Saison 2024/25

Championship (2. Liga ENG)

(29. Spieltag)

 

Stadium of Light
(Sunderland)

 
Samstag, 25. Januar 2025 / 15:00 Uhr
 
Sunderland AFC -
Plymouth Argyle FC


2:2 (0:0)


Tore:

0:1 (58.) Anthony Patterson (Eigentor)

1:1 (60.) Wilson Isidor

2:1 (72.) Trai Hume

2:2 (90.) Nathaniel Ogbeta

  

Gelbe Karten: Wilson Isidor (72.) / Julio Pleguezuelo (28.), Mustapha Bundu (54.), Matthew Sorinola (72.), Darko Gyabi (79.)

Schiedsrichter: Oliver Langford

Zuschauer: 41.097

 

Wie bereits letzte Woche, haben wir auch diesen Samstag die Chance auf einen günstigen Flug in Richtung England genutzt. Zuerst sah es nach zwei Spielen aus, allerdings wurde das Abendspiel verlegt, so dass es am Ende doch nur bei einem Spiel blieb. Mit diesem Spiel kreuzen wir aber immerhin den nördlichsten Zweitligisten, welcher sich auch berechtigte Hoffnungen auf einen Aufstieg in die Premier League, also die höchste Klasse des englischen Fußballs machen darf. Man hat zwar ein verhältnismäßig großes Stadien, aber man weiß ja nie welche Booking History oder Membership man dann brauchen würde, das ist in England leider alles teilweise nicht mehr schön. Zudem wäre in der Premier League heute sowieso maximal noch Brighton & Hove Albion eine Möglichkeit gewesen, welches für uns Beide ein neuer Ground bedeutet hätte und wo man überhaupt Chancen auf Tickets gehabt hätte. Da es aber in Sunderland schon einen freien General Sale gab, entschieden wir uns bereits früh im Dezember hierfür, zumal auch die Flüge nach Manchester zu diesem Zeitpunkt günstiger waren als die nach London.

 

Wie auch letzte Woche, spielte auch an diesem Wochenende der EC Bad Nauheim Freitags um 20 Uhr auswärts, dieses Mal allerdings in Weiden und nicht in Ravensburg, was knapp 30 Minuten weniger Fahrt bedeuten dürfte. Da unser gestriger Treffpunkt bei uns zuhause war (weil die schnellste Strecke „querfeldein“ durch den Vogelsberg bis auf die A7 in Fulda geht), werde ich mich nach der Rückkehr immerhin nochmal kurz im eigenen Bett ablegen können und muss nicht versuchen in Köln im kalten Auto ein wenig Schlaf zu erhaschen. Zuerst war aber üblicherweise für Freitag Frühdienst im Büro angesagt und nach Feierabend um 13 Uhr und dem Mittagessen zuhause machten wir uns auf den Weg in die Oberpfalz. Hier gab es für den ECN immerhin ein Auswärtspünktchen zu ergattern, was aber eigentlich zu wenig ist. Ich fuhr unser Auto halbwegs gemütlich in Richtung Heimat, wo wir die Karre um 1:40 Uhr abstellten. Bis ich die Augen zu hatte, war es dann aber auch schon kurz nach 2 Uhr.

 

