Saison 2024/25

Kategori Superiore (1. Liga Albanien)

(35. Spieltag)

 

Air Albania Stadium
(Tirana / Albanien)

 
Samstag, 19. April 2025 / 15:30 Uhr
 
KF Tiranë -
KF Teuta Durrës


0:1 (0:0)


Tor:

0:1 (80.) Mario Beshiraj

  

Besond. Vorkommnis: Walid Jarmouni (69./KFT) verschießt Foulelfmeter.

Gelbe Karten: Édison Kola (58.) / Arsid Kruja (25.), Artan Jazxhi (57.), Angelo Tafas (90.+3.).

Schiedsrichter: Eldorjan Hamiti
Zuschauer: ca. 2.500

 

Oster-Zeit = Reise-Zeit! Zumindestens für mich war das in den letzten beide Jahren so, als der EC Bad Nauheim jeweils über den Feiertagen kein Eishockey mehr spielte. In den Jahren 2023 (Österreich, Ungarn, Kroatien, Serbien und Bosnien) und 2024 (Slowenien, Bosnien und Ungarn) war ich gemeinsam mit Patrick bzw. letztes Jahr mit Patrick und Matthias unterwegs. Auch dieses Jahr besprach ich mit Patrick wieder etwas gemeinsam zu machen, wir hatten mehrere Ideen, wie z.B. der Balkan, eine Frankreich/Spanien/Andorra-Tour oder Albanien. Wir diskutierten echt länger darüber, den Balkan ließen wir dann mal außen vor, da (auch wenn er immer eine Reise wert ist), wir doch ja erst zwei Mal an Ostern dort waren und entschieden uns für Albanien. Die Terminierungen für Frankreich, Spanien und Andorra waren zwar nahezu perfekt, aber mir war die Fahrerei (über 3.000 Kilometer in Verbindung mit dem teuren Sprit & Maut in Frankreich) einfach zu lästig und anstrengend, was dann hauptsächlich den Ausschlag für den Trip nach Tirana gab. Von Dortmund aus waren die Flüge mit Wizz-Air bereits bei über 350 Euro pro Nase, so dass ich erstmal von Memmingen aus mit der gleichen Gesellschaft schaute und hier waren sie bedeutend günstiger. Wir waren eigentlich schon fast so weit zu buchen, wollten dann aber doch nochmal vom FRA schauen, der von uns aus natürlich am nähesten und einfachsten zu erreichen ist. Da die Preisdifferenz zwischen dem FRA und Memmingen nur bei 60-70 Euro lag, sagten wir uns unter Berücksichtigung der Spritkosten und der Zeit für die Fahrt ins Allgäu, dass wir dann auch Lufthansa von unserem „Heimat-Flughafen“ buchen könnten. Die Zeiten waren am Karfreitag spät Abends hin und am Ostermontag früh morgens wieder zurück nach Deutschland. Spiele hatten wir natürlich noch Keine, denn obwohl wir die Flüge erst knapp 2,5 Wochen vor Ostern buchten, denkt der albanische Verband bei „so viel Zeit“ natürlich noch nicht mal annähernd daran die Spiele bereits zu terminieren.

 

Eine Woche vor Abflug schaute ich mal nach Hotels und solche billigen Dinger wie Betten in einem Schlafsaal oder Ein-Sterne-Bunker waren natürlich direkt ausgeschlossen. Die Wahl fiel am Ende auf ein (auf Bildern) gut aussehendes Hotel am südlichen Stadtrand, welches kostenlos stornierbar war, Frühstück inbegriffen hatte und am Ende gerade einmal 22 Euro pro Person und pro Nacht kostete. Es fehlten somit also nur die Terminierungen der Spiele, die in diesen Ländern (wie oben bereits erwähnt) für gewöhnlich komplett entspannt zumeist erst ein paar Tage vorher. Ich persönlich hoffte schon auf vielleicht drei oder gar vier Spiele, allerdings wurde die erste Liga komplett auf Samstags und die zweite Liga komplett auf Sonntags gelegt - und alle Spiele jeweils zeitgleich, so dass es auf ein Erstliga- und ein Zweitliga-Spiel hinaus laufen würde. Aber alles okay, wir waren uns dem Risiko ja bewusst und für mich war halt wichtig, dass der Länderpunkt überhaupt fällt. Wir entschieden uns für AF Elbasani am Samstag und KF Vora am Sonntag. Mehr zu zu den Spielen werde ich später ja noch posten.

