Saison 2024/25

Ligue 2 (2. Liga F)

(21. Spieltag)

 

Stade de l‘Aube
(Troyes / Frankreich)

 
Samstag, 01. Februar 2025 / 14:00 Uhr
 
ESTAC Troyes -
SM Caen


3:0 (0:0)


Tore:

1:0 (48.) Youssouf M‘Changama

2:0 (51.) Rafiki Said

3:0 (70.) Mouhamed Diop

  

Gelbe Karten: Nicolas de Preville (28.) / Mickael Le Bihan (18.), Dieudonne Gaucho Debohi (85.).

Schiedsrichter: Aurélien Petit

Zuschauer: 9.645

 

Die letzten beiden Samstage hatten wir in England verbracht, nächste und übernächste Woche wird es ebenfalls Samstags auf die Insel gehen - bleibt mitten drin nur noch der heutige Samstag. In den deutschen Oberligen wurden erste Nachholspiele angesetzt, aber die beiden mir noch fehlenden waren einmal auf dem Kunstrasen-Nebenplatz angesetzt und das andere ist bereits am Mittwoch abgesagt worden. Mir schwirrten einige Ideen im Kopf herum, aber ich musste auch bedenken, dass ich erst Nachts gegen 2 Uhr vom ECN-Auswärtsspiel in Landshut zurück kommen werde und zudem sah es lange danach aus, als wäre ich alleine, da Matthias heute eine Zusatzschicht arbeiten musste. Dennoch schwirrten mir natürlich mal wieder alle möglichen Gedanken durch den Kopf und Ideen mit Slowenien/Österreich oder Polen/Tschechien wurden aus Gründen der engen Zeit-Taktung oder weil ich zu früh wegfahren hätte müssen, dann doch gestrichen. Das gleiche galt für 1. Liga in Italien und Frankreich, wobei ich bei letzterem Land noch einen Zweitligisten für Mittags fand, bei dem mein Wecker auf 7 Uhr gestellt werden müsste, was gerade so noch im Rahmen ist. Dritt-, Viert- oder Fünftligisten für Abends gab es schon ein paar, aber irgendwie nichts richtig Spannendes, also packte ich noch einen belgischen Drittligisten dazu, der zwar mehr Fahrstrecke und ein etwas späteres Heimkommen bedeutet, dafür aber billigeres Tanken und die Frituur dürfte zeitlich noch dazu passen. Außerdem sagte mit hier der Ground noch am ehesten zu, was ja schlussendlich die Hauptsache ist. Ich stellte es auf meine Homepage, hatte aber noch ganz kleine Rest-Zweifel, weil es doch wieder eine mega Strecke für alleine ist. Donnerstags Abends meldete sich dann Christian und wir verabredeten uns den Trip gemeinsam zu machen, was dann auch bei mir das finale „Go“ bedeutete. Am gestrigen Abend beim Eishockey sagte Snicki auch noch zu und wir waren wenigstens zu Dritt.

 

