Saison 2024/25

Challenger Pro League (2. Liga B)

(29. Spieltag)

 

Stedelijk Sportstdion Daknam
(Lokeren / Belgien)

 
Samstag, 12. April 2025 / 20:00 Uhr
 
KSC Lokeren-Temse
SV Zulte Waregem


2:0 (1:0)


Tore:

1:0 (20.) Indy Boonen

2:0 (52.) Samuel Ntamack

  

Gelbe Karten: Toon Janssen (85.) / Pape Demba (25.).

Schiedsrichter: Massimiliano Ledda

Zuschauer: ca. 5.000

 

Zu Teil 1 des Berichts => KLICK!

 

Um ziemlich genau 16:30 Uhr fuhr ich in Veenendaal los und dank einer guten Ampelschaltung war ich binnen weniger Minuten schon wieder auf der A12 in Richtung Utrecht unterwegs. Ich hatte 193 Kilometer zu überbrücken, die das Navi mit 2:03 Stunden angab. Bei Utrecht ging es auf die A27 nach s‘Hertogenbosch und Breda, wobei es bei letzterer Stadt eine Autobahnsperrung gab, aber das umfahren dauerte nur ein paar Minuten. Auf der A16 ging es vom Norden kommend in Belgien rein. Der übliche Stau am Ring Antwerpen war dieses Mal nur auf der Gegenfahrbahn und so kam ich gut voran. Als diese Stadt einmal von Nord nach Süd umrundet war, waren es noch knapp 25 Kilometer, wovon die letzten acht davon auf der Landstraße waren, nachdem ich die A14 verlassen hatte. Hier war direkt eine Tankstelle, die für 1,509 den Liter Super anbot und da schlug ich doch direkt zu. Danach fuhr ich zur „Frituur bij Sarah en Kristel“, die ich schon vorher ausgesucht hatte, parkte aber etwa 150-200 Meter entfernt, zwischen Frituur und Stadion. Hingelaufen, hing dort ein Zettel mit „12. + 13.04. gesloten“. Nun gut, in der Nähe war ja noch eine Frituur, dort vorbei geschaut, stand hier eine Schlange von 8-10 Metern und neben der Theke warteten auch schon einige auf ihr Essen. Ich stellte mich mal für zehn Minütchen an, aber meine direkte Befürchtung, dass das niemals zeitlich hinhauen würde, bestätigte sich schnell. Um 19:05 Uhr lief ich aus der Frituur raus und war drei Minuten danach am Stadion und sah erstmal am Kassenhäuschen lange Schlangen. Man empfahl das online buchen der Tickets, logo, mit sowas hab ich ja keine Probleme. Account angelegt, bekam ich direkt angezeigt „für dieses Spiel kann man nur buchen, wenn der Account seit 01.04.2025 (oder länger) besteht“. Unfassbar albern also mal wieder die ganze Geschichte und mir blieb nichts anderes übrig, als mich anzustellen an der Kasse, wo ganze drei Fenster besetzt waren, obwohl zehn Stück existierten, sowas ist vollkommener Bullshit, wenn man vorher schon schreibt, dass man viele Zuschauer erwartet. Da man aber lieber natürlich heute bereits alles absichern würde. Die ganze Scheiße hier zog sich aber ewig hin, weil seit letzter oder vorletzter Saison in Belgien in den höchsten beiden Ligen der Name auf jedes Ticket gedruckt werden muss - aber kontrolliert bzw. abgeglichen wurde bei mir bei mir noch nie!!! Ich bekam mein Ticket um 19:59 Uhr(!) ausgehändigt und eilte natürlich zu meinem Platz. Bei Anpfiff hatte ich ihn aber noch nicht erreicht, sondern lief gerade zwischen dem Eingang und der Hintertor-Tribüne rum. Als ich auf meinem Platz saß, waren etwas mehr als zwei Minuten gespielt, denn ich hatte Gegengerade gekauft und logischerweise nicht die teure Haupt-Tribüne. Deswegen musste ich halt noch einmal ums halbe Stadion herum, ärgerlich, aber ich werde es überleben, zumal ich weder Pyro noch Choreos verpasst habe. Viel ärgerlicher war das Ganze für die locker noch 20-30 Personen, die jeweils noch hinter den Kassenfensterchen standen, als ich eine Minute vor Beginn rein bin. Bei dem Tempo, wie es voran ging, tippe ich mal, waren die Letzten nicht vor der 30. Minute drin.

