Manchmal kommt es doch eben ganz anders als erwartet. Montag ist bekanntermaßen ja mein „Schon-Tag“, an welchem auch mal Sachen erledigt werden, die sonst im restlichen Verlauf der Woche anfallen und meistens endet der Abend dann in aller Ruhe beim ausruhen auf der Couch. Heute nach dem Abendessen lag ich auch bereits dort, warum ich aber um 19:16 Uhr den Matchkalender-App öffnete, das weiß ich selbst nicht. Normalerweise ist es um diese Uhrzeit sowieso zu spät noch zu irgendwelchen Kicks zu kommen, die zumeist mittlerweile ja auch ein klein wenig weiter entfernt sind und zudem ist Montag, wo für gewöhnlich eigentlich sowieso eher selten Spiele angesetzt sind. Mir wurde aber ein Testspiel in Wölfersheim angezeigt, auf einem Platz, der mir noch fehlt. Spielbeginn 19:45 Uhr, puh, also von der Couch aufgesprungen, mich schnell in die dicken Klamotten geworfen und um 19:21 Uhr startete ich den Motor meines Autos mit +3 Minuten. Ein wenig Gas gegeben, ging es durch Nidda und an Berstadt vorbei, eben nach Wölfersheim, wo der Platz direkt bei einer Schule liegt. Ich bekam glücklicherweise einen guten Parkplatz und nach dem Aussteigen um 19:44 Uhr sah ich, wie beide Teams gerade auf den Platz liefen. Logo, heute wurde natürlich mal wieder überpünktlich angepfiffen, aber ich packte es dennoch das Sportgelände zu betreten, als beide Mannschaften gerade ihren jeweiligen Einschwörungskreis machten. Den Anpfiff fotografierte ich dann von der ersten erreichten Eckfahne auf meiner Fotorunde und beendete diese dann während des laufenden Spiels.

Die heutige Heim-Mannschaft, die SG Wohnbach/Berstadt, ist zuletzt ein wenig eine Art Fahrstuhlmannschaft gewesen, denn auf einen Aufstieg in die Kreisoberliga Friedberg nach der Saison 2021/22 folgten direkt zwei Abstiege. Nun ist man in der Kreisliga B angelangt und es „droht“ der nächste Wechsel der Spielklasse, denn man ist hier nach der Vorrunde Tabellenführer. Die Gäste hingegen sind in der vergangenen Spielzeit erst aufgestiegen und zwar aus der Kreisliga B Alsfeld/Gießen in die entsprechende Kreisliga A. Hier steht man vor Beginn der Rückrunde auf Platz 11 mit drei Punkten Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz und deren fünf vor dem ersten direkten Abstiegsplatz.

Bei beiden Mannschaften spielte jeweils ein Eishockey-Buddy mit, lustigerweise begegneten sie sich sogar öfters, da man die gleiche Außenbahn beackerte. In der zweiten Halbzeit sogar mit einem Foul und anschließender Diskussion untereinander, fand ich schon erheiternd an dem bitterkalten Abend. Lars vom Gast-Team bekam dazu noch eine Schiedsrichter-Belehrung vom äußerst gemütlichen Unparteiischen: „Junger Mann da drauße, werfe se ihr‘n Ball inn unn sein‘se ruhig…“. Sportlich gesehen hätte man bei warmen Temperaturen wohl einen Sommerkick erkannt, da es aber schweinekalt war, war es eher das Gegenteil - aber arm an Chancen war es dennoch auch. Das einzig folgerichtige Ergebnis zur Pause war das torlose Remis. Fand ich die Zweitmannschaft des Gruppenligisten in den ersten 45 Minuten ein wenig stärker, wendete sich nach dem Seitenwechsel das Blatt und der B-Ligist erspielte sich die ein oder andere Möglichkeit. Nach einem Abpraller war es dann Jimmy, der Eishockey-Kollege auf der anderen Seite, der zur Führung für die Blau-Weißen einschob. Das geschah sogar in Unterzahl, nachdem sein Team eine Zehn-Minuten-Strafe nach einem groben Foulspiel erhielt. Nach diesem Treffer wurde Obbornhofen/Bellersheim nochmal etwas aktiver, aber zum Ausgleich reichte es nicht mehr.

Als ich dann durchfroren endlich wieder in meine Karre stieg, zeigte diese -4 Grad Celsius an. Wie so oft im Winter leistete die Sitzheizung ihren Dienst und wärmte mich recht flott auf, bevor ich aber nochmal in die Kälte musste.Am Ortsrand von Wölfersheim hatte die Tankstelle halbwegs humane Preise und ich tankte komplett voll. Danach ging es dann gemütlich nachhause, denn aufgrund der kurzen Fahrstrecke war ich bereits um 22:05 Uhr schon wieder daheim.