Saison 2024/25

Premier League

(22. Spieltag)

 

King Power Stadium
(Leicester / England)

 
Samstag, 18. Januar 2025 / 15:00 Uhr
 
Leicester City FC -
Fulham FC


0:2 (0:0)


Tore:

0:1 (48.) Emile Smith Rowe

0:2 (68.) Adama Traore

  

Gelbe Karten: Jannik Vestergaard (45.), Kasey McAteer (88.), Wout Faes (90.+4.) / Saša Lukić (54.).

Schiedsrichter: Michael Salisbury

Zuschauer: 31.500

 

So lange es die günstigen Flüge auf die Insel von Köln aus noch gibt, werden wir das wohl noch ein wenig nutzen. Für den nächsten Samstag haben wir ja sowieso bereits einen Trip in das Mutterland des Fußballs gebucht und eigentlich hatte ich das für diesen Samstag nicht vor, wusste aber noch nicht wirklich was ich machen sollte. Kurz vor Weihnachten kam Matthias um die Ecke mit: „Es gibt für den 18.01. günstige Flüge nach Manchester und das Premier League Team von Leicester City hat gerade schon einen freien Verkauf auf ihrer Homepage!“. Ohne lange zu überlegen waren nur wenige Minuten später Flüge und Eintrittskarten gebucht und wir freuten uns ein weiteres Kreuzchen in der höchsten englischen Liga machen zu können, wo zukünftig noch einige Teams bevorstehen, bei denen es mit Tickets nicht einfach werden dürfte (Liverpool, Arsenal, Tottenham und City, sei hier nur mal genannt). Matthias buchte noch ein Hotel für drei Personen dazu (Hopperkollege Matze kommt auch noch mit) und ich suchte uns noch einen Mietwagen aus, so dass wir erstmal alles erledigt hatten, was bereits im Voraus zu machen ging.

 

Wir erhofften uns noch einen zweiten Kick Abends, aber leider war zeitlich nichts Passendes angesetzt, so dass ich vor einer Woche mal Eishockey in Nottingham ins Spiel brachte, was tatsächlich nur etwa 35 Kilometer Umweg zwischen Leicester und unserer Übernachtungsmöglichkeit war. Und bevor wir Abends in der Bude herum gammeln oder in einem Pub versacken (was ja durchaus ganz nett sein kann, aber halt nicht, wenn man am nächsten Morgen einen frühen Rückflug hat), würde ich diesen Ground der höchsten britischen Liga schon ganz gerne noch mitnehmen. Meine beiden MItflieger willigten ein (Danke nochmal dafür!) und so deckten wir uns hier vorab auch mit Tickets ein, denn laut Meldung auf der vereinseigenen Homepage gab es nur noch 500 Stück für diesen „huge clash between the two big Midlands rivals“. Das hörte sich doch prima an und ließ die Vorfreude noch weiter steigen.

 