 

Ich war heute morgen ja auch schon seit 4:15 Uhr auf den Beinen und hatten noch einen deutschen Oberliga-Ground in Hamburg gemacht (Bericht siehe hier => KLICK!). Deswegen war meine Anreise nach Friedberg, wo ich mein Auto abstellte, nicht 25-30 Minuten von zuhause, sondern 4,5 Stunden aus der Hansestadt im Norden Deutschlands. Ich kam, wie im Bericht zuvor geschrieben, um 17:28 Uhr im Wohngebiet in der Nähe des Bahnhofs an und das Suchen eines Parkplatzes ging erstaunlich flott. Zu Fuß sind es drei, vier Minuten und ich hatte problemlos Zeit mir ein Ticket am Automaten zu buchen. Dieser Zug hielt nur einmal und fuhr ansonsten durch bis zum Hauptbahnhof der nicht näher zu bennenenden Stadt in der Nähe von Offenbach am Main. Dort angekommen, schaute ich in meinen DB-App und nachdem von Friedberg aus alles geklappt hatte und ich mich freute den früheren Zug erreicht zu haben, wurden mir auf meine S-Bahn zum Flughafen wegen Problemen am Zug +12 drauf gehauen. Nun gut, holte ich mir halt noch ein belegtes Brötchen und wartete am Gleis, bis die Schuffschuff dann endlich eintraf. Drei Stationen weiter kam ich am Flughafen an und obwohl ich noch ein paar Minuten eher war, stand Patrick bereits am vereinbarten Treffpunkt. Wir waren eigentlich ein wenig zu früh, aber gingen dennoch unmittelbar durch die Pass- & Sicherheitskontrolle und direkt danach war auch schon unser Gate erreicht. Nun mussten wir warten, warten und warten, aber ich kaufte mir noch ein Bierchen und ansonsten kann man sich ja über die Blödheit anderer Menschen amüsieren. Nachdem der Schalter besetzt war und die Lufthansa-Mitarbeiterin zum Mikrofon griff und die Leute begrüßte, wurde natürlich direkt aufgesprungen, sich vorne angestellt und binnen 30 Sekunden hatten wir eine 20 Meter lange Schlange, was die gute Frau erstmal genervt mit einen „das ist KEIN Boarding-Aufruf“ durch die Lautsprecher kommentierte, ich konnte sie absolut verstehen. Sie erklärte, dass wir komplett ausgebucht wären und jeder Mitflieger nur ein Handgepäck mit in die Kabine nehmen und der Rest unten in den Gepäckraum verfrachtet werden soll. Ich muss natürlich nicht erwähnen, dass trotzdem massig Leute am Ende mit zwei Sachen dort standen und sich alles noch weiter verzögerte. Auch dass mehr als nur einmal gesagt wurde, wer nun einsteigen darf „erst Kinder, dann Lufthansa Gold Card Member und Business Class“, das interessierte die in der Schlange stehenden Personen alles gar nicht, so dass sie mehrmals ermahnt wurden, doch bitte zur Seite zu gehen. Wahnsinn, mir fehlen da echt manchmal einfach nur noch die Worte! Das Boarding war leicht verspätet, der Abflug war 20 Minuten nach eigentlichem Termin. Alles in allem war der Flug recht ruhig, nur kurz vor der Landung wurde es mal etwas wackeliger, aber auch das hielt sich im Rahmen. Wir setzten um 23:02 Uhr (nur zwei Minuten hinter dem Timetable) auf albanischem Boden auf und waren zehn Minuten später im Bus zum Terminal. An der Passkontrolle stellten wir uns in die kürzeste Schlange, hatten aber den Zollbeamten vor uns sitzen, der bei unseren Vorderleuten viele Fragen hatte, so dass uns rechts und links die Mitreisenden überholten. Bei uns selbst ging es dann aber recht schnell „Tourist?“ - „Yes!“, „your first time here?“ - „Yes!“, „okay, enjoy it“ - „thanks a lot“, dazu noch ein kurzer Blick in den Pass bzw. seinen Computer und das war‘s. Wir zogen uns am Automaten noch ein wenig Geld und standen um 23:45 Uhr am Taxi-Stand. Für die Fahrt zum Hotel (24 Kilometer) wollte man 23 Euro haben, was für uns okay war, zumal unser Hotel südlich etwas am Stadtrand liegt und wir kurz vor Mitternacht keine Lust hatten jetzt noch einen Bus in die Stadt zu suchen. Der Mann am Steuer unseres Taxis (und auch alle anderen Autofahrer) ignorierten die Begrenzungsschilder mit 40 km/h darauf komplett und waren teilweise mit 95 km/h unterwegs. Um 0:10 Uhr kamen wir am Hotel an und das einchecken wäre eigentlich recht schnell gelaufen, aber zuerst funktionierte der Drucker nicht zum kopieren unserer Ausweise und dann streikte das Kartenlesegerät komplett, so dass wir das Hotel in bar bezahlen mussten. Wir nahmen uns noch jeweils zwei Bier mit auf‘s Zimmer, tranken diese in aller Ruhe und besprachen dabei nochmal die nächsten Tage. Mir fiel auch auf, dass FK Tirana morgen plötzlich für das Nationalstadion angesetzt war, so dass wir uns umentschieden und dieses Spiel für morgen einplanten. Das Licht ging gegen 2 Uhr aus, ich daddelte aber noch bestimmt fast eine halbe Stunde am Handy herum, bevor ich einschlief.

