Saison 2024/25

Kreisliga C3 Westerwald/Sieg

(vom 9. Spieltag)

 

Sportplatz Waldstraße (Asche)
(Liebenscheid)

 
Dienstag, 08. Oktober 2024 / 19:30 Uhr
 
TSV Liebenscheid -
SG Hundsangen/Steinefrenz-Weroth IV


2:1 (1:0)


Tore:

1:0 (20.) Christopher Jung

2:0 (76.) Christopher Jung

2:1 (84.) Nico Bausch

  

Gelbe Karten: Luis Goubeaud (27.), Christopher Jung (49.), Jannik Göbel (53.) / René Garcia Breuer (45.), Dennis Schmittel (83.), xxx (90.+2.).

Schiedsrichter: Agron Hetemi

Zuschauer: 20

 

Für den heutigen Tag hatte ich lange Zeit einen Kreisoberliga-Kick in meinen Planungen stehen, war aber nicht so wirklich happy damit, denn es war die SG Ahnatal aus der KOL Kassel und der Zielort lag von mir zuhause aus gesehen sogar noch „hinter“ der nordhessischen Großstadt, was knapp zwei Stunden Fahrstrecke hin und knapp zwei Stunden Fahrstrecke heim bedeuten würde. Da ja verdammt ekliges Wetter gemeldet wurde und letztendlich dann auch war, verabschiedete ich mich schon vor zwei, drei Tagen von dieser Idee. Alternativen waren recht rar gesät und da ich mir irgendwo eine Erkältung eingefangen hatte, nahm ich mir einfach ein „nahes“ B-Klassen Match im Kreis Aschaffenburg vor, zumal dieses bereits um 18:30 Uhr angesetzt war und ich auch entsprechend früh wieder zuhause im warmen Bett wäre. Dazu war es noch ein Naturrasenplatz, was mich bei dem durchgehenden Regenschauer aber auch schon wieder an der Austragung zweifeln ließ und so war es auch: Morgens wurde das Heimrecht noch gedreht und Nachmittags dann das Spiel komplett abgesagt. Das oben genannte Ahnatal war zwischenzeitlich ebenfalls off, wie auch zwei weitere Alternativen und somit hatte ich eigentlich nur noch zwei Optionen heute ein neues Kreuz zu setzen: Einmal A-Klasse auf Kunstrasen und einmal C-Klasse auf Asche. Normalerweise hätte ich vermutlich das ligenhöhere Spiel ausgewählt, aber Erstens wäre dieses noch mal 15 Minuten weiter gewesen und Zweitens wusste ich, dass beim Team auf Asche Nauheimer Eishockey-Buddies von mir mitspielen und somit fiel die Entscheidung meinerseits dann auf den TSV Liebenscheid im Bereich des Dreiländer-Ecks Hessen / Nordrhein-Westfalen / Rheinland-Pfalz, wobei die Ortsgemeinde mit knapp 1.00 Einwohnern zu Letzterem, also RLP, gehört.

 

Dem üblichen Feierabend um 16 Uhr und dem Abendessen blieb noch etwa eine Stunde Couch Time, bevor ich mich dann um 18:05 Uhr auf den Weg machte die 96 Kilometer (1:07 Std. laut Navi) hinter mich zu bringen. Ich musste aber noch tanken und so blieb dann eine Viertelstunde Puffer übrig, als ich auf die A45 fuhr. Hatte es bei uns zuhause noch geregnet, waren etwa ab Wetzlar die Straßen trocken und da der Verkehr ganz okay war, kam ich auch gut durch die nervigen Baustellen hindurch. An der Ausfahrt Herborn-West musste ich dann runter vom Highway und hatte noch knapp 20 Kilometer Landstraßen vor mir. Auf der B255 ging es an Driedorf vorbei, hinter Rabenscheid dann nach RLP rein und kurz darauf hatte ich auch mein Ziel erreicht, wo ich um exakt 19:15 Uhr mein Auto in der Nähe des Sportgeländes abstellte. Mit Hubert den Dad der beiden spielenden Brüder und diese selbst danach noch schnell begrüsst, ging ich erstmal auf meine Foto-Runde und lichtete auch direkt den Anstoß ab.