Den Wecker hatte ich auf 4:35 Uhr gestellt, machte mich direkt ein wenig frisch und 20 Minuten später fuhr ich zuhause los. Der Treffpunkt heute mit Matthias war ein P&R-Parkplatz bei Limburg, da er dann morgen nach Rückkehr direkt weiter nach Hoffenheim zu seinem Sch***-Verein fahren wird und auch nicht allzu viel Puffer hat. Ich musste ein klein wenig Gas geben, da meine Ankunftszeit fünf Minuten nach ausgemachter Uhrzeit war, kam aber pünktlich dort an. Ich stieg bei ihm ins Auto und nach einem kurzen Zwischenstopp bei einem Bäcker erreichten wir um 7:05 Uhr den Parkplatz des Bahnhof Porz-Wahn. Die für 7:18 Uhr geplante S-Bahn hatte mal wieder ein, zwei Minuten Verspätung, aber das machte auch nichts, denn unsere Zeit sollte noch ausreichen. Wie letzte Woche waren weder am Security-Check, noch an der Passkontrolle, wirklich etwas los und so konnte ich erneut noch ein Geschäft verrichten, bevor um 8:10 Uhr das Boarding begann. Statt planmäßig um 8:40 Uhr, hoben wir fast 20 Minuten später ab und die ersten ein, zwei Minuten war es ziemlich ruckelig, aber nachdem wir die Wolkenschicht durchbrochen hatten, wurde es erstmal ruhiger. Als der Capitano das Anschnallzeichen ausgeschaltet hatte, nutzte ich die Chance und rückte zwei Reihen weiter vor, denn hier war eine komplette 3er Sitz-Reihe frei und so konnte ich mich schön ausbreiten. Mit Schlafen war es aber nicht wirklich, denn es war über weite Teile ein ziemlich ruckeliger und unruhiger Flug, erst zum Ende hin bekam ich die Augen mal zu, aber es war eher ein ruhen, statt ein schlafen. Um 9:17 Uhr Ortszeit setzten wir in Manchester auf, fünf Minuten später standen wir am Gate und weitere fünf Minuten danach öffneten die Türen des Kutters. Ruckzuck ging es durch die automatische Passkontrolle und um 9:40 Uhr standen wir bereits an der Bushaltestelle, wo wir etwas warten mussten, aber dann vom Shuttle Bus zu unserer Autovermietung gebracht wurden. Die Anmietung ging zackig durch und um ziemlich genau 10:30 Uhr startete ich den Motor unseres Wagens und wir hatten exakt 250 Kilometer zu überbrücken, die das Navi mit 2:32 Stunden angegeben hatte. Zuerst brachten wir den Ring Manchester hinter uns, umrundeten auch Leeds zu dreiviertel und von hier an ging es nur noch nördlich. Knapp 70 Kilometer vor unserem Ziel legten wir eine Pinkel-, Raucher- und Kaffee-Pause ein, ehe wir dann den Rest der Strecke auch noch hinter uns brachten. Beim Einfahren in die Stadt sahen wir direkt die Nordsee und nach ein wenig Gekurve stellten wir das Auto ziemlich genau anderthalb Stunden vor Kickoff in einer Entfernung von 1,1 Kilometer zum Stadion ab. Allgemein war die Parksituation gegenüber vielen anderen Stadien in England doch recht entspannt, aber wir waren natürlich auch noch früh. Ganz gemütlich liefen wir zum Stadion, ich kaufte mir noch ein Matchday Programm und wir gingen auch nochmal in den großen Fanshop neben dem Stadion. Nachdem wir dann den Innenraum betraten, gönnte ich mir ein Carling und ein Chicken Pie, bevor wir den Punkte „no alcohol beyond this point“ endlich hinter uns lassen konnten. Da die Sonne recht tief stand, wanderte ich ein wenig rum, um Fotos machen zu können und so ging die Zeit bis zum Anpfiff dann doch halbwegs schnell rum.

 

