Nach dem Ausscheiden des EC Bad Nauheim am vergangenen Sonntag in den Pre Play-offs in Weiden ist nun dann also volle Konzentration auf den OFC und das Fußball-Hopping
angesagt - mal abgesehen von der ECN-Abschlussfeier am Freitag plus ein, zwei Besuche pro Serie in der DEL in Mannheim. Bereits heute, wir sind ja immer noch recht früh nach Re-Start nach der
Winterpause, war aber die Auswahl an ersten Mannschaften recht gering und so musste meine Wahl auf ein Spiel der Kreisliga C fallen. Aber auch hier hier heißt der Sport Fußball und es wird
mit 22 Mann gespielt, von daher alles okay und besser als wieder auf ein Testspiel zurückgreifen zu müssen.
Da ich nur 52 Kilometer (laut Navi 38 Minuten) für die einfache Strecke hatte, blieb nach der Arbeit sogar noch einige Zeit für die Couch übrig, ehe ich mich um 19:12 Uhr
gemütlich auf den Weg machte. Via Ranstadt ging es bei Staden auf die A45. Am Hanauer Kreuz wechselte ich für ein paar Kilometer noch auf die B49A, ehe zuletzt noch ein kleines Stückchen
durch den mit über 12.500 Einwohnern größten Stadtteil der Gebrüder-Grimm-Stadt anstand. Knapp 300 Meter vor meinem Ziel sah ich eine Tanke mit dem billigsten Preis seit Wochen, also jagte
ich meinen etwas mehr als halbleeren Tank nochmal komplett voll und stand dennoch sieben Minuten vor Anpfiff auf dem zum Sportgelände gehörenden Parkplatz. Den Hauptplatz mit Naturrasen hatte
ich im Sommer 2010 bzw. 2019 schon zwei Mal besucht (u.a. mit dem OFC und einem Testspiel), heute dann die Anlagenkomplettierung mit dem Kunstrasen-Nebenplatz. Als ich an der „Plaste Wiese“
angekommen war, wurde hier noch trainiert und ich hörte „19:57 Uhr, wir haben noch drei Minuten“, aber der Trainer veranlasste das abräumen der Tore vom Platz und die beiden Teams kamen auch
gerade aus der Kabine. Dennoch war es bereits 20:07 Uhr, als das Spiel angepfiffen wurde.
In der Kreisliga C Hanau traf die DJK Eintracht Steinheim auf die zweite Mannschaft von Safakspor Hanau. Die Gäste stehen auf einem 4. Platz, mit nur einem Punkt Rückstand
auf den Relegationsplatz und nur drei Punkte hinter einem direkten Aufstiegsplatz. Die Einheimischen belegen in der 17er Liga den 14. Rang. Da es die niedrigste Spielklasse ist, ergibt sich
hier die komische Situation, dass ihre eigene zweite Mannschaft in der gleichen Liga spielt und zwei Plätze dahinter auf den vorletzten Tabellenrang steht. Erstaunlicherweise waren es aber
die Gastgeber, die von Beginn an den Vorwärtsgang suchten und über ihre schnellen Stürmer vorne immer wieder zu Torchancen kamen. Er war es auch, der den Torreigen früh in dem Match eröffnete
und zum 1-0 traf. Nach der ersten Rudelbildung der Partie bugsierte der Torhüter von Safakspor eine scharf getretene Ecke ins eigene Netz. In den letzten drei Minuten dieser Halbzeit
(inklusive Nachspielzeit) traf der vorher angesprochene DJK-Stürmer noch zwei Mal, zwischendurch verkürzten die Gäste aber, so dass es zum Gang in die Kabinen 4-1 stand. Nach dem
Seitenwechsel wurde der Gastgeber komplett passiv, aber irgendwie gab es dennoch wenig Möglichkeiten, bis, ja bis so etwas passierte, was man sich vielleicht ketzerisch unter „Kreisliga at
it‘s best“ vorstellt. Der Gäste-Außenstürmer erlief einen langen Ball, der eigentlich gar nicht für ihn bestimmt war, weil die Gegner die Situation komplett verpeilen bzw. unterschätzen.
Innenverteidiger und Torhüter rennen sich über den Haufen und er muss nur noch ins leere Tor einschieben. Jetzt war Safakspor aufgewacht und traf per (meines Erachtens haltbarem) Fernschuss
und nach einer guten Kombination binnen wenigen Sekunden doppelt, so dass es nach 63 Minuten plötzlich unentschieden stand. Somit alle Trümpfe und breite Brust bei ihnen, aber hinten passte
man nicht auf und lag drei Minuten später erneut in Rückstand, was ein Wellenbad der Gefühle, Wahnsinn. Und damit waren wir noch nicht am Ende, denn zuerst schwächte. sich die Gäste mit einer
Zehn-Minuten-Strafe selbst, aber nachdem Steinheim mehrere gute Möglichken ungenutzt ließ, traf man selbst in Unterzahl tatsächlich zum Ausgleich. Gerade als die reguläre Spielzeit dem Ende
zu ging, gab es die nächste Rudelbildung und daraus folgend eine erneute Zeitstrafe gegen Hanau. Man hatte aber in der vierten Minute der Nachspielzeit die riesige Chance doch noch alle drei
Punkte in den Stadtteil Wolfgang mitzunehmen, verzog aber völlig freistehend vor dem Torhüter. Direkt danach erfolgte auch der Abpfiff des Unparteiischen und es blieb bei der Punkteteilung.
Teilweise ziemlich vogelwildes Spiel, in dem man durchaus schon mal den Überblick verlieren konnte, so dass der DJK-Torhüter kurz vor Spielende zur Bank rief: „Wie steht‘s eigentlich?“.
Ordentliche Unterhaltung für mich, auch wenn da die ein oder andere Sache dabei war, die vollkommen unnötig war und auf einem Sportplatz nichts zu suchen hat.
Durch den verspäteten Beginn und die vielen Unterbrechungen war es schon 22:05 Uhr, als ich den Motor meines Autos startete und mich wieder auf den Heimweg begab. Wieder die
gleiche Strecke und erneut komplett gechillt, so dass ich un 22:45 Uhr die Karre daheim in der Garage abstellte. Den Rest des Abends verbrachte ich wieder mal am Laptop, wobei es heute sogar
mal bereits kurz vor Mitternacht in die Koje ging, was für mich normalerweise ja eher eine Seltenheit ist.