Nachdem die „Wieder-Eingliederung“ gestern geglückt war, hatte ich für heute zwei Optionen. Das eine wäre ein etwas seltener bespielter Kunstrasenplatz gewesen, der aber
anderthalb Stunden Fahrt mit sich gebracht hätte oder aber eine Anlagen-Komplettierung, bei welcher ich nicht mal eine Anfahrt von einer halben Stunde hätte. Da morgen wieder eine etwas
weitere EC-Auswärtsfahrt ansteht und am Samstag ein etwas weiterer Hopping-Trip, zudem nächste Woche unter der Woche nochmal ein weites Nauheimer Away Game unter der Woche stattfindet,
welches ich mit nur zwei Überstunden mache und ansonsten mit wenig Schlaf arbeiten gehe, entschied ich mich für Zweiteres, genauer gesagt also dafür eine Stunde früher zuhause zu sein.
Es handelte sich um den Kunstrasen des Sportgeländes im Birsteiner Stadtteil Fischborn, wo die neu gegründete SG Hochland He/Fi/Bu, ein Zusammenschluss der Vereine KSG
Hettersroth/Hitzkirchen, SV Hochland Fischborn und SV Burgbracht-Bösgesäß, seit dieser Saison in der Kreisoberliga Gelnhausen spielt. Normalerweise ist ihr Hauptplatz der Rasenplatz, den ich
auch erst im vergangenen Juni in der Relegation gekreuzt habe, damals gemeinsam mit Thorsten Mankel und dem Hammer (Jens-Uwe Hanssen). Den heutigen Gegner, den SV Schweben, besuchte ich
letzten Sommer lustigerweise genau eine Woche vor Fischborn, als man vor 1.200(!) Zuschauern am letzten Spieltag der vergangenen Saison im direkten Duell mit dem Verfolger den Aufstieg in die
Kreisoberliga Fulda Süd klar machte. Während die Einheimischen zur Winterpause auf Platz 16 stehen (aber mit nur zwei Punkten Rückstand zum rettenden Ufer), befindet sich die Truppe aus dem
Kreis Schlüchtern als Tabellenzehnter über der gefährdeten Zone, hat aber nur drei Punkte Vorsprung auf diese. Beide Mannschaften werden in der Rückrunde also noch ordentlich Gas geben
müssen, um nicht direkt wieder den bitteren Gang eine Liga nach unten antreten zu müssen.
Nach Feierabend und Abendessen gönnte ich mir heute sogar nochmal ein Nickerchen auf der gemütlichen Couch, bevor ich mich um exakt 19 Uhr auf die 23 Kilometer machte, die
vom Navi mit ebenso vielen Minuten angegeben waren. Über Ober-Lais, Glashütten, Merkenfritz und Wenings führte mein weiterer Weg mich über Nieder-Seemen und Böß-Gesäß, bevor ich um 19:23 Uhr
in Fischborn ankam und direkt am Sportheim parkte. Beide Teams beendeten so langsam ihr Aufwärmprogramm und ich konnte in Ruhe meine Fotorunde drehen, bis das Spiel begann, war es dann aber
doch wieder 19:38 Uhr.
In der ersten Halbzeit war Schweben das klar bessere Team und hatte viele Chancen, bis auf eine kurze Phase von etwa fünf Minuten hatten die Hausherren eigentlich wenig zu
melden. Sie leisteten sich einige Fehlpässe, gerade im Spielaufbau, wenn man von hinten heraus nach vorne spielen wollte. Aus solch zwei Böcken fielen auch die beiden SV-Tore der ersten 45
Minuten. Dass es dann mit einem Unentschieden in die Kabinen ging, hätte wohl nach 38 Minuten Niemand gedacht, aber beim Anschlusstreffer steht der SG-Goalgetter genau da, wo ein Stürmer halt
stehen muss und beim Ausgleich sieht die Gäste-Abwehr das erste Mal ebenfalls nicht gut aus. Nach dem Seitenwechsel war es bedeutend ausgeglichener bzw. zu Beginn war die SGH sogar aktiver.
Folgerichtig erzielten sie durch den Goalgetter ihre erstmalige Führung heute, um im folgenden Angriff nach einem langen Ball den erneuten Ausgleich zu kassieren. Der SG-Stürmer machte sich
noch zum dreifachen Torschützen und danach verflachte die Partie bei schwindenden Kräften zusehends. Die Spielgemeinschaft gewann am Ende mit 4-3, was man sich kurz vor der Halbzeit nie im
Leben hätte vorstellen können, aber im zweiten Abschnitt waren sie auf jeden Fall das bessere Team.
Da es zur Halbzeit zu regnen begonnen hatte und dieses sich über die komplette zweite Hälfte durchzog, war ich schon ein wenig genervt, dass bei einer Temperatur von gerade
einmal zwei Grad über Null und sichtlich ermüdeten Spielern bei diesem Testkick sogar noch zwei Minuten Nachspielzeit drauf gepackt wurden. Aber auch diese bekam ich noch rum und im Auto
mussten dann Heizung und Sitzheizung Vollgas geben, wobei ich fast die ganzen 25 Minuten Fahrstrecke benötigte, bis ich wieder komplett aufgetaut war. Um 21:50 Uhr stellte ich meine Karre in
der Garage ab und nach einer warmen Dusche verzog ich mich ins Bett, wo ich noch einige Zeit den TV laufen hatte und nebenher am Handy herum daddelte.