Saison 2024/25

Premier League (1. Liga ENG)

(25. Spieltag)

 

London Stadium
(London, Greater London / ENG)

 
Samstag, 15. Februar 2025 / 15:00 Uhr
 
West Ham United FC -
Brentford FC


0:1 (0:1)


Tor:

0:1 (7.) Kevin Schade

  

Gelbe Karten: Tomáš Souček (28.) / Mikkel Damsgaard (32.).

Schiedsrichter: Darren England

Zuschauer: 62.460

 

Anfang Januar war ich mal wieder in Kontakt mit Matthias, um den ein oder anderen noch offenen Samstag zu verplanen. Hierbei kamen wir auch auf den 15.02., idealerweise sollte es aber etwas sein, wo wir Abends/Nachts wieder zuhause sind, denn ich muss Sonntag morgens um 9 Uhr in Richtung ECN-Auswärtsspiel in Dresden aufbrechen und auch er möchte von zuhause mit dem Bus zum Heimspiel seines Fußballvereins starten. Da wir im Moment Gefallen daran gefunden haben in England einige Kreuze zu setzen, ging unser Blick natürlich u.a. auch wieder dort hin und da wir wussten, dass es mit Ryanair möglich wäre früh morgens nach London zu fliegen und Abends wieder nachhause, war das eine Option. Es gab es die ein oder andere Alternative in und um London (Premier League: West Ham, Championship: Oxford, League One: Leyton Orient, Stevenage, Crawley Town, League Two: Wimbledon, Bromley und Gilligham z.B. hätten uns jeweils noch gefehlt – Fulham wäre auch noch gewesen, da haben wir aber beide schon unser Kreuz gesetzt, zudem noch Millwall, Crystal Palace und Luton, wo ich aber alleine schon gewesen bin). So sicherten wir uns am 7. Januar erstmal den günstigen Flug, denn für irgendwas würden wir auf jeden Fall Tickets bekommen. Ich schaute nach der Ticket-Verfügbarkeit und blieb gleich beim ersten Versuch hängen, denn bei West Ham gegen Brentford (was zwar sicherlich nicht der spannendste Gegner ist, aber immerhin doch ein London Derby) sollte es am morgigen Tag um 16 Uhr einen General Sale geben (sofern noch Ticket verfügbar). Also legten wir uns beide einen Account an und waren am Folge-Tag beide direkt online. Dort sahen wir, dass wirklich noch einige Tickets im Verkauf sind, zwar recht weit oben, aber das ist alles halb so wild – Hauptsache erstmal drin. Ich war von der Arbeit unterwegs nachhause, deswegen sicherte uns Matthias zwei Stück und wir waren abgesichert, absolut top. Ein Hotel oder einen Mietwagen mussten wir ja für diesen Trip nicht buchen und somit konnten wir ganz entspannt diesem Tag entgegen schauen. Einzig unter der vergangenen Woche buchten wir uns vorab schon die Busfahrt vom Airport Stansted bis zur Bahnstation Stratford, von wo es nur etwas mehr als fünf Minuten zu Fuß zum Stadion ist. Mit dem Stansted Express wären wir natürlich schneller gewesen, aber da wir vor und nach dem Spiel mehr als nur genug Zeit haben, entschieden wir uns für die günstigere Variante. Von der Station Stratford kann man problemlos vor dem Spiel mit der normalen U-Bahn noch mal in die Stadt fahren, was wir auch überlegten, aber wir ließen uns das erstmal offen.

 