 

In der Challenger Pro League, der zweiten belgischen Liga war es das Abendspiel, ein Spitzenspiel. Mit dem einheimischen KSC Lokeren-Temse traf der Achte auf den Zweiten, dem SV Zulte Waregem. Ein Duell, was es 2014 im belgischen Pokalfinale gab, als beide Verein noch erstklassig waren. Damals kam der Sieger mit einem knappen 1-0 aus Lokeren, es war ihr zweiter Cup Gewinn binnen drei Jahren. Um wieder in die Gegenwart zurück zu kommen: Nach sechs Siegen aus den letzten sieben Partien haben die Gastgeber plötzlich wieder Chancen die Aufstiegs Play-offs zu erreichen, die die Plätze 3 bis 6 erreichen. Da auf dem 6. Platz die Zweitvertretung vom FC Brügge steht, die nicht aufstiegsberechtigt ist, reicht als auch der Rang dahinter und auf genau diesen 7. Platz würde der KSC mit einem Sieg heute rutschen.  Aber auch für den SVZ ist es eine wichtige Partie, denn man ist bei zwei Direktaufsteigern aktuell Zweiter und zwischen den Rängen 1 bis 3 liegt exakt ein Pünktchen. Der Vorteil von Zulte Waregem ist, dass die beiden anderen Mannschaften schon 27 Matches hinter sich haben und sie selbst erst 26. Bei einem Auswärts-Dreier würde man die Tabellenführung übernehmen und auch gleichzeitg am vorletzten Spieltag den Aufstieg bereits klar machen. Gewinnt man nicht, trifft man am letzten Gameday der Saison übrigens auf den aktuellen Spitzenreiter zuhause. Aus diesem Grund war natürlich der Gästeblock pickepackevoll, genauer gesagt: Mit 1.100 Personen restlos ausverkauft.

 

Man merkte von Beginn an die breite Brust, die die Hausherren sich mittlerweile erarbeitet hatten, denn man versteckte sich keinesfalls vor dem Aufstiegsfavoriten. Die erste Hälfte war aber noch recht ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für die Einheimischen. Ihre in der 20. Minute erzielte Führung war also nicht wirklich unverdient. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel erhöhte der KSC nach einem schönen Steckpass in die Tiefe und durch die Schnittstelle auf 2-0. Fortan wurde es dann ein einziger Sturmlauf des SVZ, aber teilweise war man ideenlos, scheiterte auch öfters am wirklich überragend haltenden Gastgeber-Torhüter. Eigentlich wünsche ich solchen Vereinen mit solchen Amateurfehlern (nur drei Kassen offen, so dass man 45 Minuten braucht um sein Ticket zu bekommen, bei nicht funktionierendem Ticketsystem) ehrlicherweise die Pest an den Hals, aber irgendwie fand ich es hier gut. Das teilweise doch sehr abgewrackte Stadion, eine leidenschaftlich kämpfende Truppe, die sich in jeden Schuss wirft und ein absolut mitgehendes Publikum, welches jeden Block und jede Grätsche feiert wie ein Tor. All das sind Zutaten für einen sehr unterhaltsamen Fußballabend unter Flutlicht. Lokeren gewann das Spiel auch mit 2-0 und rutscht somit tatsächlich auf einen Aufstiegsrelegationsplatz zur ersten Liga. Krasse Entwicklung, wenn man bedenkt, dass die Ostflandern in der Saison 2022/23 noch viertklassig waren, in 23/24 gelang dann der Durchmarsch in Liga 2 und in diesem 24/25 könnte man tatsächlich um den Aufstieg in die höchste Spielklasse spielen, echt crazy. Ich schaute noch ein wenig die Feiereien nach Spielende kurz an, verschwand dann aber doch alsbald zum geparkten Auto.

 

Es war nämlich schon 22:10 Uhr als ich dort ankam und ich hatte ja noch 445 Kilometer vor mir, für die ich laut Navi 4:19 Stunden brauchen sollte. Auf dem Weg zur Autobahn hatte ich aber einen Crash mit zwei Jugendlichen auf einem Roller, auf der Radspur mit überhöhter Geschwindigkeit und ohne Licht fuhren. Noch bevor die Polizei kam, diskutierten sie in einer undefinierbaren Sprache und machten sich (mitsamt Roller, der geschoben wurde) aus dem Staub. Es gab eine Zeugin, die mit mir auf die Polizei wartete und nach dem Eintreffen machten sie sich in der Umgebung auf die Suche nach den Kids. Diese wurden nicht gefunden, aber der Roller und dieser... Surprise... Dieser war als gestohlen gemeldet. Glücklicherweise scheinen meine Schäden eher von geringer Natur zu sein und das Wichtigste: Es ist noch absolut fahrtüchtig! Diese ganze Geschichte (inkl. Suchaktion der Polizei plus dass ich noch mit auf‘s Revier musste, weil sie keinen passenden Unfallmeldebogen für nicht belgische Staatsbürger dabei hatten), zog sich halt fast anderthalb Stunden hin und ich kam erst um 23:40 Uhr ab der Polizeistation Sint-Niklaas weg. Immerhin war ich von hier recht flott wieder auf der A14 nach Anwerpen. Direkt nach Überquerung der Grenze zu den Niederlanden musste bei Geleen die gesperrte Autobahn ein wenig umfahren werden. Kurz vor Aachen fuhr ich wieder in Deutschland und machte auch kurz darauf mal eine kurze Pause zum Luft schnappen. Köln und Olpe blieben hinter mir und ich machte noch die zweite Pause, bevor ich mich durch A45-Baustellen kämpfte. Es war mittlerweile dann schon 4:30 Uhr als ich zuhause angekommen war und nachdem ich diese Homepage bearbeitet hatte, legte ich mich natürlich schnell ins Bett.