Saison 2024/25

Sky Swiss League (2. Liga)

35. Spieltag

 

Eishalle Güttingersreuti

(Weinfelden / Schweiz)

Donnerstag, 02. Januar 2025 / 16:00 Uhr

HC Thurgau - EHC Basel
2:3 n.V. (0:0/2:1/0:1/0:1)


Tore:

0:1 (29:32) Laurin Liniger (Jamie Schaub, Santiago Näf)

1:1 (31:26) Dominic Hobi (Colin Lindemann, Kevin Kühni/5-4)

2:1 (38:46) Kai Lukas Münger (Daniel Ljunggren)

2:2 (45:37) Santiago Näf (Laurin Liniger, Jamie Schaub)

2:3 (64:12) Jakob Stukel (Dario Kummer, Jens Nater)

 

Strafen: HCT: 0 / BAS: 10
Powerplay: HCT: 1 von 5 / BAS: 0 von 0

Schüsse: HCT: 30 (11/13/6/0) / BAS: 23 (3/4/12/4)

Torhüter: HCT: Mathieu Croce (64:12) / BAS: Andri Henauer (64:12)

Schiedsrichter: Michael Weber und Lars Arpagaus
Zuschauer: 1.862

 

Es gab zwei größere Überlegungen für die ersten beiden Tage im neuen Jahr, und zwar entweder zwei Tage England mit drei Fußballspielen (zwei Mal Championship und einmal Non-League) oder aber zwei Eishockeyspiele in Graz (Österreich) und Sisak (Kroatien) und dann auf der Rückreise direkt zum freitäglichen Spiel des EC Bad Nauheim in Rosenheim. Bei ersterem verpassten wir aber leider den Zeitpunkt des Flugbuchens und für letztere Idee bekam Snicki leider keinen Urlaub. So gingen die Tage ins Land und es schien so, als würde ich tatsächlich am 01. und 02. Januar komplett zuhause sein, was ich aber eigentlich nicht wollte, denn bis auf die Darts-WM Viertel- und Halbfinals dürften die Tage sonst stinklangweilig werden. Am Montag nach Ravensburg war Snicki der Fahrer und ich hatte neben dran sehr viel Zeit, da schaute ich mir doch nochmal alle Möglichkeiten an. Ich sah, dass der Kult-Club HC Ambri-Piotta zweiten Tag des Jahres ein Heimspiel hat, aber leider schon ausverkauft. Ärgerlich, denn hier habe ich bisher nur die alte (und traurigerweise mittlerweile abgerissene) Halle besuchen können, 2016 im Derby gegen Lugano. Immerhin fand ich dann doch noch eine reizvolle Ein-Tages-Tour für mich, mit zwei Eishockeyspielen im nördlichen Bereich der Schweiz. Ich prüfte natürlich alles wie z.B. ob es zeitlich passt und natürlich auch die Ticketsituation, denn beim einen Spiel handelt es sich um ein Topspiel an der Tabellenspitze und das andere war ein Spiel im unteren Bereich der Tabelle, ein Kampf um das Erreichen der lukrativen Play-offs. Bei Letzterem war die Ticketsituation komplett entspannt, bei ersterem gab es nur noch zwei Sitzplätze im ganzen Stadion. Somit buchte ich schnell einen davon und um ganz abgesichert zu sein, holte ich mir für das zweite Match direkt auch meine Einlassberechtigung, zumal ich zwischen den beiden Spielen nicht allzu viel Zeit habe. Zumal wir in der zweiten Fußball-Liga in der Schweiz sogar schon zwei Mal erlebt haben, dass die Tickets nichts mal möglich sind mit Kreditkarte zu zahlen, deswegen lieber die sichere Variante gewählt. Zudem ganz nett meinen 300. besuchten Eishockey-Ground im Ausland kreuzen zu können.

 