Am Vorabend in Bad Nauheim der nächste wichtige ECN-Sieg in einem direkten Duell und nach diesem 7-3 über Kaufbeuren rutscht man das erste Mal seit vielen Wochen wieder über den Strich. Nach dem Spiel ging es direkt nachhause und gegen Mitternacht legte ich mich ins Bett, aber mit einpennen war nicht so. Kurz vor 1 schaute ich immer noch auf die Uhr und als der Wecker dann um 3:10 Uhr klingelte, war es so, als würde mir ein Hammer gegen den Kopf geschlagen werden. Direkt unter die Dusche gewandert, saß ich um 3:33 Uhr im Auto und war kurz vor dem ausgemachten Treffpunkt 3:50 Uhr in Berstadt. Matthias war bereits da und ich jagte noch schnell ein paar Liter in den Tank, damit wir es jetzt bis Porz-Wahn und ein paar Stunden später dann auch komplett nachhause packen. Erst auf die A45, bei Wetzlar auf die B49 und ab Limburg auf die A3. Etwa eine Viertelstunde vor Abfahrt unserer S-Bahn kamen wir in Porz-Wahn, aber heute waren das erste Mal alle kostenfreien Parkplätze außen an der Straße belegt, so dass wir ins Parkhaus fahren mussten, wobei dieses ja für 24 Stunden kostenfrei ist, wenn man bei der Ausfahrt ein Bahn-Ticket vorweisen kann. Die Bahn war ausnahmsweise komplett pünktlich und so waren wir um 5:52 Uhr am Flughafen. An der Sicherheits- und Pass-Kontrolle hatten wir jeweils ein paar Hanseln vor uns, aber es ging jeweils doch recht flott. Direkt hinter der Passkontrolle war auch schon unser Gate, wo wir dann noch ein wenig warten mussten. Das Boarding begann aber recht früh und wir hoben tatsächlich überpünktlich um 7:10 Uhr ab. Ein absolut ruhiger Flug, bei den ich sogar die ersten 30, 35 Minuten ein wenig dusseln konnte. Um 7:09 Uhr (englischer Zeit)setzten wir auf englischem Boden auf und rollten noch ein wenig auf der Landebahn herum, bis uns danach die Flughaden-Bahn direkt zur Passkontrolle brachte. Hier ging es eigentlich auch recht flott und nachdem wir draußen noch schnell etwas zu trinken kauften, waren wir um 8 Uhr schon an der Bushaltestelle. Wir hatten aus Sicherheit vor evtl. Flugverspätungen erst den übernächsten Bus um 8:40 Uhr gebucht, aber auf Rückfrage durften wir einen Bus früher fahren, obwohl das Ticket eigentlich Bus-gebunden war. Somit waren wir halt bereits um 9 Uhr an der Haltestelle Stratford in der Stadt und irgendwie hatte keiner einen richtigen Zug von uns und müde waren wir auch. Mir war wichtig, nachdem es die letzten Insel-Trips zeitlich nicht hin gehauen hat, heute endlich mal wieder ein Full English Breakfast zu bekommen. Direkt um die Ecke der Haltestelle war ein Restaurant und hier gönnte ich mir dieses dann in aller Ruhe. Das Ganze war nicht nach Matthias‘ Geschmack und so holte er sich danach in einem Supermarkt etwas aus der Bäckerei-Abteilung. Wie erwähnt, uns fehlte der Zug nochmal in die Stadt zu fahren, ich persönlich habe sightseeingmäßig auch eigentlich London soweit abgegrast, was man eigentlich auf jeden Fall gesehen haben sollte. So setzten wir uns erstmal in die große Mall, beobachteten einfach nur die anderen Menschen und das anderthalb Stunden lang. Gegen 13 Uhr machten wir uns langsam und gemütlich auf den kurzen Fußweg zum Stadion. Hier schossen wir noch ein paar Fotos, ich konnte schon mein Program kaufen und ebenso gönnte ich mir mal ein Bierchen. Etwas mehr als eine Stunde vor Spielbeginn gingen wir dann in den Innenraum und warteten auf den Anpfiff.

 

Während Brentford nach 24 Spielen irgendwo dort steht, wo man sie auch halbwegs erwarten konnte (11. Rang), hat West Ham eine ganz schwache Saison erwischt und belegt Rang 15. Das sind nur zwei Plätze über dem Strich, aber immerhin dürfte man mit zehn Punkten Vorsprung auf die gefährdete Zone derzeit noch recht gesichert dar stehen. Dennoch ist das definitiv zu wenig für ein Team, welches in den letzten Jahren oftmals europäisch unterwegs war. Vor wenigen Wochen wechselte man auch den Trainer aus Unzufriedenheit über das bisherige Abschneiden.

 

Von Minute Eins an, waren es die Gäste, die das klar stärkere Team waren und nach bereits vier Minuten gingen sie in Führung - Torschütze nach einem Abpraller war der Deutsche Kevin Schade, der vor zwei Jahren für 25 Millionen Euro von Freiburg nach Brentford wechselte. Es folgte ein Abseitstor für die Bees, nach Linienrichter-Entscheid und ein weiteres Abseitstor nach VAR, sowie ein Pfostenschuss. Dazu noch weitere gute Möglichkeiten, es ist wirklich nicht übertrieben, wenn ich sage, dass der einheimische Hühnerhaufen zur Halbzeit auch problemlos schon vier oder fünf Stück hätte bekommen können. Zur Halbzeit wechselten sie dann drei Mal und gefühlt war es unmittelbar nach dem Seitenwechsel eine andere Mannschaft, denn die Hammers hatten plötzlich binnen zehn Minuten drei, vier wirklich gute Chancen auf den Ausgleich. Diese Herrlichkeit hielt aber auch nur diese zehn Minuten an und danach verfielen die Gastgeber wieder in den alten Trott, wobei man hinten nicht mehr so viele Großchancen zuließ, was aber auch daran lag, dass Brentford ein wenig defensiver agierte. Dennoch hatte man irgendwie das Gefühl, dass die Südwest-Londoner wenig Probleme hatten dieses knappe Ergebnis über die Zeit zu schaukeln. Für Brentford war es ein historischer Sieg, denn erstmals in der Vereinsgeschichte konnte man in der Erstklassigkeit drei Auswärtssiege in Folge feiern.