Ich hatte allerdings gar nicht beachtet, dass am Tag vor diesem England-Ausflug Nauheim in Ravensburg spielt (Eröffnungsbully auch erst um 20 Uhr), so dass es mal wieder ein Ritt mit wenig Schlaf geben würde. Freitag im Büro Frühdienst gemacht, hatte ich um 13 Uhr Feierabend und nach einem Mittagessen zuhause wurde der Rucksack für den nächsten Tag geschnappt und es ging direkt nach Ravensburg kurz vor den Bodensee. Hier gab es einen unfassbar wichtigen Auswärtssieg nach Overtime in einem Stadion, wo es die letzten Jahre viele, viele Niederlagen gesetzt hat. So ging es wenigstens halbwegs entspannt und in normalem Tempo zuerst nach Staden, wo ich mich um 2:20 Uhr von meinem Dad trennte, der mit in Oberschwaben war. Während er eine Viertelstunde später zuhause und vermutlich auch ruckzuck im Bett war, tankte ich kurz mein Auto voll, nahm mir einen Kaffee mit auf den Weg und kämpfte mich fast zwei weitere Stunden durch die Nacht. Zwischendurch eine kleine Pause gemacht und so kam ich nach 595 Kilometern und knapp 5:30 Stunden Fahrt um ziemlich genau 5 Uhr am Bahnhof Porz-Wahn an, wo ein kostenloser Park&Ride-Parkplatz ist, der nur eine Station vom Flughafen entfernt ist. Da ich so gut durchgekommen war (und gemütlich noch eine Kaffee- und eine Pinkelpause einlegen konnte), versuchte ich mich im Auto noch zwei Stunden abzulegen. Zuerst konnte ich aber nicht einschlafen, dann musste ich das Innere des Autos wieder erwärmen. Irgendwann hatte ich die Augen, wobei das ja alles andere als eine richtige Schlaferei war, alle paar Minuten war ich wieder wach, weil es kalt war. Naja, die vielleicht 30-40 Minuten besser als Nichts, aber ausgeruht war ich sicherlich nicht, als um 7:18 Uhr die S19 eintrudelte, in der Matthias und Matze schon saßen. Am Flughafen war früh morgens alles entspannt, am Security Check nur zwei Personen vor uns, an der Passkontrolle gar Niemand und so konnte ich noch ganz gemütlich ein Geschäft verrichten, bevor um 8:35 Uhr das Boarding begann, obwohl un 8:40 Uhr eigentlich bereits Abflug sein sollte. Letztendlich war es 9:05 Uhr, als wir deutschen Boden verließen, aber am Ende setzten wir um 9:15 Uhr Ortszeit auf, also fünf Minuten früher als geplant. Der Kutter war erstaunlicherweise nur halbvoll und ich sicherte mir eine Reihe für mich alleine, so dass ich hier echt halbwegs gut ruhen konnte. Die Grenzkontrolle ging ebenfalls richtig flott, das kostete uns keine fünf Minuten und da wir ja kein eingechecktes Gepäck hatten, konnten wir direkt das Terminal verlassen. An der Shuttle Bus Haltestellte zum Rental Car Park mussten wir allerdings fast zwanzig Minuten warten bis der nächste Bus uns zu unserer Mietwagen-Firma brachte. Auch diese Fahrt dauerte weitere 15 Minuten, aber immerhin war am Schalter unserer Vermietung nichts los und man wollte mir nicht zig Sachen zusätzlich aufschwätzen, so dass es ewig lang dauerte wie bei der gleichen Firma letztes Jahr am Stansted Airport. So saß ich bereits um 10:25 Uhr am Steuer unseres Fiat 500 und wir machten uns erstmal auf die 163 Kilometer in Richtung King Power Stadion in Leicester, die das Navi mit 1:51 Std. abschätzte. Erstaunlicherweise habe ich das mit dem Linksverkehr jedes Mal immer wieder recht schnell verinnerlicht und wir kamen auch sehr gut durch den Verkehr. Bei Derby wollten wir dann eigentlich noch ein Full English Breakfast zu uns nehmen, waren aber zu spät dafür. Nun gut, dann nahmen wir jeweils einen Burger mit Chips (bzw. Pommes). Das zig sich logischerweise länger hin als ein Frühstück, also beeilten wir uns danach ein wenig, denn das Parken bei englischen Stadien ist oftmals recht chaotisch. Die Hauptverkehrsstraße zum Stadion war dicht und so versuchten wir uns durch Seitenstraßen dem Stadion zu nähern, aber bereits 2,4 Kilometer vor dem Ziel bemerkten wir, dass die Parklücken schon bedeutend weniger werden und stellten unser Auto hier auch ab. Nach fast einer halben Stunde Fußmarsch kamen wir am King Power Stadion an, wo schon einiges los war, aber kein Wunder, es waren ja auch nur noch 35 Minuten bis zum Anpfiff. Wir gingen dann auch ziemlich direkt rein und setzten uns auf unsere Plätze hinter dem einen Tor, auf der Seite, auf der sich auch der Gästeblock befindet.

 

Die Einheimischen stehen in der 18er-Liga auf dem 17. und vorletzten Platz, welcher am Saisonende den Abstieg in die Championship (2. Liga) bedeuten würde. Bei noch 17 ausstehenden Spielen betrug der Rückstand auf das rettende Ufer vor diesem Spieltag nur zwei Punkte, was natürlich keine unüberwindbare Hürde ist, aber mit fünf Niederlagen am Stück hat man derzeit alles andere als einen positiven Lauf. Die Gäste aus London hingegen sind aktuell auf Platz 9 angesiedelt und bei 14 Punkten Vorsprung sollte man nach unten abgesichert sein, der Rückstand auf die europäischen Ränge beträgt zwar nur fünf Punkte, aber unmittelbar vor ihnen sind Teams wie Manchester City und der FC Chelsea, denen man im Normalfall schon eher zutraut diese Plätze zu halten oder gar noch nach oben zu klettern. Den geilen Ground (Craven Cottage) der Gäste haben wir auch vor nicht einmal einem Jahr erst gekreuzt und bereits damals (wie auch heute) stand der Deutsche Bernd Leno im Tor der Cottagers.

 

Das Spiel begann eigentlich wirklich gut und bereits in der zweiten Minute hatte City aus dem Gewühl heraus die ersten Chancen der Partie, aber Leno parierte glänzend. Bis auf einen weiteren Fernschuss war es das dann aber tatsächlich schon in der ersten Halbzeit und der Kick war zeitweise echt nur schwer anzuschauen. Die Gäste zwar optisch überlegen und mit mehr Ballbesitz, aber komplett ohne gefährlichen Torabschluss. Das änderte sich dann unmittelbar nach dem Seitenwechsel. Mit der ersten eigenen Gelegenheit ging Fulham direkt in Führung und war fortan auch das klar aktivere Team. Der Unmut der einheimischen Fans war nicht zu übersehen und erst Recht nicht zu überhören. „get out van Nistelrooy“ gehörte noch zu den harmlosesten Rufen. Eine Auswechslung, die den Fans nicht passte, ließ dann aus hunderten und tausenden Kehlen „you not know what you are doing!“ schallen, Wahnsinn. Nachdem dann das 0-2 gefallen war, begann schon nach 68 Minuten der erste große Schwung an Abwanderern, welcher mit Ablauf der Zeit immer mehr zunahm. Zum Ende des Spiels war das Stadion maximal noch zu Hälfte gefüllt, also der Heimbereich, denn der volle Auswärtsblock feierte den zum Schluss hin recht souveränen Dreier in der Ferne.

 

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