pre Game Prozere begann auch schon. In einem recht unterhaltsamen NHL-Spiel siegten die Gastgeber nach einem 1-3 Rückstand noch mit 4-3 nach Penaltyschießen. Nach Beendigung des Spiels lief alles recht problemlos ab, auch wenn wir noch drei, vier Busse passieren lassen mussten, weil wir noch in der Warteschlange anstanden. Das war aber nicht weiter schlimm, denn wir hatten sowieso nichts mehr vor, außer dass wir durch die Reihe durch recht müde waren. Am Bahnhof dann wieder in den LIRR gestiegen, der uns zur U-Bahn Station Jamaica brachte, wo wir in die Subway Linie E umsteigen mussten, die uns fast wieder direkt bis zum unserem Hotel kutschierte. Wir kamen um exakt Mitternacht an unserer Station an und sahen aber die Spitze des Empire State Buildings, welches in den US-Farben angeleuchtet war. Um hier gute Fotos zu bekommen, liefen wir nochmal runter an den East River und machten ordentliche Schnappschüsse. Zurück im Zimmer machten wir den TV an und verfolgten noch ein wenig die US-Wahl, von deren wir im Laufe des Tages in der Citx wirklich wenig mitbekamen, außer dass mehr Polizei-Präsenz war und wirklich nur vereinzelte Personen mit Trump T-Shirts oder Caps herum liefen, aber diese konnte man an zwei Händen abzählen. Um 1:30 Uhr machten wir dann TV & Licht aus und schliefen auch wirklich zügig ein.
Tages-Leistung zu Fuß = 15,3 Kilometer
Mittwoch, 06. November 2024
Trotz der späten Schlafenszeit gestern waren wir bereits um 7:15 Uhr wach und gingen eine Dreiviertelstunde später zum Frühstück. Wir machten uns danach gemütlich fertig und um 9:45 Uhr auf den Weg in Richtung Manhattan. Ich entschied mich heute aufgrund von 25 Grad tatsächlich für T-Shirt und kurze Hose, eigentlich unfassbar für einen November in New York, denn vor zehn Jahren zum Beispiel hatten wir genau zum gleichen Zeitpunkt hier die dicken Winterjacken an. Mit der U-Bahn ging es bis zur Station „5th Avenue, 53rd street“, wo wir ausstiegen und die St. Patricks Cathedral, den Rockefeller Center und den Times Square nochmal im Hellen besuchten, im Dunklen hatten wir es ja bereits am Montag Abend, also an unserem Anreisetag, gesehen. Weiter ging es zu Fuß in Richtung Madison Square Garden bzw. Penn Station, wo unser früher immer gebuchtes Hotel, das Hotel Pennsylvania, stand, aber dieses wurde ja leider in 2022 bereits abgerissen und es klaffte immer noch ein großes Loch. Von hier dann per pedes in westliche Richtung, wo wir fast die kompletten 1,5 Kilometer Länge der High Line abliefen, ehemalige Bahngleise, die wieder ein wenig Natur mit Bäumen, Sträuchern und Blumen bekam und so eine nette kleine grüne Oase in der Stadt bilden. Ebenso wie Little Island, eine kleine Insel auf Stelzen im Wasser, die naturhaft angelegt wurde und von wo man z.B. auch einen super Blick auf das One World Trade Center und die dortige Umgebung hat. Danach nahmen wir den Bus in nördliche Richtung zum Vessel, wo es aber (derzeit?) keinen Aufzug gab und zum nach oben kraxeln hatten wir ehrlicherweise keine Lust, zumal ich öfters schon gelesen hatte, dass es die zehn Euro Kosten absolut nicht wert wäre. Es ging dann mit der U-Bahn in die Nähe des Central Parks, wo wir vorher in einem anderen Reisebericht auf Höhe 780 3rd Ave eine Wandzeichnung eines Fotos vom 9/11-Vorfall fanden. Von hier dann wieder zu Fuß am am Chrysler Building vorbei zum