So, dann gehe ich mal stark davon aus, dass es heute tatsächlich das letzte Spiel für unter der Woche Abends nach einem Arbeitstag in 2024 sein wies, wobei ich niemals nie
sagen würde, dass es vielleicht doch noch etwas gibt. Für lange Zeit war ich erfreut, dass schon frühzeitig ein Kreisliga A Spiel in Bauschheim angesetzt war und ich so die Gewissheit hatte
recht spät im Jahr noch ein Werktag-Spiel zu haben. Mit dieser Partie rechnete ich auch noch bis in die vergangene Nacht, als ich nach meinem zurückkommen vom Mittelrhein-Pokal um kurz nach
Mitternacht im Bett liegend noch mal die Spielpläne kontrollierte und sah, dass kurzfristig zwei Kreisoberliga Rheingau-Taunus Partien angesetzt wurden. Ein Spiel fand nicht auf dem
Hauptplatz des Vereins statt und damit richtete sich mein Fokus auf die andere Partie, die nach kurzer Kontrolle auf dem richtigen Platz ausgetragen wird. Beim SV Presberg handelt es sich
hierbei um einen Verein, der zur seltenen Spezie gehört, welche einen Ascheplatz als Hauptplatz haben. Einziger Negativpunkt gegenüber meinem geplanten Kreisliga A Spiel in Bauschheim wäre
mal wieder die Zeit, denn mein neu ausgewähltes Spiel war eine über 20 Minuten längere Anreise und wird statt um 19:30 Uhr auch erst um 20 Uhr angepfiffen. Die einfache Anfahrt beträgt etwas
über anderthalb Stunden, was nach dem großen „Ausritt“ gestern erneut eine Rückkehr erst kurz vor Mitternacht bedeuten wird. Aber nun gut, es ist ja (wie bereits erwähnt) vermutlich erstmal
das letzte Spiel unter der Woche, der weitest entfernte Ground in der KOL Rheingau-Taunus wäre endlich abgehakt, dazu ist morgen ja wieder Freitag und ab übernächster Woche sind zwei Wochen
Betriebsferien und meine Arbeitsstelle ist geschlossen. Also für mich ein No-Brainer, das wird jetzt noch mal durchgezogen.
Lustigerweise haben wir exakt diese Partie in umgekehrter Ansetzung, also im Hinspiel, am 01.10. in Niedermeilingen bereits angeschaut und damals war es mit 8-3 eine sehr
torreiche Begegnung. Im heutigen Match handelt es sich um ein Nachholspiel vom 01. Dezember, damals war der Ascheplatz komplett vereist und nicht bespielbar. Sportlich gesehen traf in einer
16er Liga der Tabellenletzte auf den Zehnten. Die Gastgeber mit zwölf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer, sollten so langsam mal mit dem Punktesammeln beginnen, hat man doch erst deren
Sieben auf dem Habenkonto. Für die Gäste sieht es ein wenig besser aus, man ist „oberhalb des Strichs“, aber kann sich mit nur fünf
Punkten Vorsprung alles andere als sicher sein.
Daheim ging es um 18:12 Uhr weg und das Navi meldete 135 Kilometer, für die ich 1:34 Stunden brauchen sollte. In Staden auf die A45, via B43a an Hanau vorbei, ließ ich dann
auf der A3 auch den Flughafen FRA links liegen. Am Mönchhof Dreieck dahinter blieb ich auf der A3 und wechselte erst am Wiesbadener Kreuz wieder die Autobahn, dieses Mal auf die A66 in
Richtung Landeshauptstadt. Wiesbaden war aber auch noch nicht Ende meiner Reise, von hier war es immer noch eine halbe Stunde Fahrt. Diese nicht auf der Autobahn, denn die A66 endet dann und
geht direkt in eine Bundesstraße über, die immerhin erstmal zweispurig war und an Eltville am Rhein vorbei führte, dahinter dann aber einspurig wurde und schön am Rhein entlang ging (den man
aufgrund der Dunkelheit aber fast nicht sehen konnte). Nachdem ich Oestrich-Winkel passiert hatte, hatte ich dann noch 15 Kilometer komplett ins Ländliche hinein, u.a. an der netten Burg
Schwarzenstein vorbei. Ziemlich genau eine Viertelstunde vor Anpfiff stellte ich mein Auto im mit 410 Meter höchst gelegenen Stadtteil von Rüdesheim am Rhein mein Auto bei bereits -2 Grad
Celsius ab. Nur ein paar Schritte waren es zum Eingang und im Ground traf ich direkt auf Zimme und Jonas, die den Weg „ans Ende der Welt“ auch angetreten hatten.