Der Jahreswechsel und auch der gestrige Neujahrstag kann man einfach als gemütlich bezeichnen, der Bewegungsradius war nicht wirklich groß. Gegen 1 Uhr lag ich gestern im Bett und wurde um 9 Uhr erst vom Wecker geweckt, so dass ich mehr als ausreichend Schlaf bekommen hatte. Ich traute meinen Augen nicht, als ich raus schaute, denn die Felder und Wiesen hatten eine geschlossene Schneedecke. Oh Gott, wie nervig, wenn es ja wenigstens an Weihnachten mal so gewesen wäre. Etwa 10 - 10:15 Uhr wollte ich aufbrechen, schaffte den ersten Punkt aber nach meinem Frühstück nicht ganz. So war es 10:10 Uhr, als ich den Motor meines Autos startete und mich auf die 452 Kilometer zum ersten Zielort machte, wobei das Navi mir 4:21 Stunden voraussagte, also ziemlich genau anderthalb Stunden Puffer bis zum ersten Bully des Tages. Ich verlor aber bereits bis nach Ranstadt Zeit, aber immerhin war dann der Schnee weg und es ging in Regen über. Ab Staden auf der A45 bis zum Seligenstädter Dreieck, ging es hier dann auf die A3, diese befuhr ich bis zum Dreieck Würzburg-West, wo ich auf die A81 wechseln musste. Da es im Spessart auch äußerst doof zu fahren war, verlor ich auch hier Zeit, hatte aber an letztgenannten Dreieck immer noch 1:20 Std. Puffer, also immer noch alles top im Rahmen. Diesen Puffer hielt ich auch, bis ich tanken musste bzw. wollte, damit ich auch durch die Schweiz komme mit dieser Tankfüllung. Ich googlete nach einer günstigen und autobahn-nahen Tankstelle, beachtete dabei aber nicht, dass diese sich auf dem Gelände eines riesigen Einkaufszentrum befindet. Was hier an so einem Tag los ist, wo viele noch frei haben, das könnt ihr euch in euren schlechten Träumen sicherlich ausmalen. Zwei Autos, die die gleiche Parklücke entdeckt haben und der eine wollte von links einparken und der andere von rechts. So steht man sich dann halt wild gestikulierend und hupend gegenüber. Alles in allem kostete mich dieser Mist mich ziemlich genau eine Viertelstunde und dazu noch einiges an Nerven. Ich befuhr wieder die A81 und erst einmal um Stuttgart herum, was trotz Baustellen und Verkehr sogar noch recht reibungslos verlief. Ab dem Kreuz Stuttgart verlief die Strecke nur noch in Richtung Süden, bevor es hinter Villingen-Schwenningen auch noch ein wenig östlich ab zum Bodensee ging. Am Kreuz Hegau, also 47 Kilometer vor meinem Ziel, ging es von der Autobahn herunter und auf der B33 weiter, welche mich bis nach Konstanz brachte, wo es auch über die Grenze ging, wo ich ebenfalls noch mal fünf Minuten verlor. In der Schweiz waren es dann nur noch 16 Kilometer, die allesamt auf Landstraße absolviert werden mussten und so kam ich um 15 Uhr in Weinfelden an, wo die Eishalle Güttingersreuti steht, die Heimat des HC Thurgau. Mein ausgesuchter Parkplatz war leider abgesperrt, aber ich fand eiben Stellplatz nur fünf Minuten zu Fuß entfernt. Eine dreiviertel Stunde vor dem ersten Bully kam ich an der Eishalle an und betrat diese auch sogleich. Zuerst ein paar Fotos geschossen, dann eine Bratwurst für sieben Fränkli vertilgt, setzte ich mich dann auf meinen Sitzplatz, schaute ein wenig dem Warmup zu und wie sich die Halle füllte.

 

In der Sky Swiss League, der zweithöchsten schweizer Eishockey-Liga, war es das oben bereits erwähnte Spitzenspiel, denn mit dem HC Thurgau empfing der Tabellendritte den Spitzenreiter vom EHC Basel. Bis vor drei Spielen waren die Top 3 nur fünf Punkte auseinander, aber sowohl der Zweite vom HC La Chaux-Des-Fonds (zwei Niederlagen) und auch der heutige Gastgeber aus Thurgau (drei Niederlagen am Stück) mussten abreißen lassen und so trennen die beiden heutigen Kontrahenten auch bereits 14 Punkte, das Ganze nur elf Spieltage vor Beginn der Play-offs. Dennoch natürlich ein wichtiges Spiel für Beide, denn Basel will natürlich den Platz an der Sonne festigen und bei Thurgau könnte sich im Falle einer Niederlage der Vorsprung auf den 5. Rang (und somit der Verlust des Heimrechts im Viertelfinale) auf nur noch sechs Punkte verringern.

 

Der HCT nahm die Challenge aber an und war von Beginn an das bessere Team, 11-3 Schüsse im ersten Abschnitte sprechen eine klare Sprache, aber ein Tor wollte einfach nicht fallen, selbst drei Überzahl-Situationen kurz nacheinander ließ man ungenutzt. In den zweiten 20 Minuten ging es eigentlich so weiter, bis die Gäste vollkommen überraschend nach einem Abpraller in Führung gehen konnten. Thurgau war aber nicht beeindruckt, sondern marschierte einfach weiter, hatte dazu aber auch zwei weitere Powerplay, wovon man nun wenigstens eines mal nutzen konnten. Kurz vor dem erneuten Gang in die Kabine wurde der bärenstarke Baseler Keeper ein zweites Mal überwunden und das Spiel war komplett gedreht. Nicht immer sagt die Schuss-Statistik etwas über gefährliche Tor-Aktionen aus, aber heute passte es schon bei 24-7 Schüssen nach 40 Minuten. Vor dem letzten Abschnitt gab es eine minutenlange Verlängerung der Pause, weil der Eismeister zu viel Wasser auf‘s Eis gepulvert hatte und der Puck nicht richtig rutschte. Meine Fresse, genau heute, wo ich mal wenig Zeit bzw. einen Doppler habe, passiert das. Passenderweise dazu musste auch der Eismeister mit der Bohrmaschine noch zwei Mal auf die Spielfläche, um ein Tor neu zu befestigen. Hinzu kam noch, dass es im letzten Abschnitt ein ausgeglichenes Spiel war mit leichten Vorteilen für den Spitzenreiter, der auch den Ausgleich erzielte. Passend zu allem gab es letztendlich NATÜRLICH heute auch noch Overtime. Normalerweise habe ich da nichts dagegen, aber warum muss es die genau heute geben? Man man man… Auch diese Overtime neigte sich torlos dem Ende zu, als sich der Topscorer der Gäste ein Herz fasste „from coast to coast“ durch rannte und mit dem insgesamt dritten EHC-Alleingang in der Verlängerung den Auswärtssieg klar machte. Ich knippste noch schnell drei, vier Fotos und schenkte mir dann das Shakehands, da es vorher noch Ehrungen für die Spieler des Tages gab.

 

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