Eigentlich stand mein Ziel für heute bereits seit mehreren Wochen fest, denn ich wollte endlich mal im Rahmen des Kreispokal-Halbfinals im Schwalm-Eder-Kreis das
Stellberg-Stadion in Homberg/Efze besuchen. Bei der üblichen Überprüfung meiner kommenden Woche, die ich immer Montags an meinem freien Tag mache, sah ich dann, dass dieses Spiel auf den
Kunstrasen-Nebenplatz verlegt worden war, obwohl das Wetter die letzten Tage wirklich gut war - unfassbar nervig, das Ganze! Es hieß also mal wieder umplanen und ich hatte drei
Kreisoberligisten zur Auswahl. Im „Kasseler Bereich“ sieht es in den meisten KOL noch ziemlich mau aus, aber das vor drei Wochen neu eröffnete letzte Teilstück der A49 spart mir locker mal
10-15 Minuten, wenn ich in die Gegend von Kassel fahre. Ich nahm mir also ein Spiel der Kreisoberliga Schwalm-Eder beim TSV Besse auf den Schirm, was bei Spielbeginn 18:15 Uhr und Feierabend
16 Uhr plus 1:35 Stunden Fahrzeit recht locker erreichbar sein sollte. Morgens am Spieltag sah ich dann „dort oben“ in der Gegend noch ein Kreispokalspiel eines Kreisoberligisten (aus dem
Fußballkreis Waldeck-Frankenberg), welches mich aufgrund der Konstellation eigentlich mehr reizte, denn das hier war ein Halbfinale, zudem ein Derby (keine 15 km Entfernung zwischen beiden
Grounds) und ein Gruppenligist musste zum Tabellenzweiten der Kreisoberliga, welcher kommende Saison vielleicht selbst ein Gruppenligist sein wird. Problem an der Geschichte: Das Navi sagte
2:01 Stunden Anreise und der Spielbeginn ist hier bereits um 18 Uhr. Beide Spiele hatten aber 80% der Strecke gleich und so sagte ich mir, dass ich erstmal das Pokalspiel in Mengeringhausen
ins Auge fasse und unterwegs dann sehen werde, ob es realistisch ist hier pünktlich anzukommen.
Punkt 16 Uhr fiel im Büro der Hammer, bis ich am Auto und unterwegs war, gingen nochmal drei Minuten drauf. Ich hatte bei Abfahrt also +5 auf dem Navi stehen und war positiv
gestimmt, obwohl zu beachten galt, dass gerade am heutigen Tag der Blitzermarathon der Polizei in ganz Deutschland stattfindet. Ich kam supergut durch Nidda durch und auch die Bundesstraße an
Hungen und Lich vorbei war okay, so dass ich bei der Auffahrt auf die A5 bei Fernwald immerhin nur noch auf +2 war. Ohne die LKW vor mir wäre es noch weniger gewesen, aber es ließ sich leider
nicht ändern. Auf der Autobahn exakt das Gleiche, es wäre soweit gut gewesen, wenn man nicht dauernd hinter den beschissenen Elefantenrennen festgesteckt hätte, wo sich ein LKW am anderen mit
gefühlt 0,8 km/h mehr uuunbedingt vorbei quetschen muss. Ab Reiskirchen, wo es dreispurig wird und LKW-Überholverbot gilt, da konnten Meter gemacht werden. Am Ohmtal-Dreieck, wo ich auf die
A49 wechselte, hatte ich schon -1 auf der Anzeige stehen. Die neue Autobahn war weitestgehend frei und bis ich sie an der Abfahrt Fritzlar verließ, hatte ich weitere zwei Minuten gewonnen und
konnte Micha (der Mittags gefragt hatte) schon mal informieren, dass es bei mir klappen wird. Von Fritzlar waren es noch 43 Kilometer Bundes- und Landstraßen, zuerst in nordwestliche
Richtung, wo ich durch Wolfhagen, dem Ort des nördlichsten Hessenligisten fahren musste. Ab nun ging es nur wenige Kilometer entfernt von der Grenze zu Nordrhein-Westfalen westlich weiter.