SUMMIT One Vaderbilt, wo wir ja für 15:30 Uhr die Fahrt nach oben auf 366 Metern gebucht hatten, um von hier die Aussicht im Hellen und Dunklen genießen zu können. Das zieht sich immer ein ganzes Stückchen hin (heute knapp über zwei Stunden), aber die Aussicht hier ist natürlich einfach überragend und neben den Fotos, die man zwischendurch mal macht, gönnt man sich natürlich durchgehend den Blick über die Stadt und in die Ferne. Wir hatten mega Glück, der Wettervorhersage ein paar Tage zuvor vertraut, und bekamen einen super Sonnenuntergang präsentiert, absoluter Wahnsinn im positiven Sinne! Selbst von der Toilette im 93. Stockwerk bekommt man diesen Aussicht geschenkt. Nachdem wir wieder unten waren, fuhren wir mit der U-Bahn zur Roosevelt Island Tramway Station, von wo eine Seilbahn auf die Insel im East River fährt. Diese Fahrt war sowieso in unserer Wochenkarte inkludiert und wir wollten von hier auch nochmal den Blick auf die Skyline genießen, aber so richtig überragend war es nicht. Dennoch absolut okay es mal gemacht zu haben und auch mal auf der 3,2 Kilometer langen Insel, auf der tatsächlich über 11.000 Menschen leben (das unterschätzt man total) gewesen zu sein. Zurück fuhren wir dann wieder mit der U-Bahn in die Nähe unseres Hotels, wo wir bereits am Montag eine Sportsbar ausfindig gemacht hatten. Burger & Bier bei Eishockey & Basketball auf dem TV-Bildschirmen, so kann man es schon aushalten. Zur Verdauung dieser guten Mahlzeit liefen wir die 1,4 Kilometer zurück zu unserem Hotel und verschwanden auf die Zimmer, wo ich noch das NHL-Spiel zwischen Chicago und Detroit zu Ende schaute, aber in erster Linie waren wir alle froh endlich mal die Schuhe ausziehen und die Füße hoch legen zu können, denn heute hatten wir tatsächlich eine riesige Wegstrecke zu Fuß zurück gelegt.
Tages-Leistung zu Fuß = 17,0 Kilometer
Donnerstag, 07. November 2024
Da ich gestern nach dem Eishockey bereits kurz vor 22:30 Uhr den TV ausgeschaltet hatte und auch zeitnah eingeschlafen war, wurde ich schon gegen 6 Uhr wieder wach und konnte einfach nicht mehr einschlafen. Wir gammelten aber noch ein wenig herum und machten uns fertig für den Tag. Um 8 Uhr ging es zum Frühstück und gegen 9:45 Uhr verließen wir die Zimmer um mit der U-Bahn Linie E zur Endstation One World Trade Center zu fahren. Zu Fuß ging es dann zur Wall Street, mit dem Wahrzeichen (dem Bullen) in der Nähe, und von hier dann zum Fähr-Terminal. Wir nahmen die Fähre zu Staten Island, die an der Freiheitsstatue vorbei auf die kleine Insel vor Manhattan fährt. Wir entschieden uns extra gegen den Besuch auf der Insel selbst, wo die Freiheitsstatue steht, denn hier waren wir ja bereits vor zehn Jahren und die ganzen Bildern waren vom Wasser her ausreichend, da man auf der Insel direkt davor steht und muss nach oben fotografieren, zudem sind hier wohl tagsüber immer längere Warteschlangen. Auf Staten Island nahmen wir dann die nächste Fähre wieder zurück und von diesem Schiff konnte man auch noch super Fotos von der Skyline von Downtown Manhattan machen, das lohnt sich auf jeden Fall. Danach ging es dann noch ein wenig Klamotten einkaufen und nach Chinatown und Little Italy, wo wir uns mal kurz auf ein Bierchen für mich bzw. eine Coke für den Rest nieder ließen. Da wir die letzten Tag mit den geplante Sightseeing sehr gut voran kamen, entschieden