Auch heute war wieder der Samstag frei zur Hopping-Verfügung, weil der OFC mal wieder Sonntags angesetzt war. Normalerweise ein Fall, über den ich mich ärgern würde, aber das
für morgen auf den Spielplan stehende DEL2-Spiel meiner Nauheimer auswärts in Landshut wurde in den Februar verlegt, weil der DEB die Halle bereits für kleinere Umbauarbeiten bzgl. des
kommende Woche stattfindenden Deutschland-Cups gemietet hatte. Immerhin werde ich somit das OFC-Spiel morgen in Walldorf schauen können, auch wenn natürlich ECN-Spiele unter der Woche
auswärts so weit schon nervig sind. Aber gut, ich will mal nicht wegen den Terminen jammern, die Hauptsache (für mich) ist, dass ich die Spiele meiner Vereine beide sehen kann.
Ich schaute vor zwei, drei Wochen mal, was denn die Spielpläne so hergeben, wobei das Wunschziel wieder ein Oberligist mit einem hessischen Gruppen- oder Kreisoberligisten zu
doppeln, war. Im Gegensatz zum letzten Wochenende funktionierte es dieses Mal aber leider nicht. Der zweite Wunsch war, dass es nicht unbedingt in Berlin oder München war, denn zwei Tage vor
dem Beginn des USA-Urlaubs wollte ich keine gefühlte „halbe Weltreise“ machen: Die Auswahl war somit schon eingeschränkt und so entschied ich mich für den Aufsteiger in die Oberliga
Niederrhein, dem SV Biemenhorst, einem Stadtteil von Bocholt. Hier hat man einen Kunstrasen als Hauptplatz, was bei dem wechselhaften Wetter in den letzten Tagen vielleicht sogar sowieso eine
gute Entscheidung war. Um nicht nur für den einen Kick da „hoch“ zu fahren, packte ich noch einen nur wenige Kilometer entfernten (aber hinter der Grenze in den Niederlanden liegenden)
Viertliga-Kick dazu. Eigentlich stand die Tour, aber irgendwann letzte Woche sah ich dann online einen Bericht, dass der Regionalliga West-Aufsteiger Türkspor Dortmund just ab diesem
Wochenende jetzt im Ischelandstadion in Hagen spielen wird. So war es eigentlich schon ab Saisonbeginn angedacht, aber aufgrund von Renovierungsarbeiten war das Stadion erstmal gesperrt und
man musste seine Heimspiele bisher in Velbert austragen. Schnell die Zeit zwischen den Spielen geprüft, puh, das würde eng werden. Ich plante es erstmal so, aber wenn verspätet angepfiffen
werden oder es zu viel Nachspielzeit geben würde, dann müsste ich mir einen Plan B suchen.
Unter der Woche meldete sich Hopperkollege Sven wegen mitfahren und gestern Abend auch noch Tobi, somit waren wir dann auf dieser Tour zu Dritt. Letzter kam heute morgen mit
dem Zug nach Nidda, wo ich ihn in der Nähe des Bahnhofs einsammelte und zwei, drei Minuten später saß dann auch Sven am Bürgerhaus in meinem Auto und um 10:30 Uhr machten wir uns auf dem Weg
in Richtung Westen. Die A45 war verkehrsmäßig recht frei, aber (auch wenn ich mich wiederhole) die Baustellen waren halt mal wieder nervig bis zum gehtnichtmehr. Durch Lüdenscheid kamen wir
auch recht gut durch und so parkten wir bereits um 13:15 Uhr direkt in der Nähe des Ischelandstadions. An der Kasse musste ein Zehner abgedrückt werden und man wurde erst einmal wie ein
Schwerverbrecher abgetastet, was mich fast schon zu einem nicht ganz netten Kommentar gebracht hätte. Drinnen dann auf unsere Foto-Runde gemacht, wurden wir direkt früh mit einem barschen
Kommentar gefragt wieso und weshalb wir das machen. Ziemlich ekelhaft aufdringlich war die Profilierungssucht der übermotivierten Security & Ordner, dauerhaft gab es überall Diskussionen
mit Hoppern und auch normalen Fans. Naja, wir waren drin, wollten 90 Minuten Fußball schauen und danach ist dieser Verein mir dann auch wieder egal, wobei mir gerade bei den schreiben der
Zeilen einfällt, dass sie im Falle das Abstiegs sicher wieder auf ihrem kleinen Kunstrasen in Dortmund selbst spielen und dieser fehlt mir leider auch noch.