 

In der Kreisliga C3 Westerwald/Sieg standen sich in einem Spiel vom vergangenen 9. Spieltag die Hausherren vom TSV Liebenscheid und die SG Hundsangen/Steinefrenz-Weroth IV gegenüber, was Vierter gegen Dritter bedeutete und bei zwei Punkten Vorsprung der Gäste war die Tabellensituation so, dass der heutige Sieger der Partie (sofern es einen gibt) auf jeden Fall vorerst mal auf den Aufstiegsrelegationsplatz klettern würde. Die Rollen auf dem Spielfeld waren eigentlich recht schnell verteilt, denn der TSV war kämpferisch stark und die vierte Mannschaft des Bezirksligisten versuchte es viel über das Mittel Ballbesitz und suchte eher spielerische Lösungen, wobei man hier über weite Strecken des Spiels dann spätestens an der Strafraumgrenze mit dem Latein am Ende war. Nach 20 Minuten ging Liebenscheid nach einem Katastrophen-Fehler in der SG-Aberhr zu diesem Zeitpunkt überraschend in Führung. Kurz darauf musste Leon leider am Knie verletzt das Spielfeld verlassen und die defensive Goubeaud-Kette auf der linken Abwehrseite war gesprengt. Nach dem Seitenwechsel stellte ich mich dann zu ihm und wir konnten anschauen, wie sich die Spielgemeinschaft zwar mühte, aber weiterhin zumeist ideenlos agierte. Für sie kam es sogar noch schlimmer, denn der TSV-9er traf per Fernschuss und krönte sich heute zum Doppel-Torschützen. Die Gäste steckten nicht auf, es dauerte aber bis zur 84. Minute, ehe man einen Angriff über außen mal bis zum Ende ausspielte und innen dann per Kopf verkürzt werden konnte. Um es vorweg zu nehmen, es blieb ihr einziger Treffer am heutigen Abend, da nutzten auch vier Minuten Nachspielzeit nichts, denn die Hausherren verteidigten alles noch in Richtung Tor kommende leidenschaftlich weg. In dieser Extra Time kam es außerhalb des Spielfelds zu einer hitzigen Situation, in der sich jeweils ein Fan beider Mannschaften gegenüber standen und es fast zu Handgreiflichkeiten kam, was zum Glück aber gerade so noch unterbunden werden konnte. Emotionen gehören zum Sport bekanntermaßen dazu und am Ende ist ja nichts passiert, also halb so wild. Mich freute der Sieg für dem TSV, der nun auf Tabellenplatz 2 gesprungen ist und aktuell im nächsten Jahr Relegation spielen dürfte - aber bis dahin ist natürlich noch lange hin. Meine Daumen sind dennoch gedrückt!

 

Schnell noch von Leon verabschiedet, ging er zu seiner Mannschaft die drei Punkte feiern und ich saß um 21:25 Uhr in meinem Auto und startete den Motor. Ich hatte natürlich wieder die gleiche Strecke nachhause, die ich auch bereits auf der Hinfahrt befahren hatte, logischerweise nun in die entgegengesetzte Richtung. Viel los war erneut nicht und die Straßen waren mittlerweile bis kurz vor meiner Heimat abgetrocknet, was das fahren natürlich angenehmer macht. Nach den ganzen Baustellen bis Wetzlar wurde danach der Tempomat gemütlich auf 130 km/h gestellt und ab Wölfersheim auf der Landstraße ging es nur noch darum die Augen bzgl. Wildtieren offen zu halten, aber selbst diese hatten heute wohl Mitleid mit einem alten, übermüdeten und erkälteten Mann, der einfach nur in Ruhe nachhause ins Bett wollte, um sich dort Darts im TV anzuschalten und hoffentlich schnellstmöglich dabei einzuschlafen würde. Um 23:35 Uhr stellte ich meine Karre ab, eine Viertelstunde später lag ich in der Waagrechten, nur das mit dem Einschlafen, naja...