wir uns es für heute sein zu lassen und fuhren mit der U-Bahn zum Hotel zurück, wo wir zuvor nach einem kurzen Zwischenstopp im Supermarkt dann auf unsere Zimmer gingen und noch eine dreiviertel Stunde die Füße hoch legten. Um 16:45 Uhr machten wir uns dann mit der U-Bahn zur Penn-Station, von wo der NJ Transit uns dann nach Newark brachte. In der Penn Station war es gar nicht so einfach den Ticket-Schalter für die Zugverbindung zu finden, aber nachdem wir ihn sahen, waren die Karten schnell gebucht. Um 18 Uhr kamen wir dort an und keine zehn Minuten Fußmarsch später waren wir am Prudential Center, der Heimspielstätte meiner New Jersey Devils. Zuletzt war ich hier vor zehn Jahren und hatte sie seitdem nur noch auswärts gesehen (in Winnipeg, in Chicago oder bei der Global Series in Bern und Göteborg), echt schön mal wieder hier zu sein. Ich ging auch direkt auf die andere Seite der Arena, um beim Warmup ein paar Fotos „meiner Jungs“ zu schießen und nachdem dieses beendet war gab es noch ein Abendessen in Form von Chicken Tenders und Fries. Als das vertilgt war, kamen die Spieler auch schon auf das Eis und die Hymnen begannen bzw. das Spiel dann logischerweise danach auch. Die Devils starten gut und führten früh mit 2-0, um Anfang zweites Drittel den Anschlusstreffer zu kassieren, wieder den alten Zwei-Tore-Vorsprung herzustellen und doch kurz vor der zweiten Pause noch ein weiteres zu kassieren, so dass das Spiel komplett eng blieb. Im letzten Abschnitt legten die Devils erneut vor, aber wiederum schlugen die Habs zurück. So blieb es dann doch eine Zitterpartie bis kurz vor dem Ende der Partie, als ein Empty-Netter den Deckel drauf machte und die zwei Punkte sehr zu meiner Freude in Newark blieben. Nach der Partie noch eine paar Fotos geschossen, ging es wieder zu Fuß zur Bahn-Station, wo uns der NJ Transit zurück zur New Yorker Penn Station brachte. Hier bekamen wir noch einige enttäuschte und verärgerte Gesichter von Rangers-Fans zu sehen, die parallel zu unserem Spiel zuhause 1-5 gegen Buffalo verloren, das war schon ziemlich nett anzusehen. Die U-Bahn fuhr uns dann zurück nach Long Island City, wo noch ein wenig NHL-Zusammenfassungen im TV geschaut wurden und etwa gegen 0:45 Uhr machte ich das Licht aus.
Tages-Leistung zu Fuß = 11,5 Kilometer
Freitag, 08. November 2024
Irgendwie die nächste unruhige Nacht, in der wir Nachts wach waren und nach dem erneuten Einschlafen gegen 6:30 Uhr von einem lautstarken Streit, der minutenlang anhielt, im Zimmer nebenan geweckt wurden. Kurz rum gegammelt, entschieden wir uns dann nacheinander zu duschen und um kurz vor 8 Uhr saßen wir alle gemeinsam beim Frühstück. Da wir mit unseren Sightseeing-Plänen wirklich super gut voran gekommen waren und bei unseren bisherigen New York Besuchen den Central Park immer ein wenig vernachlässigt hatten, entschieden wir uns mit der U-Bahn in die Nähe zu fahren und nach einem Fußmarsch am Trump Tower und dem Plaza Hotel vorbei, einfach erstmal komplett entspannt im 4,07 Kilometer langen und 860 Meter breiten Park zu spazieren. Neben einer künstlichen Eisfläche gibt es mehrere Seen, Statuen und auch ein Schloss zu sehen, dazu noch mit „Strawberry Fields“ die Gedenkstätte für den nur etwa knapp 100 Meter weiter entfernt ermordeten Beatle John Lennon. Hier spielte ein Musiker Songs seiner Gruppe, was sich echt super