Heute ging es am Morgen mit der Clique meiner Eltern nach Schotten zum Brunch, anlässlich des runden Geburtstag meines Vaters. Wie das dann nun mal so ist, bleibt man dann natürlich auch ein wenig sitzen und quasselt sich fest. Als wir dann in Richtung Heimat aufbrachen, fuhren wir auch durch Ober-Schmitten, also dort wo ich später noch Fußball schauen wollte. Vorsichtshalber fuhr ich mal vorbei und sah einen frisch abgestreuten Rasenplatz, Eckfahnen stecken und die Tore in der richtigen Position. Gleichzeitig fiel mir aber auch auf, dass sich die beiden zweiten Mannschaften, die zuvor spielen würden, auf dem Nebenplatz aufwärmten. Erst auf den etwa zehn Kilometern nach Hause, reifte in mir die Idee, dass diese auch auf diesem Nebenplatz spielen könnten (um den Hauptplatz zu schonen), auf dem normalerweise nur Jugendspiele sind - aber die richtigen Maße für ein Seniorenspiel hat er schon. Da ich ja so gut wie keine Nachwuchsspiele schaue, erst Recht keine auf Kleinfeld oder welche die nicht mal 2x 45 Minuten dauern (meine besuchten Nachwuchsspiele, die alles A- oder höherklassige B-Jugend waren, die schon 90 Minuten kicken) kann man vermutlich an einer Hand abzählen), wäre dieses eigentlich die Gelegenheit den Nebenplatz zu kreuzen. Also ließ ich meine Family daheim raus, drehte mich direkt um und fuhr wieder zurück nach Ober-Schmitten. Dort angekommen, hatte das Spiel bereits begonnen (früherer Anpfiff, denn der Platz hat kein Flutlicht und sollen ja zwei Spiele stattfinden), da es nämlich doch auf dem Hauptplatz ausgetragen wurde. Ärgerlich, denn hätte ich die Idee früher gehabt, hätte ich bei meinem Besuch eine halbe Stunde zuvor mal schnell auf den Nebenplatz geschaut, denn dieser war gar nicht abgestreut.

Nun gut, jetzt war ich also hier und hatte keine Lust nochmal nachhause zu fahren, um mich dort dann auszuziehen und vielleicht 30 Minuten später wieder anzuziehen und ein drittes Mal nach Ober-Schmitten zu fahren, also blieb ich nun auch hier. Ich zog mich nur auf dem Parkplatz noch schnell um und tauschte meine etwas schickeren Klamotten gegen die Freizeit-Klamotten mit dicken Socken und dicken Schuhen, die auch bei 4 Grad Außentemperatur dringend benötigt waren. Während dieser Umzieh-Zeit fiel bereits das 0-1, was mir aber recht egal war, ich würde ja noch locker 175 Minuten Fußball hier sehen und mir war auch klar, dass es sicherlich nicht das letzte Tor des Tages war. Im Kreisliga B Spiel zwischen der zweiten Mannschaft der einheimischen FSG (letzter Tabellenplatz) und dem Rang-Zweiten von der SG Usenborn/Bergheim endete am Ende mit 0-16. Ich kann mich an keinen einzigen Torschuss der Gastgeber erinnern, aber dennoch Respekt dafür, dass man es so durchzieht, denn in den letzten beiden Spielen kassierte man bereits insgesamt 18 Treffer und kristallisiert sich immer mehr zur Schießbude der Liga heraus. Daumen hoch für das „Durchstehen“!

Der eigentliche Grund meines Besuchs war aber das Folge-Spiel, das Spiel der ersten FSG-Mannschaft gegen die Spvgg. Dietesheim. Grundsätzlich trägt die FSG ihre Heimspiele in Eichelsdorf aus, aber hier ist heute das Bürgerhaus, in dem sich auch die Kabinen befinden, durch einen Flohmarkt belegt und deswegen weicht man nach Ober-Schmitten aus. Der einzige Vertreter aus meinem heimischen Fußballkreis Büdingen in dieser Saison in der Gruppenliga Frankfurt Ost war letzte Saison eher überraschend aufgestiegen und hat im Sommer wenig am Kader getan. Das Gleiche hatte der SV Ranstadt in der vergangenen Spielzeit ebenfalls gemacht und entsprechend sahen damals beim SVR und nun auch bei der FSG die Tabellenstände aus. Nach 16 Spielen gab es 1 Remis und 15 Niederlagen bei 7-54 Toren und der Rückstand zum Relegationsplatz beträgt bereits 19 Punkte. Aber davon braucht man logischerweise nicht träumen, denn es gilt einzig und allein die Saison gut zu Ende zu bringen und hoffentlich wenig Schaden an der Mannschaft und deren Gefüge zu bekommen, so dass man kommende Saison sicherlich in der Kreisoberliga wieder eine ordentlich Rolle spielen wird.

Matthias war mittlerweile auch eingetroffen und wir nutzten heute die Chance den Platz gemeinsam abzuhaken, auch wenn ich hier eigentlich vor über 25 Jahren schon selbst gespielt und auch danach bereits Spiele als Zuschauer gesehen hatte. Allerdings zähle ich unterklassigen Fußball ja erst seit wenigen Jahren und ohne Aufzeichnungen setze ich mein Kreuz nicht einfach, sondern besuche die Grounds nochmal und habe dann auch wenigstens Daten dazu. Die Hausherren heute mit so etwas wie dem „letzten Aufgebot“ angetreten, waren von Beginn an auf verlorenem Posten gegen den Mit-Aufsteiger der mit einer Serie von fünf Spielen in Folge ohne Niederlage angereist war und sich mittlerweile mit zwei Punkten Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz sogar über die gefährdete Zone gekämpft hat. Zwar hielt man 18 Minuten lang die Null hinten, aber bereits in dieser Zeit lief das Spiel nur in eine einzige Richtung. Es folgte eine Phase von 13 Minuten, in der die Spielvereinigung vier Tore erzielte und somit war das Spiel quasi schon entschieden, denn die sieben Tore aus 16 Spiele sprechen Bände und auch heute war Ober-Schmitten/Eichelsdorf offensiv gar nicht existent. In der zweiten Halbzeit setzten die Gäste aus dem Kreis Offenbach noch drei weitere Treffer drauf und am Ende stand ein 0-7 im Spielbericht, was auch durchaus standesgemäß zum Geschehen auf dem Rasen war. Ich versbachiedete mich von Matthias und machte mich auf den Weg nach Hause, wo ich den Rest meiner Family einsammelte und es dann direkt weiter zum Eishockey nach Bad Nauheim ging.