Hier lief der ein oder andere Spieler sogar mit einer Wintermütze auf und auch ich am Spielfeldrand wechselte die Kopfbedeckung von Ganzjahres-Cap auf Winter. Wirklich
erwärmend war es leider auch nicht, was die 22 Akteure auf den Platz zauberten, aber das war auch nicht zu erwarten. Was wir aber feststellten, „wer sich bei den Temperaturen hier auf den
Ascheplatz stellt und 90 Minuten abreißt, der macht es wirklich weil er Bock auf diesen Sport hat“. In den ersten Minuten des Kicks war die Spielgemeinschaft das bessere Team und ging auch
verdient in Führung, aber der Tabellenletzte kämpfte sich mit zunehmender Dauer immer mehr ins Spiel und traf nach vor der Halbzeit aus dem Gewühl zum Ausgleich. Wir wärmten uns in den 15
Minuten Pause ein wenig auf und schauten natürlich auch noch die zweiten 45 Minuten in der Kälte, wobei wir laut einem Einheimischen „froh sein sollen, dass heute mal kein Nebel ist und
normalerweise bläst hier oben auch ordentlich der Wind“. Das kann ich gut glauben, denn auf drei Seiten des Grounds geht es bergab, auf der vierten Seite liegt die Ortschaft. Uns gefiel es
hier irgendwie dennoch am „Monte Preso“, auch wenn ein bekannter Hopper ihn als „hässlichsten Platz bei uns im Kreis“ betitelte. Die Gäste waren auch nach dem Seitenwechsel weiterhin
tonangebend und hatten viele Aktionen in Richtung des Presberger Gehäuses, aber richtig gute Chancen waren doch eher Mangelware. Die Einheimischen setzten immer mal Nadelstiche nach vorne,
aber alles in allem war es doch recht ungefährlich. Es schien eigentlich auf ein Unentschieden hinaus zu laufen, als der SV-Torhüter bei einem Fernschuss gewaltig daneben griff und so dem
Favoriten keine zehn Minuten vor dem Ende doch noch die zweite Führung des Tages ermöglichte. In der Schlussphase setzte der gleiche Spieler noch das 1-3 drauf und somit war der Drops
endgültig gelutscht. Ich verabschiedete noch schnell meine beiden Kollegen in die Winterpause und zog von Dannen
Um 21:50 Uhr saß ich in meinem Auto und machte mich auf den Weg in Richtung Heimat. Zuerst fuhr ich ziemlich gemütlich, denn es gab schon viel Wald & Wiese, in der
sicherlich auch einiges an Tieren herum springen. Von mir hielten sie sich heute aber glücklicherweise fern und so kam ich problemlos voran. Auch heute wieder die gleiche Strecke zurück, wie
auch bereits zwei, drei Stunden zuvor, jedoch in die andere Richtung. Der Verkehr auf der Bundesstraße und den Autobahnen war um diese Uhrzeit auch nur bedingt vorhanden, aber da die
Tankstellen auf den letzten Kilometern zum Ground bereits vor dem Spiel um 19:30 Uhr geschlossen hatten, musste ich nun in Wiesbaden mal kurz vom Highway herunter, denn viel weiter wäre ich
auch nicht mehr gekommen. Danach setzte ich meinen Heimweg weiterhin problemlos fort und stellte meine Karre um 23:35 Uhr daheim in der Garage ab. Oben am Laptop noch schnell den Bericht
fertig gemacht, verschwand ich direkt danach in mein Bett, denn dir letzten Tage haben schon geschlaucht. Morgen ist aber zum Glück ab 13 Uhr endlich wieder Wochenende und so schlief ich dann
auch zeitnah ein, vor Vorfreude auf dieses und dazu endlich den Monte Preso erklommen und gekreuzt zu haben.