anhörte und uns neben einem minutenlangen verweilen auch dazu brachte ihm ein wenig Kleingeld da zu lassen. Zwischendurch konnte man die echt zutraulichen Eichhörnchen mit herunter gefallenen Nüssen füttern. Wir liefen gemütlich fast drei Stunden herum und erreichten gerade einmal die halbe Höhe, entschieden aber dann, dass wir wieder in Richtung Trubel in die Stadt zurück gehen und ein wenig einkaufen, was ja bei jedem USA-Urlaub dazu gehört. Die gekauften Sachen wurden auf den Zimmern abgestellt und zu Fuß ging es noch mal in eine Bar, wo es zum Abendessen Burger & Bier gab. Wir waren auch bereits um 20:30 Uhr zurück im Hotel, gingen noch mal auf die Aussichtsterrasse auf dem Dach, von wo man auch eine überragende Aussicht auf die Skyline hatten, hier hätte man auch die ganze Nacht verbringen können. Wieder zurück auf den Zimmern schaute ich noch NBA im TV, aber da mir nach den unruhigen und kurzen letzten Nächten dauernd die Augen zufielen, machte ich bereits um kurz vor 22 Uhr das Licht aus und schlief auch ruckzuck ein.
Tages-Leistung zu Fuß = 14,0 Kilometer
Samstag + Sonntag, 09. + 10. November 2024
Heute waren wir um 7:15 Uhr wach und nach dem Duschen saßen wir (wie fast jeden Tag) in Richtung 8 Uhr am Frühstückstisch. Danach packten wir in aller Seelenruhe unsere Koffer und verließen um 11 Uhr die Zimmer. Die Koffer ließen wir nochmal im Gepäckraum unseres Hotels und fuhren mit der U-Bahn ein letztes Mal rein in Richtung Manhattan. Wir besprachen zuvor, dass wir heute einfach nur nochmal chillig letzte Sachen einkaufen gehen würden, so gab es für meine Mum und Schwester jeweils noch ein paar Schuhe, für mich einen Hoodie und allgemein Kleinkram, wie z.B. die leckeren M&M‘s mit Almond und Peanutbuter, die es beide Sorten bei uns in Deutschland ja nicht zu kaufen gibt. Allgemein habe ich auf diesen Trip mit 2 Hoodies, 3 T-Shirts und 1 Levis-Jeans für meine Verhältnisse ziemlich viel eingekauft. Hatten wir dann alle unsere Wünsche gestillt, mussten wir diese noch in die Koffer im Hotel verstauen und verließen dieses gegen 15:50 Uhr. Das war die Zeit, in der aufgrund der Rush Hour in den U-Bahnen immer viel los war, aber da heute Samstag ist, war es doch zum Glück recht entspannt. An der Station Jamaica stiegen wir ein letztes Mal aus der in den letzten fünf Tagen so oft benutzte Linie E aus und wechselten in den Air Train zum John F. Kennedy International Airport, wo wir am Terminal 4 aussteigen mussten. Wir hatten fast direkt am Eingang des Gebäudes die Schalter für die Aufgabe der Koffer und diese dauerte keine zehn Minuten. Selbst am Security-Check war überraschend wenig los und da wir an beiden Stellen so gut durch kamen, waren wir fast 2,5 Stunden vor Abflug bereits am Gate. Die Zeit verging aber auch recht flott, wobei wir nochmal Getränke und kleine Knabbersachen einkauften, obwohl das Boarding letztendlich erst um 19:50 Uhr statt um 19:30 Uhr begann. Viele anderen sprangen direkt wieder auf, als nur die Schilder am Gate aufgestellt wurden und es noch nicht mal eine einzige Ansage gab. So stand man teilweise über eine halbe Stunde in einer Schlange, ich werde so viel Dämlichkeit nie verstehen, zumal diese Art von Flieger wirklich mehr als nur genug Stau-Raum über den Sitzen hat. Wir verblieben noch gechillt sitzen und erst als nur noch ca. ein Dutzend Personen