Saison 2024/25

Oberliga Hamburg

(Nachholspiel vom 23. Spieltag)

 

Stadion an der Landesgrenze
(Hamburg-Wilhelmsburg)

 
Freitag, 18. April 2025 / 11:00 Uhr
 
FC Türkiye Wilhelmsburg -
SC Vorwärts-Wacker 04 Billstedt


2:4 (1:1)


Tore:

1:0 (36.) Kazusanosuke Ikeda

1:1 (41.) Evailton Braima Martins Fernandes

2:1 (65.) Kaan Taflan

2:2 (70.) Alexander Paul Begun

2:3 (89.) Ian Prescott Claus

2:4 (90.+3.) Ian Prescott Claus

  

Gelbe Karten: xxx (70.) / Evailton Braima Martins Fernandes (42.), Andranik Khachaturi Ghubasaryan (45.), Leon Mundhenk (72.).

Schiedsrichter: Dennis Voß

Zuschauer: ca. 150


In den Jahren, in welchen ich keine größere Oster-Tour gemacht hatte, war ich zuletzt am Karfreitag entweder in Hamburg, Bremen oder Berlin, weil hier in Deutschland gespielt wird. Zudem rollt z.B. auch in den Niederlanden der Ball an diesem Feiertag, was ich ebenfalls schon nutzte. Im Jahr 2019 machte ich sogar Beides, als ich morgens noch beim Bremer SV war und Abends schon in Deventer, in der damaligen niederländischen 2. Liga, den nächsten Kick gesehen habe. Mit Patrick war besprochen, dass wir vermutlich über Ostern wieder etwas im Ausland machen würden, also schob ich den Freitag erstmal weit weg, als sich dann heraus kristallisierte, dass wir erst Abends wegfliegen, schaute ich mich doch mal um. Ich fand tatsächlich ein noch fehlender Oberliga-Ground morgens um 11 in Hamburg, der mit der ersten Mannschaft bespielt wird, top. Auf die Homepage gestellt, meldete sich Matthias, dass er mit in die Hansestadt fahren würde, aber dann Mittags und Abends jeweils noch ein Spiel schaut und mit dem Zug Samstags dann seine Oster-Tour fortsetzt. Wenigstens eine Strecke nicht alleine und Unterhaltung ist ja immer positiv.

 

Am gestrigen Tag nur das OFC-Heimspiel gegen Villingen besucht und ein hochverdientes 3-1 gesehen, welches über weite Strecken aber kein wirklicher Leckerbissen war. Zu allem Überfluss auf dem Weg zum geparkten Auto wegen des starken Regens einmal pitschepatsche nass geworden. Unterwegs noch die Karre voll getankt, war ich um 22 Uhr zuhause. Nur eine halbe Stunde später lag ich im Bett, aber hatte nebenher noch Fußball mit erfreulichem Ausgang im TV laufen und bis ich einschlafen konnte, dauerte doch noch ein wenig länger (so in Richtung Mitternacht). Um 4:15 Uhr klingelte dann der Wecker und nach dem frisch machen im Bad, wurde noch schnell ein Brötchen aufgebacken und vernicht, um wenigstens etwas im Magen zu haben. Knapp 35 Minuten später war ich unterwegs nach Gießen, wo ich Matthias einsammeln wollte, der um 5:26 Uhr mit dem Zug dort eintraf bzw. eintreffen sollte, denn die Bahn machte mal wieder Bahn-Sachen und der Zug blieb zwei Haltestellen vorher einfach stehen. Zu Matthias sagte man, es müsse ein Schaffner-Wechsel durchgeführt werden, der „mit Glück nur etwa eine Viertelstunde dauern würde. Das war uns aber zu unsicher, so fuhr ich (obwohl es eigentlich gegen unsere Route ist) über Leihgestern die 12 Minuten nach Lang-Göns und um 5:52 Uhr stieg er endlich bei mir zu. Zum Glück ging es Fahrplänen her sowieso nicht anders und wir hatten genügend Puffer, denn trotz des Umweges hatten wir noch über eine Stunde als Sicherheit. Von Lang-Göns waren es 444 Kilometer, die das Navi mit 3:53 Stunden vorgab, aber es war gut ihn geholt zu haben, denn im Bahn-App konnten wir im Nachhinein sehen, dass es fast eine Stunde gedauert hatte. Da Matthias vergangene Nacht gar nicht geschlafen hatte, knackte er neben mir bald weg, was aber für mich okay, das sagte ich ihm auch. Ich chillte derweil mit Tempomat auf 120 km/h dem Ziel entgegen, zumal ja auch kaum Verkehr unterwegs war. Von der A5 ging es am Ohmtal-Dreieck auf die neue A49 und bei Kassel dann auf die A7. Diese brachte uns entspannt bis kurz vor die Hansestadt, wo wir am Horster Dreieck noch ein kleines Stück auf die A1 in Richtung Lübeck, die am süd/östlichen Teil von Hamburg vorbei führte, wo wir ja auch hin mussten. Aufgrund des großen Puffers gönnten wir uns zwischendurch sogar noch zwei Pausen. Es waren noch etwas mehr als drei Kilometer Landstraße bzw. Stadtverkehr und wir tankten noch voll, damit ich mich dann auf der Heimfahrt nicht mehr darum kümmern muss und auch zur fairen Abrechnung mit Matthias. Knapp 500 Meter weiter wurde uns am Sportgelände der letzte freie Parkplatz direkt vor der Nase weggeschnappt, also mussten wir im nahe gelegenen Wohngebiet etwas suchen, das gelang aber recht zeitnah. Wir futterten noch das an der Tanke gekaufte Brötchen und bewegten uns danach in Richtung Ground, wo wir etwa zwanzig Minuten vor Anpfiff nach dem Bezahlen von sechs Euro den Innenraum betraten. Bei leichtem Regen blieb noch genug Zeit in Ruhe die übliche Fotorunde zu drehen, und als wir auf der „Tribüne“ angekommen waren, konnten wir direkt den Trierer Hopperkollegen Thomas begrüßen, auch der Homburger Kollege Marc gesellte sich in der ersten Halbzeit zu uns. Kurz darauf begann das Spiel dann auch mit nur +2 Minuten, was heutzutage ja noch als Erfolg zu werten ist.