In der Championship, der zweithöchsten englischen Spielklasse, traf der Sunderland AFC auf Plymouth Argyle FC. Die Einheimischen, welchen vielen aus der Doku „Sunderland til I die“ bekannt sein dürften, stehen aktuell auf dem vierten Platz, mit vier Punkten Rückstand auf die beiden direkten Aufstiegsplätze - allerdings hat man noch ein Spiel mehr zu absolvieren. Die Ränge 3 bis 6 spielen am Ende der Saison Relegation um den Aufstieg nach oben und bei 13 Punkten Vorsprung müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn man das noch verspielen sollte. Zuletzt gab es drei Siege und ein Remis in Liga, aber im FA Cup musste man zuhause gegen einen Ligakonkurrenten überraschenderweise die Segel streichen. Die heutigen Gäste aus Plymouth kommen fast von der Grenze zu Wales bzw. liegen sogar noch südlicher gefühlt "am letzten Zipfel" und mit 654 Kilometern Entfernung ist es die größtmögliche Strecke, die in dieser Saison zwischen zwei Grounds dieser Liga liegt. Tabellarisch gesehen liegt Plymouth entgegengesetzt der Landkarte ganz im Süden, genauer gesagt auf dem 24. und letzten Rang. Bei drei direkten Absteigern beträgt der Rückstand auf den 21. Platz und das rettende Ufer schon sieben Punkte. Man ist seit 14 Spielen(!) bereits ohne Sieg und konnte nur sechs Remis, also sechs Punkte, in diesem Zeitraum ergattern, sie sollten schleunigst wieder in die Spur kommen, wenn man noch an den Klassenerhalt glauben will. Dafür konnte man vor anderthalb Wochen im FA Cup brillieren und gewann auswärts beim Erstligisten FC Brentford mit 0-1. Die Belohnung hierfür ist im 16/1-Finale ein Heimspiel gegen den großen FC Liverpool in zwei Wochen.

 

Bei den Gastgebern im zentralen Mittelfeld mit Jobe Bellingham der Bruder des englischen Nationalspielers und bei den Gästen mit Victor Pahlsson ein aus Deutschland bekanntes Gesicht in der Innenverteidigung. Die erste Halbzeit war mal wieder recht unspektakulär und es passierte wenig, der AFC hatte (laut Statistiken) 75% Ballbesitz, aber an der Strafraumgrenze verließen sie dann immer wieder die Ideen. Nach dem Seitenwechsel wurde es dann aber besser, denn direkt nach Wiederbeginn hatten die Black Panthers ihre erste Möglichkeit. Es waren aber die Gäste, die mit einem ihrer ersten Angriffe durch ein Eigentor des einheimischen Torhüters vollkommen überraschend in Führung gingen. Die Hausherren ließen sich aber nicht beirren und spielten weiterhin ruhig nach vorne und glichen auch schnell aus. Zwanzig Minuten vor dem Ende hatten die Süd-Engländer eigentlich wirklich erst ihnen dritten richtig geordneten Angriff und der Ball ging an den Innenpfosten. Von hier rollte er parallel zur Torlinie entlang, ging aber nicht rein. Wie es so ist, wenn du unten stehst, kassiert man dann im direkten Gegenzug das 2-1 des SAFC, echt bitter. In Normalfall fährt der in der Tabelle oben stehende dieses das zumeist nachhause und auch heute sah es sehr lange danach aus, aber wenige Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit kam Argyle im Hausherren-Strafraum nochmal frei zum Schuss und netzte zum Ausgleich ein, sehr zum Jubel des mit 811 (so die offizielle Zahl) doch recht gut gefüllten Gästebereiches. Auch sechs Minuten Nachspielzeit halfen Sunderland nicht mehr, um doch noch den Dreier komplett zuhause zu behalten, was ihnen nach Abpfiff dann auch ein kurzes, aber intensives BOOOOH einbrachte.

 