Gegen 1:40 Uhr kamen wir aus Landshut nachhause, eine halbe Stunde später dürfte ich in etwa die Augen geschlossen haben. Um 7 Uhr klingelte der Wecker, ich drehte mich nochmal um, aber fünf Minuten später beim zweiten Rappeln musste ich dann meinen inneren Schweinehund überwinden und aufstehen. Gemütlich gefrühstückt und um 7:45 Uhr fuhr ich bei -4 Grad Celsius zuhause weg, das Navi sagte 552 Kilometer und eine Fahrtdauer von 4:53 Stunden. Da ich recht spät war und es zuhause nicht mehr geschafft hatte, wollte ich mir beim volltanken noch einen Kaffee mitnehmen, aber die Maschine streikte erst einmal. Irgendwann erbarmte sie sich dann doch und spuckte mir das schwarze Morgengold aus, allerdings war ich deswegen erst um 8:10 Uhr am vereinbarten Treffpunkt in Staden. Das war aber nicht besonders tragisch, denn wir hatten knapp über eine Stunde Puffer, was durchaus okay ist für solch eine Strecke. An Hanau vorbei auf die A3, ging es via A67, A60 und A63 an Mainz und Kaiserslautern vorbei und nachdem wir bis Landstuhl den siebten(!) fest installierten Blitzer oder Blitzer-Kasten überlebt hatten, tankten wir nochmal voll, so dass wir auf jeden Fall komplett durch Frankreich kommen; wo der Sprit ja teuer ist. So sollte es jetzt bis Belgien am Abend reichen, wo es sogar bedeutend günstiger als bei uns ist. Um 10:20 Uhr überquerten wir die Staatsgrenze und es ging weiter westlich in Richtung Metz. Dieses umrundet mussten 150 Kilometer weiter ein Stückchen vor Reims die Autobahn wechseln und hatten noch etwa 90 Kilometer Autobahn auf der A26 weiter in Richtung Süden. Bei der Abfahrt 26 Euro Maut gezahlt waren es auf der Landstraße noch 12 Kilometer und wir stellten die Karre um 13:05 Uhr knapp 500 Meter Fußmarsch vom Stadion entfernt ab. Online schon gesehen, dass die Gegengerade angeblich ausverkauft sein soll, hinter dem Tor sagte die Madame im Kassenhäuschen, dass dort nur Stehplätze wären. Aus diesem Grund nahmen wir dann die etwas teureren Haupttribünen-Tickets, um dann drinnen zu sehen, dass erwartungsgemäß ein Großteil des Stadions leer ist, was natürlich nicht verwundert bei einem Zuschauerschnitt von 4.600 (wobei heute schon mehr los war als normal). Man macht halt einfach nicht alle Blöcke auf und verkauft dann teurere Tickets, cleverer Schachzug oder einfach nur frech, sucht es Euch aus. Genug gemeckert, wir wollten ja bessere Plätze, dann ist es eben so. Wir hatten so wenigstens beide Blöcke im Blick, auch den mit knapp 80 Menschen spärlich besetzten Gästeblock, die die 420 Kilometer einfache Strecke an einem Samstag Mittag auf sich genommen hatten.

 

In der Ligue 2, der zweithöchsten französischen Spielklasse, trafen mit ESTAC Troyes und SM Caen zwei Kellerkinder im direkten Duell im Kampf gegen den Abstieg aufeinander, Die Einheimischen sind in den letzten knapp 30 Jahren mehr oder weniger eine Art Fahrstuhlmannschaft zwischen erster und zweiter Liga - mit einer einer Ausnahme: 2009/10 war man drittklassig. Beim Gegner aus der Normandie sieht es ähnlich aus, allerdings spielen diese nach dem Abstieg aus der Ligue 1 nun bereite das sechste Jahr am Stück in der zweiten Liga (bei Troyes ist es erst das Zweite). In dieser Saison haben sie zu kämpfen, denn nach dem gestrigen Sieg von Ajaccio stehen sogar beide Teams unter dem Strich. Troyes 16. mit 21 Punkten müsste derzeit in die Relegation, man hat aber nur ein Punkt Rückstand auf das rettende Ufer. Für SMC ist es so etwas wie die letzte Chance, denn als 18. und somit Letzter ist der erste Platz über dem Strich bereits vor dem Spiel sieben Punkte entfernt.

 

Gefühlt war sich aber nur eine Mannschaft der Bedeutung des heutigen Spiels bewusst, auch wenn es in der ersten Halbzeit noch eher ruhig war und wenige Torchancen zu versuchen gab, aber nach dem Seitenwechsel legten die Einheimischen los. Zuerst wurde ein direkt Freistoß aus etwa 20 Metern in den Giebel gesetzt und nur drei Minuten später traf man per Fernschuss auch noch zum 2-0. Danach hatte man alles im Griff, wobei die Jungs aus der Normandie auch echt wenig Gegenwehr leisteten. Zwanzig Minuten vor Ende des Spiels traf Troyes zum dritten Mal, was dann die bis dahin bemühten Gäste-Fans dazu veranlasste ihre Fahnen und Banner im Block abzuhängen und den Support einzustellen. Erst danach hatte Caen zwei, drei kleinere Chancen, aber so richtig zwingend war das alles nicht. In den Schlussminuten war es dann eigentlich ein Schaulaufen bzw, ein hin und her Geschiebe des Balles der Gastgeber, die dann ihrem U17-Nationalspieler mit zwei langen Bällen gerne sein erstes Profi-Tor gegönnt hätten, was aber nicht mehr fiel. Warum bei dieser entschiedenen Partie dann unbedingt sechs Minuten Nachspielzeit angezeigt wurden, obwohl es nicht allzu viele Unterbrechungen gab und die Gäste keinerlei Anstalten machten das Spiel unbedingt noch drehen zu wollen, das weiß wohl nur der Unparteiische.

 

Zu Teil 2 des Berichts => KLICK!