Das letzte störende Fahrzeug wurde auch noch überholt und um 17:55 Uhr stellte ich mein Fahrzeug in der Nähe des Sportgeländes ab. Am Eingang vier Euro gezahlt, ging ich quasi zeitgleich mit
dem Gastgeber-Team, welches gerade aus der Kabine kam, zum Rasenplatz. Dort Micha schnell begrüßt, auf meine Fotorunde gemacht, den Anstoß abgelichtet, widmete ich mich erstmal meiner
Currywurst.
Im Halbfinale des Kreispokal Waldeck-Frankenberg traf mit dem TuSpo Mengeringhausen der Tabellenzweite der Kreisoberliga Waldeck-Frankenberg, den ich lustigerweise exakt
heute vor einer Woche beim 2-2 beim SV Ittertal in einem Ligaspiel gesehen habe, auf den TSV Korbach, seines Zeichens eine Liga höher (Gruppenliga Kassel 1) stabiler Siebter. Für den TSV
dürfte es im restlichen Saisonverlauf maximal nur noch darum gehen neben dem Kreispokal zu gewinnen, in der Liga noch die bestmögliche Platzierung zu erreichen, die Gastgeber hingegen dürfen
sich berechtigte Hoffnungen in der kommenden Spielzeit in der gleichen Spielklasse starten zu dürfen. Man ist in der KOL derzeit Zweiter (aktuell also Teilnehmer an der Aufstiegsrelegation),
zwar punktgleich mit dem Dritten (dem „ersten Verlierer“), aber auch nur drei Punkte hinter dem Tabellenführer und kommenden Direktaufsteiger - zudem hat man noch ein Nachholspiel in der
Hinterhand.
Wie oben bereits erwähnt, holte ich mir unmittelbar nach Anpfiff ein Currywurst zum Abendessen und kaum hatte ich mein volles Augenmerk wieder in Richtung Spielfeld
gerichtet, fiel auch schon das erste Tor. Es war Sonntag Mittag in Krieschow ebenfalls so und wenn das der wahre Trick ist um ein 0-0 zu umgehen, dann sollte ich den dauerhaft anwenden - auf
jeden Fall werde ich es mal beobachten. Mit dieser frühen Führung im Rücken hatte der Gruppenligist alles im Griff und man ließ gegen (zugegebener Maßen) uninspirierte Gastgeber so gut wie
gar nichts zu und traf vorne kurz vor der Halbzeit noch zum zweiten Mal. Riss uns die Partie bereits in den ersten 45 Minuten nicht vom Hocker, verflachte sie nach dem Seitenwechsel komplett
und es plätscherte nur noch so dahin. Selbst eine harte rote Karte gegen den Favoriten brachte keine Spannung rein, denn dafür war der Kreisoberligist heute einfach zu schwach. Fünf Minuten
vor dem Ende machte Korbach mit dem 0-3 den Deckel endgültig drauf und zieht ohne größere Mühe in das Kreispokal-Finale ein, wo man voraussichtlich auf den Ligakonkurrenten vom SC Willingen
trifft.
Um 19:55 Uhr machte es „klack“ an meiner Auto-Tür und ich fuhr auch direkt los. Die gleiche Strecke zurück über einen Großteil Autobahn oder den Großteil der Strecke (gut
ausgebaute) Bundesstraßen. Die Fahrzeit wurde bei beiden Routen mit 1:50 Stunde angezeigt, dafür waren es bei der zweiten Variante fast 20 Kilometer weniger. Da ich noch ein paar
Kleinigkeiten einkaufen wollte, wählte ich die Landstraßen-Route und konnte direkt in Berndorf vor Korbach in einen Supermarkt springen. Einkaufen dauert bei mir ja keine zehn Minuten und so
war ich auch ruckzuck wieder auf dem weiteren Heimweg. Dieser führte mich u.a. direkt ab Dorfitter vorbei, wo ich vor exakt einer Woche die TuSpo bereits spielen sehen hatte. Wie auch vor
sieben Tagen war die Automaten-Tankstelle kurz vor Frankenberg/Eder erneut recht günstig und so machte ich hier nochmal voll, obwohl ich noch gar nicht gemusst hätte. Danach ging es aber ohne
weitere Unterbrechung nachhause, zuerst an Wetter, Marburg und Gießen, sowie das letzte Stück dann auch noch an Lich, Hungen und Nidda vorbei. Die Karre stellte ich um 22:05 Uhr zuhause ab,
schaute oben noch TV und ins Bett ging es wieder mal eine ganze Ecke nach Mitternacht.