 

Nach dem Spiel war erst einmal ziemliches Chaos angesagt. Alles strömte zu Fuß raus, größtenteils in eine Richtung, und zwar in die der U-Bahn Station. Dummerweise war unsere Bushaltestelle ebenfalls in diese Richtung und es dauerte gefühlt ewig, bis wir dort angekommen waren. Eigentlich hatten wir sowieso erst den Bus mit Abfahrt 18:20 Uhr gebucht, deswegen gingen wir nochmal in den Supermarkt und holten uns eine Kleinigkeit zu knabbern. Logischerweise war auch hier ein verdammt lange Schlange, aber als wir endlich durch waren, merkten wir, dass wir vielleicht doch noch einen Bus früher erwischen könnten. Schnellen Schrittes zur Bushaltestelle gegangen, machte der Bus direkt die Tür vor meiner Nase zu. Ich sprach den Ordner kurz an und dieser nickte dem Busfahrer, dass er nochmal öffnen soll und wir stiegen ein. Der Aufpasser kontrollierte nur kurz OB wir ein Ticket gekauft hatten, aber nicht FÜR WANN und so saßen wir im fast voll gefüllten Bus. Zuerst war aber kaum an ein vorankommen zu denken, denn es war ziemlich viel Verkehr und staute sich massiv.  Wir verloren einiges an Zeit und statt um 18:40 Uhr kamen wir um 19 am Airport an, was aber immer noch früher ist, als wenn wir unsere ursprünglich gebuchten Bus genommen hätten. Bis zum regulären Abflug waren es noch fast 2,5 Stunden, aber wir hatten von Ryanair eine E-Mail bekommen, dass es heute wegen Unterbesetzung am Security-Check zu größeren Verzögerungen kommen kann. Deswegen wählten wir lieber die sichere Variante mit dem Bus früher und gingen auch direkt zum Security-Check. Hier war allerdings entgegen der E-Mail gar nichts los und wir waren in unter fünf Minuten durch. Somit waren wir übelst früh mit allem fertig und mussten erneut dumm herum sitzen, denn unser Gate war an den Anzeigetafeln noch nicht angeschrieben. Um 20:50 Uhr gab es endlich die Info und wir konnten los laufen und am Gate 60 war, welch Wunder, mal wieder warten angesagt. Das Boarding ging nur sehr zögerlich voran und zu den bereits vorab gemeldeten 15 Minuten Verspätung gesellte sich noch weitere Zeit hinzu. Statt um 21:25 Uhr hoben wir erst um 21:57 Uhr ab, was schon ziemlich klar machte, dass wir die erhoffte S-Bahn um 23:56 Uhr nicht erreichen dürften. Immerhin gibt es am Flughafen Köln kein Wettlauf mit der Zeit, da es kein Nachtflugverbot gibt. Gerade als ich mich in Reihe 4 gesetzt hatte, wurde ich von der anderen Seite des Ganges begrüßt. Dort setzte sich der mir bisher nur von Instagram bekannte Kölner Hopper Matthias und wir unterhielten uns vor dem Abflug nett, bis er sich dann ins Reich der Träume verabschiedete und da ich ja bekanntermaßen (trotz übelster Müdigkeit) dennoch ein schlechter Schläfer in Flugzeug bin, tippte ich hier halt an diesem Bericht herum. Der Flug war erneut komplett ruhig und nach noch nicht einmal 35 Minuten sagte der Pilot bereits „cabine crew prepare for landing“ durch die Lautsprecher. Am Ende setzte er tatsächlich um 23:47 Uhr auf und somit dauerte der Flug nur 49 Minuten. Wir wurden von einem Bus ans Flughafengebäude gefahren und waren ruckzuck durch die Passkontrolle. Die oben genannte Bahn verpassten wir und hatten somit noch 20 Minuten, bis die nächste kam. Schnell noch einen Toilettengang und für Matthias eine Kippenpause, waren wir pünktlich am Bahnsteig. Um 0:40 Uhr startete ich den Motor meines Autos im (für 24h) kostenfreien Parkhaus und wir machten uns auf den Weg nachhause. Es war die gleiche Strecke wie am gestrigen Morgen, via A3 bis Limburg, B49 bis Wetzlar und dann das letzte Teilstück über die A45. Um 2:30 Uhr kamen wir in Berstadt an, wo sich die Wege von Matthias und mir trennen, er hatte noch knapp eine halbe Stunde nachhause und ich war 15 Minuten später bereits daheim. Schnell die kleine Tasche ausgepackt und bettfertig gemacht, schlief ich in unter zwei Minuten ein, was für mich ja eigentlich eher eine Seltenheit ist. Da ich aber ziemlich genau 24 Stunden am Stück wach war, verwunderte es allerdings auch nicht wirklich. Alles in allem ein langer Tag, der sich zwischenzeitlich auch ziemlich gezogen hat, woran wir mit unserer Träg- und Müdigkeit aber selbst mit dran Schuld waren. Der Grund der 14 Stunden auf der Insel war aber das London Stadium abzuhaken und hier hat alles Bestens gepasst, von daher kann man durchaus mal wieder von einem sehr erfolgreichen Trip sprechen.