 

Um 5:55 Uhr war ich wegen der aufkommenden Helligkeit das erste Mal wach und die Biere drückten. Aber die Müdigkeit ließ mich nochmal einschlafen und um 8:15 Uhr klingelte der Wecker. Wie gingen eine halbe Stunde später ganz entspannt zum Frühstück, hier war tatsächlich nur unser Tisch gedeckt und wir bekamen frische Spiegeleier zubereitet bzw. auch frisch Kaffee und Tee fertig gemacht. Das war alles in allem echt super okay und wir waren erstmal komplett satt, als wir zurück auf‘s Zimmer kamen. In aller Ruhe geduscht und fertig gemacht, ließen wir uns um kurz vor 11 Uhr von unserer Rezeption ein Taxi kommen. Dieses ließ aber ziemlich lange auf sich warten und in der Stadt war Verkehrschaos, so dass wir erst um 12 Uhr am Skanderbeg Platz ankamen. Hier schlenderten wir darüber, schauten (von außen) die Et‘hem bey Moschee an und schlenderten zum Castle. Hier dachte ich logischerweise an ein richtiges Schloss, allerdings wenn es das mal gab, dann ist leider nicht mehr viel davon übrig, außer die dicken Außenmauern. Recht nett war es aber trotzdem, da es hier einige Cafes, Bars und Bistros gibt. Wir ließen uns auch auf zwei Bier für mich und zwei Cocktails für Patrick nieder, ehe wir uns in Richtung Stadion begaben. Zuvor lag auf dem Weg aber noch die Piramide, auf welcher wir die Treppenstufen nach oben erklommen und von oben hatte man teilweise eine gute Aussicht über die Stadt. Danach machten wir uns endgültig zur Arena um mal die Sachlage zu checken, denn ich hatte in Facebook gelesen, dass freier Eintritt wäre, außer auf der VIP-Tribüne. So war es dann auch und weil es noch recht entspannt aussah, setzten wir uns nochmal auf zwei Bier in ein Restaurant direkt am Stadion. Erst gegen 15:10 Uhr brachen wir endgültig ins Innere de Stadions auf und was zuerst auf den Rängen zu sehen war, war enttäuschend. Wir holten uns nochmal ein Bier und setzten uns seitlich auf der Gegengerade ein wenig fernab der größten Ansammlungen hin.

 

Wie oben bereits erwähnt, hatten wir eigentlich Elbasani geplant, aber gestern Abend im Hotel, nachdem ich gesehen hatte, dass das FK Tirana Spiel im Nationalstadion stattfinden würde, hatten wir unsere Pläne geändert. Für beide Gegner heute geht es noch um viel, denn es ist ein direktes Duell im Abstiegskampf. In der Kategori Superiore, der 1. Liga Albaniens, sind es zehn Teams und zwei Spieltage vor Schluss kämpft die halbe Liga noch gegen den Abstieg, denn die Ränge 6 bis 10 trennen gerade einmal fünf Punkte. Zwei Teams retten sich komplett, ein Team muss in die Relegation und zwei Teams steigen direkt ab. Platziert waren die beiden Mannschaften auf den Plätzen 8 und 6, also „mitten im Geschehen“. Klar war auch, mit einem Sieg würden sich die Gäste komplett von allen Sorgen befreien, aber mit einer Niederlage würden sie hinter den heutigen Gegner rutschen. Für das Heim-Team, derzeit auf dem Relegationsplatz stehend, ist ein Sieg schon fast ein Muss, denn nächste Woche hat man am letzten Spieltag noch ein schweres Auswärts-Derby bei Dinamo zu bestreiten. Eine wirklich knifflige, aber auch äußerst interessante Ausgangslage, die das heutige Match begleitet.

