Mein Gelaber von „es werden immer weniger Spiele in Richtung Jahresende“ könnt ihr vermutlich schon gar nicht mehr hören, aber heute als Anschluss-Spiel für das
OFC-Heimspiel bedurfte es mal wieder einiges an Sucherei und am Ende kam ich auf drei Möglichkeiten, aber alle waren irgendwie keine Wunschvorstellung und hatten jeweils einen Haken bzw. alle
sogar den Gleichen: Die Zeit! Realistischerweise komme ich in Offenbach nach dem OFC-Spiel nicht vor 16 Uhr los, das war mir schon klar. Von der ersten Idee nahm ich eigentlich recht schnell
Abstand, auch wenn es hier aufgrund der Situation sogar zwei Spiele hätten sein können, aber diese eben nicht komplett. In Ahrweiler war für 17:30 Uhr ein Rheinlandliga-Spiel angesetzt, aber
die Reserve-Mannschaft war für 19:00 Uhr auf dem Kunstrasen daneben angesetzt. Fahrzeit laut Navi wäre 1:41 Stunden gewesen und ich hier hätte ich mir zugetraut pünktlich beim ersten Spiel
vor Ort zu sein, aber wegen der dumm gelegten Anstoßzeiten dann vielleicht etwa 20 Minuten zwischen den Grounds stehen, um dann beide zu zählen? Nein,
Danke! Ist mit bewusst, dass es einige gemacht hätten und vermutlich sogar einige so gemacht haben, aber für mich ist das ein „no go“. Also blieben noch zwei Möglichkeiten, die da wären:
SpVgg. Leusel in der Gruppenliga Gießen/Marburg auf ihren Ausweichplatz, den sie nur bespielen, wenn sie Flutlicht brauchen oder eben bei schlechtem Wetter, was heute ja beides zutrifft. Oder
halt die TuS Rheinböllen in der Bezirksliga Rheinland Mitte auf ihrem Haupt-Platz, einem Kunstrasenplatz. Eigentlich hatte ich Letzteres fest auf
dem Schirm, auch weil es zeitlich drei Minuten weniger waren. Kurz vor Ende des OFC-Spiels schaute ich mal auf den Verkehr und weil auf der falschen Mainseite so ein anderer sinnloser Verein
um 18:30 Uhr erst Spielbeginn hatte, war hier natürlich ein wenig mehr Verkehr und somit hatte ich hier statt drei Minuten weniger nun drei Minuten mehr zu fahren. Zudem war mir klar, dass
ich auf der A45 in Richtung Alsfeld definitiv eher Zeit gewinnen können, als auf der A3, also entschied ich mich doch noch um. Bei den Kickers war der Spielbeginn pünktlich und auch die
zweite Halbzeit verlief eigentlich soweit ganz passend, bis es dann in der vierten und letzten Minute der Nachspielzeit noch eine Zusammenprall mit Behandlungspause gab. Mit Abpfiff verließ
ich direkt das Stadion und ging schnellen Schrittes zum geparkten Auto, wo ich um 16:01 Uhr den Motor startete und mein Navi mit für die 119 Kilometer 1:08 Stunde Fahrzeit anzeigte. Ich
musste also neun Minuten gewinnen, um pünktlich anzukommen - Challenge accepted! Zu Beginn auf den Bundesstraßen war das natürlich nur geringfügig möglich, aber als ich dann auf die A45 fuhr,
war doch einiges möglich. Mehrmals stand die 2 beim Tempo vorne und die Zeit auf dem Navi purzelte nach unten, wobei ich aufgrund des heutigen Fahrstils über 11 Liter auf 100 Kilometer durch
den Tank jagte. Aber egal, ich schaffte es tatsächlich um 16:56 Uhr mein Auto abzustellen, was bedeutete dass ich also ein Dutzend Zeigerumdrehungen gewonnen hatte. Schnell durch den Eingang
gehastet, begann ich mit meiner Foto-Runde, als das Unparteiischen-Trio aus der Kabine kam. Auch die Mannschaften folgten noch, aber ich konnte meine Runde noch fertig, bevor mit knapp über
fünf Minuten Verspätung das Spiel aufgenommen wurde.
In der Gruppenliga Gießen/Marburg war es ein echter Abstiegskracher, der heute hier ausgetragen wurde. In der 17er Liga reisten die Gäste als Tabellenletzter
mit erst neun gesammelten Punkten an, wohin gegen die Gastgeber bereits deren 20 sammeln konnten, aber ebenfalls mit Rang 14 unter dem Strich standen, wenn auch nur wegen dem schlechteren
Torverhältnis. Heute hatte das Schlusslicht den besseren Start, denn der Uhrzeiger hatte gerade ein mal die erste Runde gedreht und schon lag der Ball das erste Mal im Netz der Einheimischen.
Unmittelbar danach hatte man Pech, als Frau Schiedsrichterin einen Alleingang abpfiff, anstatt die Vorteilsregelung anzuwenden. Der weitere Verlauf der ersten Hälfte war weitestgehend
ausgeglichen und die Gastgeber konnten kurz vor dem Gang in die Kabinen noch den verdienten Ausgleich erzielen. Nach dem Seitenwechsel war es dann aber eine komplett einseitige Angelegenheit,
recht früh erzielte die Spielvereinigung ihre erstmalige eigene Führung und rannte fortan weiterhin fast im Minutentakt auf das MTV-Tor zu. Es dauerte aber bis knapp zwanzig Minuten vor dem
Abpfiff, bis mit dem dritten Treffer der Grün-Weißen quasi die Entscheidung herbeigeführt war. Gießen brach nun komplett zusammen und am Ende stand ein 6-1 auf der Anzeigetafel, was Leusel
über Nacht vorübergehend erstmal über den Strich rutschen lässt.
Um 19:05 Uhr stieg ich wieder in mein Auto und nach zwei Mal 90 Minuten bei Temperaturen um den Gefrierpunkt war ich froh, als ich endlich die Sitzheizung unter dem Hintern
anschalten konnte. Es ging wieder direkt auf die A5, die ich nun in der entgegengesetzte Richtung nun komplett gemütlich fahren, komplett im Gegensatz zu vor dem Spiel. Eine kurze Pinkelpause
legte ich noch ein, kurz bevor ich in Fernwald wieder von der Autobahn fuhr. An Lich und Hungen vorbei, ging es noch durch Nidda und um 20:15 Uhr war ich bereits wieder zuhause und konnte
gemütlich den Abend vor dem TV ausklingen lassen.