 

Schon viel Aufwand, aber wenn ich durch das frühe Ausscheiden des EC Bad Nauheim viel Zeit an den Wochenende habe, dann möchte ich, dass es in den eher schlecht besuchten Oberligen auch mal wieder etwas voran geht. Die Oberliga Hamburg ist so eine, denn vor dem heutigen Match hatte ich bisher nur 7 der 18 Stadien besucht. Hinzu kommt, dass am Karfreitag für gewöhnlich im größten Teil Deutschlands keinerlei Sportveranstaltungen stattfinden dürfen, außer in den drei Stadt-Staaten Berlin, Hamburg und Bremen. Bei der Bundes-Hauptstadt war klar, dass ich es nicht pünktlich zum Flughafen zurück packen würde, in Bremen war das ein oder andere doch recht unterklassige Spiel, aber mein ausgesuchtes Spiel passte perfekt, denn nur eine Stunde späterer Anpfiff oder etwas weiter nördlich in Hamburg gelegen, das wäre mir vermutlich zeitlich auch zu riskant gewesen. Diese Spiel war der FC Türkiye Wilhelmelmsburg gegen den SC Vorwärts-Wacker 04 Billstedt, platzierungstechnisch gesehen waren das in der 18er Oberliga Hamburg die Ränge 15 und 9.! Die Gäste aus dem Osten der Stadt stehen im Mittelfeld und dürften gesichert sein. Selbst bei einer Niederlage heute und durch den voraussichtlichen Abstieg von Ottensen bei vermutlich vier Absteigern hätte man selbst dann noch acht Punkte Vorsprung und das drei Spieltage vor Ende der Spielzeit. Die Anzahl der Absteiger ist für die heutigen Hausherren ein ganz wichtiges Thema. Wie gesagt, es sieht nach vier Absteigern aus, und aktuell belegt der FC Türkiye eben diesen viertletzten Platz. Mit einem Sieg im heutigen Nachholspiel könnte man die beiden Teams vor sich überholen, da man aktuell ein bzw. zwei Punkte Rückstand hat. Sofern Ottensen die Regionalliga noch halten sollte, wären sie vermutlich auch gesichert, bei sieben Punkten Vorsprung auf die Mannschaft von Platz 16.

 