anstanden, bewegten wir uns gemütlich zum Ausgang. Wenn ich es richtig gesehen habe, waren wir sogar die vier Letzten, die das Flugzeug betraten, natürlich ohne Abstand zu den Vorderleuten, damit wir nichts verzögerten. Abgehoben wurde dann um 20:46 Uhr statt um 20:15 Uhr, also wieder mit einer halben Stunde Verspätung und das erste Teilstück hatten wir Unterhaltung in Form eines unaufhörlich plärrenden Balgs direkt drei Reihen vor uns. Kurz nachdem alles verdunkelt wurde, kam um 23:15 Uhr die Meldung, dass Turbulenzen auftreten könnten in Verbindung mit dem Anschnallzeichen, aber glücklicherweise war es nur mal kurz ruckelig, hier habe ich schon schlimmere Momente erlebt. Danach schaute ich einen Film und machte mir später noch ein wenig leise Rockmusik auf die Ohren und schlief tatsächlich mal für zwei Stunden ein, wobei das im Flugzeug natürlich kein richtiger Erholungs-Schlaf ist. Der Schreihals vor uns weckte mich dann wieder kurz bevor es Frühstück gab und etwas mehr als eine Stunde danach setzten wir zur Landung an. Deutschen Boden unter den Füßen bzw. den Flugzeugrädern hatten wir um 9:39 Uhr, geplant war eigentlich 9:50 Uhr. Wir landeten auf der Landebahn auf der anderen Seite der Autobahn und mussten somit noch ein ganzes Stück rollen, bis wir ans Gebäude andockten. Zudem muss man am FRA zum Gepäckband immer einen längeren Fußmarsch hinter ich bringen, aber als wir dort gegen 10:15 Uhr angekommen waren, waren immer noch keine Koffer auf dem Band. Es dauerte noch einige Minuten, bis es los ging und unsere Koffer kamen auch hier verdammt spät. Zu Fuß ging es dann noch die Wegstrecke zum Parkhaus zurück, wo ich um 11:05 Uhr den Motor des Autos startete, aber beim ausfahren aus dem Parkhaus gab es Probleme, weil uns angezeigt wurde "Karte nicht eingefahren", was dann wohl mit dem Problemen vom Montag zu tun hatte (siehe Beginn vom Bericht), denn dort hatten wir ja unsere Park-Karte nicht an den Scanner gehalten, weil uns die Schranke ja separat geöffnet wurde. Ein Anruf beim Notdienst öffnete uns dann aber die Schranke erneut separat, was dann problemlos ging und wir uns endlich auf den Heimweg machen konnten. Um ziemlich genau 12 Uhr kamen wir zuhause an und packten natürlich erstmal unsere Koffer aus, was dann das endgültige Ende dieser Reise bedeutete.
Tages-Leistung zu Fuß = 8,5 Kilometer
Lauf-Leistung gesamte Reise = 81,4 Kilometer
FAZIT
Es war mal wieder ein absolut überragender USA-Trip, wir haben alles gesehen, was wir sehen wollten. Dazu kam natürlich noch das mega gute Wetter, denn im November in T-Shirt und kurzer Hose in New York herum zu laufen, das klingt irgendwie total surreal. Allgemein hatte ich nur am An- und am Abreise-Tag überhaupt einen Pullover an. Wir waren vor der Reise ein wenig unsicher, weil ja direkt in diesen Zeitraum die US-Präsidentschaftswahl anstand. Wie aber bereits im Bericht erwähnt, bekamen wir davon aber auf der Straße sehr wenig bis fast gar nichts mit. Allerdings ist New York auch irgendwie komplett überlaufen, Massen an Touristen, die an den Sehenswürdigkeiten unterwegs sind, das konnte schon ziemlich nervig sein. Auch wenn es jetzt irgendwie blöd klingen mag, wenn ein Tourist sich über andere Touristen beschwert. Wie aber oben schon beschrieben, waren es dennoch überragende sechs Tage, mit sonst durchweg positiven Erkenntnissen und Erfahrungen.