Für uns gehört es sich natürlich bis zum Ende eines Spiels zu bleiben und wir amüsierten bzw. regten uns auf über die, die früher gingen. Allerdings merkten wir nach Abpfiff schnell warum, denn unsere Tribüne leerte sich nur gaaaanz langsam und als wir endlich dran waren, war das Stadion gefühlt schon zu 90-95% leer. Zudem will der ein oder andere „Früher-Geher“ sicherlich auch dem Verkehrschaos entfliehen, was hier in Sunderland nochmal schlimmer ist, da es nicht unzählig viele Brücken über den Fluss Wear gibt. Wir waren eh spät aus dem Stadion und da wir heute nichts mehr vor hatten, wollten wir sowieso in einem Supermarkt noch ein paar Kleinigkeiten und besonders Getränke für die Fahrt und das Hotelzimmer einkaufen. Gesagt, getan und so fuhren wir erst um 17:35 Uhr im Norden Englands los. Es waren zu unserem Hotel in der Nähe des Flughafen Manchester 252 Kilometer, aber zuerst standen wir tatsächlich vor einer der beiden Haupt-Brücken immer noch minutenlang im Stau. Als wir dann endlich aus der Stadt waren lief es endlich flüssiger, auch wenn immer noch viel Verkehr unterwegs war. Es ging wieder an Middlesborough, Thirsk und Wetherby vorbei in Richtung Süden und knapp 80 Kilometer vor unserem Hotel machten wir kurz hinter Leeds noch einen Stop um etwas Warmes in den Magen zu schlagen, was heute bisher ein wenig kurz kam. Wir hatten keine Lust großartig mehr etwas zu suchen und wollten auch aus Müdigkeit schnellstmöglich ins Hotel, deswegen fiel die Wahl auf ein Chicken-Schnellrestaurant. Das letzte Stück brachten wir dann mit vollem Magen auch noch hinter uns, tankten auch die Karre noch voll, damit wir das morgen Früh nicht mehr machen müssen. Als wir das Auto am Hotel abstellten war es auch schon wieder 22 Uhr und wir waren froh, dass das einchecken schnell vonstatten ging und wir dann im Zimmer endlich alles von uns strecken konnten. Wir gammelten noch ein wenig rum, checkten für den Rückflug ein und irgendwann kurz nach 23 Uhr war es dann um uns geschehen und wir verabschiedeten uns in die Waagrechte.

 

Nach einer weitaus erholsameren (und auch längeren) Nacht als letzte Woche klingelte unser Wecker um 5:20 Uhr. Wir machten uns nacheinander fertig und verließen das Hotel um 6:05 Uhr, mussten aber tatsächlich erst noch die Frontscheibe unseres Wagens frei kratzen. Zur Mietwagenvermietung hatten wir nur 3,6 Kilometer und nachdem wir die Karre abgestellt hatten, mussten wir 20 Minuten warten und dann brachte uns ein Shuttle Service zum Terminal 3 des Flughafens, von wo unser Flieger abstarten sollte. Zuerst mussten wir noch durch den Security Check, der aber erneut recht entspannt war. Am Anfang dachten wir, dass wir uns am Ende vielleicht beeilen müssten, aber jetzt waren wir so früh mit allem durch, dass an den Anzeigetafel noch nicht mal unser Gate angegeben war. Dieses kam dann aber recht zeitnah und als wir dort angekommen waren, begann auch direkt das Boarding. Der Kutter hob letztendlich mit nur zwei Minuten Verspätung gegenüber des Zeitplans ab, war aber leider recht voll. Glücklicherweise wurde mir beim Online Check-In ein Fensterplatz zugewiesen und konnte mich seitlich anlehnen. Ein wenig hatte ich die Augen zu (denke ca. eine halbe Stunde), aber wie bereits öfters erwähnt: Eine richtige Schlaferei ist das ja nicht, zudem bei Ryanair mehrmals Durchsagen kommen und man will dir alles mögliche andrehen, aber das ist dann halt der Preis dafür, dass wir uns immer für die günstigen Flüge entscheiden. Wir setzten um 10:14 Uhr wieder auf deutschem Boden auf, die Passkontrolle war zwar langsamer als in England, aber immer noch im Rahmen und so erreichten wir (wie ich auch letzte Woche schon) den Zug um 10:56 Uhr und zehn Minuten später fuhren wir am Bahnhof Porz-Wahn weg. Die A3 war teilweise gesperrt und so mussten wir einen kleinen Bogen fahren, was bedeutete dass wir erst um 12:20 Uhr in Limburg ankamen, obwohl wir eigentlich eine Viertelstunde eher hier sein wollten. Hier trennten sich dann unsere Wege und ich hatte noch ziemlich genau eine Stunde Heimweg. Dort nur die Tasche abgestellt, kurz mal „runter gekommen“, machte ich mich wenige Minuten danach schon wieder fertig, denn der EC Bad Nauheim hat heute sein Heimspiel gegen Krefeld auf 16 Uhr vorverlegt.