In der Regionalliga West kam es an diesem 17. Spieltag zu einem wichtigen Duell gegen den Abstieg. Mit den Einheimischen traf das Team auf Platz 18 und somit am Tabellenende
stehend (5 Punkte bisher) auf den 1. FC Bocholt, welcher auf Rang 13 steht und selbst auch nur ein Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge haben. In der der vergangenen Saison war man lange
einziger Konkurrent von Alemannia Aachen, aber am Saisonende setzte sich dann der übermächtige Gegner im Kampf um den Aufstieg in Liga 3 recht klar durch.
Bei den Sicherheitsvorkehrungen markierte man noch den Dicken, beim Rest zeigte sich dann die Amateurhaftigkeit dieses Vereins. Der Platz musste noch mal abgestreut werden
und als dann beide Teams um 14 Uhr auf den Rasen kamen, passierte erstmal gar Nichts. Man sah zwar die Spieler auf dem Rasen, aber keine Unparteiischen. Dafür konnte man beobachten, wie
an den Toren gearbeitet wurde und nach und nach sickerte durch, dass die Befestigung der Netze nicht korrekt war. Sie waren null gespannt oder im Boden befestigt, da fällt mir echt nichts
mehr ein, sowas ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten!!! Von unserem Oberliga-Kick Abends nahmen wir schon Abstand, denn hierfür hätte gar nichts passieren dürfen und wir hatten jetzt ja
schon einige Minuten Verspätung. Der Schiedsrichter ging wieder in die Kabine und gab dem Heimverein 30 Minuten Zeit um es zu regeln, ansonsten würde er gar nicht anpfeifen. Ein paar Minuten
später und nach großem hektischen Treiben auf dem Rasen wurde er wieder auf den Rasen gerufen und gab dann sein „go“. Um 14:45 Uhr, also mit einer dreiviertel Stunde Verspätung, erfolgte dann
endlich der Anpfiff und Bocholt präsentierte sich in der ersten knappen halben Stunde unfassbar schwach, man lag hochverdient mit 0-2 hinten und dazu verschossen die Gastgeber sogar noch
einen Foulelfmeter. Erst danach (und nach ersten Unmutsäußerungen aus dem Gästeblock) riss man sich am Riemen und übernahm das Kommando auf dem holprigen Naturrasen. Noch vor dem Gang in die
Kabinen verkürzte man per Hacke und nach dem Seitenwechsel hatte man weiterhin die Oberhand. Ein dummes Foul an der Strafraumkante brachte ihnen ebenfalls einen Foulelfmeter, der im Gegensatz
zu dem von TDO, aber souverän zum Ausgleich verwandelt wurde. In Folge dessen spielte weiterhin fast nur noch der 1. FCB, bekam den Ball aber erstmal nicht mehr im Tor unter. Wir gingen kurz
vor Ende bereits in Richtung Ausgang und schauten die letzten Spielminuten von dort. Kaum angekommen, sahen wir erneut ein Foulspiel im Strafraum und es gab den dritten Strafstoß des Tages,
wovon der Zweite an die Gäste ging. Auch dieser wurde souverän ins Netz bugsiert und Bocholt ging zum ersten Mal heute in Führung - mittlerweile gar nicht mehr unverdient. In der
Nachspielzeit machte man dann mit dem 2-4 endgültig den Deckel auf die Partie und nahm sehr zur Freude der über 100 mit angereisten Fans die kompletten drei Punkte mit an die niederländische
Grenze. Wir verabschiedeten uns direkt nach Beendigung des Spiels in Richtung Auto und machten uns auf zu "Plan B".
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