 

In der ersten Halbzeit schien auch so, als hätte der FK Tirana begriffen, um was es hier heute geht, denn man war das bessere Team und weitestgehend auch im Vorwärtsgang. Aber wie man mit den eh schon wenigen Chancen umging, puh, das war grauenhaft. Somit ging es torlos in die Kabinen und nach dem Seitenwechsel war es eine recht ausgeglichene Partie - aber auf keinem guten Niveau. Die Zeit plätscherte so dahin und es passierte wenig, bis es zu einem Ball in die Schnittstelle der Teuta-Abwehr kam und der Torhüter sich beim Alleingang nur mit einem Foul helfen konnte - Elfmeter! Aber auch dieser wurde vergeben, ein halbhoher Ball ist für einen Torhüter immer dankbar, sofern er die richtige Ecke erahnt. Und es kam noch dicker für den FK Tirana, denn aufgrund der Ergebnisse in den anderen Stadien war die Sachlage eine Viertelstunde vor Schluss so, dass die Einheimischen in der Live-Tabelle auf einen direkten Abstiegsplatz gerutscht waren. Somit mussten sie auf machen und nach einem verlorenen Ball in der Vorwärtsbewegung liefen sie in einen Konter und kassierten zehn Minuten vor dem Ende tatsächlich das 0-1. Ihre weiteren Bemühungen waren nicht wirklich gut und so verlor man das eminent wichtige Heimspiel, was den Gästen den sicheren Klassenerhalt einbrachte. Die Hausherren hingegen stehen nun zwei Punkte hinter dem Relegationsplatz und sogar drei Punkte hinter dem komplett rettenden Ufer. Das wird eine unfassbar schwere Aufgabe kommende Woche, zumal man es ja absolut nicht mal in der eigenen Hand hat.

 

Nach Spielende wollten wir noch die Reaktionen des in den letzten Minuten pöbelnden Heim-Anhangs abwarten. Während die Gästespieler kurz vor ihren etwa 50 mitgereisten Fans jubelten, verschwanden die Spiele der Hauptstädter direkt nach Spielende in die Katakomben. Auch wenn der Heimbereich noch ordebtlich gefüllt war, passierte aber Nichts mehr und wir verschwanden dann auch nach ein paar Minuten. Zu Fuß ging es in ein Restaurant, bei dem wir Mittags schon Werbung mit Fleischplatten hängen sehen hatten, die uns direkt angesprochen hatte. Gegen 18 Uhr kamen wir dort an und der Kellner antwortete uns, nachdem er uns hatte reden hören, auf fast perfektem Deutsch. Er lebte für elf Jahre in Deutschland, hatte u.a. ein Restaurant in Siegen in der Nähe des Schloss und kommt jetzt immer zwei, drei Mal pro Jahr zurück, da seine Tochter noch in Dortmund studiert. Patrick und ich vernichteten gemeinsam eine super leckere Fleischplatte und dazu gab es noch einheimische Biere, sowie ein selbst gebrannter Raki auf‘s Haus. Klasse Sache, wir überlegten sogar am nächsten Abend hier nochmal einzukehren. Wir gingen noch zu Fuß in ein Einkaufszentrum und nahmen uns Getränke und Knabbereien für die Bude mit. Um 20:40 Uhr nahmen wir ein Taxi zum Hotel, welches eine Viertelstunde später erreicht war. Patrick knackte schnell weg, aber auch ich packte mit Mühe und Not noch meine eben erst gekaufte Dose Bier. Irgendwann so gegen 22:15-22:30 Uhr dürfte ich dann auch das Licht ausgemacht haben. Ich schlief zwar schnell ein, aber wurde gegen 0:30 Uhr wach wegen lauten Diskussionen zwischen Mann & Frau im Nachbarzimmer. Das dauerte einige Minuten und nachdem es wieder ruhig wurde, pennte ich auch wieder ein. Um 2 Uhr aber das Gleiche nochmal und ich war wieder für einige Minuten wach. Ich schlief aber nochmal ein und das nächste Mal platzten mir die Augen um 6:45 Uhr auf. Auch wenn es mit Unterbrechungen war, sind acht Stunden Schlaf schon wirklich viel für mich.

Zu Teil 2 des Berichtes => KLICK!