Dafür, dass es wohl in Hamburg auch seit gestern Abend regnete, machte der Naturrasen erstaunlicherweise gar keinen tiefen Eindruck. Dass es selbst und auch das ganze Gelände nicht wirklich gepflegt sind, das ist ja ein anderes Thema. Ich nehme aber natürlich lieber solch einen Platz, als einen sterilen und nichtssagenden Kunstrasen, der irgendwo in die Pampa gesetzt wurde. Das Spiel passte sich über weite Strecken dem schlechten Wetter an, denn wirklich hohes Niveau wurde uns nicht geboten. Die Einheimischen gingen in Führung und der Ausgleich noch kurz vor der Pause war ein Spiegelbild des Spiels, denn mehrmals wurde beidseitig über den Ball getreten und im vierten oder fünften Nachschuss wurde er dann irgendwie über die Linie gedrückt. Nach dem Seitenwechsel die nächste Slapstickeinlage, als der Wacker-Torhüter den Ball bei einem Abstoß aus der Hand nicht richtig traf, aber ein Spieler den Gastgeber den Ball aus etwa 25 Metern nicht im leeren Tor unterbrachte.  Kurz darauf gingen sie aber ein zweites Mal in Führung, um dann auch zum zweiten Mal den Ausgleich zu kassieren. Alles lief auf ein 2-2 hinaus und wir bewegten uns schon so langsam in Richtung Ausgang, als den Gästen in der 89. Minute doch noch der Lucky Punch gelang. Zum Ende der vierminütigen Nachspielzeit setzten sie mit ihrem vierter Treffer endgültig den Deckel auf diese Partie. Nachdem ich bisher mehr gemeckert, als gelobt hatte, dann sage ich jetzt einfach mal: Danke an den FC Türkiye, dass das Spiel trotz miesem Wetter auf dem Hauptplatz, ihrem eigenen Naturrasenplatz, durchgezogen wurde.

 

Es war ziemlich genau 13 Uhr, als ich im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg den Motor meiner Karre startete. Matthias fuhr mit Thomas zweit weitere Kicks in Hamburg an, ich musste den Rückzug antreten, denn heute Abend geht noch mein Flug nach Tirana. Das Navi zeigte bis zum Bahnhof Friedberg (Hessen) exakt 450 Kilometer an, für die ich 4:40 Stunden benötigen sollte. Hier hatte ich geplant mein Auto abzustellen und mit dem Zug zum Flughafen FRA fahren: Ich hatte mit einem Zug um 17:13 Uhr geliebäugelt, diesen aber aufgrund des ganzen gemeldeten Staus geistig schon gestrichen. Die folgenden Züge waren abgehend auf 17:46, 18:01 und 18:14 Uhr angesetzt, zudem hatte ich noch die allerletzte Notfall-Option mit dem Auto direkt an den Flughafen zu fahren. Hier kämen dann die frech überteuerten Parkplatz-Preise auf mich zu, aber wenn es die letzte Möglichkeit wäre, dann natürlich viel besser so, als den Flug zu verpassen. Soweit war es aber noch lange nicht, auch wenn ich nach einer Viertelstunde Stadtverkehr auf die A1 fuhr und mich erstmal in einen Stau stellte, der bis zum Horster Dreieck ging. Danach konnte ich kurz Gas geben, hatte dann die größte Verzögerung vor mir und entschied mich diese von Bispingen bis kurz vor Bad Fallingbostel über Landstraßen zu umfahren. Vom Verkehr her war das tatsächlich sogar okay, allerdings war in Soltau gefühlt jede Ampel rot. Dennoch denke ich, dass es die richtige Entscheidung war, denn das zwischenzeitlich auf 17:48 Uhr hoch gesprungene Navi konnte wieder verringert werden. Von nun an ging es ein wenig besser voran und dort wo es möglich war, gab ich ein wenig Gas. Ich legte mein Augenmerk auf den 17:45 Uhr Zug und um den problemlos zu erreichen, sollte ich knapp 15 Minuten vorher in Friedberg sein, denn ich musste ja im angrenzenden Wohngebiet noch einen Parkplatz suchen, zum Bahnhof laufen und ein Ticket ziehen, wobei Letzteres zur Not auch noch schnell per Online-Booking möglich wäre). Am Kreuz Kassel-Mitte wechselte ich von der A7 auf die neue A49 und es zeichnete sich ab, dass ich meinen gewünschten Zug um 17:45 Uhr erreichen würde, auch wenn unmittelbar vor mir mal die Autobahn kurz gesperrt wurde und Polizeibeamte Fahrzeugteile von der Fahrbahn räumten. Das dauerte aber zum Glück maximal zwei, drei Minuten, aber da ich nach 400 Kilometer Fahrstrecke und fast vier Stunden Fahrzeit auch nochmal austreten musste, verringerte sich mein Puffer doch nochmal zusehends. Hinter dem Ohmtal-Dreieck auf der A5 konnte ich dann wenigstens wieder ein wenig pushen und etwas raus fahren, schade nur, dass sich viele mit ihren ca. 109,46 km/h für Michael Schumacher halten und auch Geschwindigkeiten von herannahenden Autos nicht einschätzen können. Kann auf Dauer schon nervig sein, aber rechnen muss man immer damit. Ich nahm die Ausfahrt Bad Nauheim und fuhr über die B3 nach Friedberg, wo ich um 17:28 Uhr im Wohngebiet in der Nähe des Bahnhofs ankam und das Suchen eines Parkplatzes erstaunlich einfach war.

 

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