Saison 2024/25

Championship (2. Liga ENG)

7. Spieltag

 

Hillsborough Stadium
(Sheffield / ENG)

 
Samstag, 28. September 2024 / 12:30 Uhr
 
Sheffield Wednesday -
West Bromwich Albion


3:2 (2:0)


Tore:

1:0 (9.) Darnell Furlong (Eigentor)

2:0 (23.) Josh Windass

2:1 (65.) Josh Maja

2:2 (84.) Alex Mowatt

3:2 (86.) Anthony Musaba

  

Gelbe Karten: Josh Windass (26.), Yann Yalery (29.), Akin Famewo (57.), Michael Smith (72.), James Beadle (90.+1.) / Uroš Račić (59.), John Swift (70.), Grady Diangana (77.).

Schiedsrichter: Ben Toner

Zuschauer: 26.308

 

Nachdem Matthias und ich in der vergangenen Saison bereits zwei Tages-Trips nach London gemacht hatten, um auf der Insel mal ein wenig voran zu kommen, buchten wir vor einigen Wochen eine weitere Tour. An jenem heutigen Tag hatten wir Beide Zeit und wir sicherten uns erstmal den Flug für 44 Euro Hin- und Rückflug von Köln aus, Spiele gibt es ja in Ingelääänd genug. Es gab Alternativen in der Premier League, aber hier hätte man immer nur jeweils das Erstliga-Spiel machen können. Deswegen war unsere Idee eigentlich Leeds und Barnsley, also einen Zweit- und einen Drittligisten zu besuchen, bis Matthias vier, fünf Wochen vor der Tour auf eine weitere Möglichkeit aufmerksam wurde, die mit Sheffield Wednesday, Sheffield FC und dem Barnsley FC ebenfalls einen Zweit- und einen Drittligisten beinhaltete und dazu mit Sheffield FC den ältesten Fußballclub der Welt, der mittlerweile aber nur noch in der achten Liga spielt. Zudem mit dem Hillsborough Stadium noch ein geschichtsträchtiges Stadion, wenn auch leider in negativer Hinsicht (Stichwort: Hillsborough Disaster, als 1989 in dieser Spielstätte beim FA-Cup Halbfinale zwischen dem FC Liverpool und Nottingham Forrest 97 Menschen ihr Leben verloren und 766 weitere verletzt wurden aufgrund großem Fehlverhalten der Polizei, wie 2016 bestätigt wurde).

 

Dieses Mal fanden sich mit meinem OFC-Kollegen Tobi und Thomas aus Trier noch zwei weitere Mitfahrer neben Matthias und mit. Wie mussten sogar noch zwei weiteren Interessenten absagen, weil ich schon ein extrem auf den Mittelspiegel fixierter Fahrer bin und mich im ungewohnten Linksverkehr viel sicherer fühle, wenn ich in dieser Hinsicht einen freien Blick habe. Die beiden höherklassigen Vereine verkauften online Tickets frei im General Sale und ohne irgendwelche erforderlichen Booking Histories oder diese Membership-Kacke, die auf der Insel ja gerne erfragt wird bei einer Buchung, und so schlugen wir hier jeweils bereits im Vorverkauf zu. Ein Hotel benötigten wir nicht, denn bis wir in Barnsley los kommen, wird es sicherlich 22:30 Uhr werden und da wir noch 3,5 Stunden zu fahren hatten, wäre es ja schon geschätzte 2 Uhr. Bei unserem Rückflug um 6:40 Uhr müssten wir ja spätestens in Richtung 4 Uhr am Airport sein, zumal wir ja auch noch den Mietwagen abgeben müssten. Wir hatten also alles Benötigte gebucht und mussten nur noch bis zum heutigen Tag warten.

 

Am Tag zuvor noch mit dem EC Bad Nauheim in Regensburg immerhin einen Auswärtspunkt geholt, steuerte ich danach meine Mitfahrer in Richtung Heimat. Mit Snicki hatten wir uns mittags in Kleinostheim getroffen, dort wurde er dann auch wieder heraus gelassen. Ich war mittags mit meinem eigenen Auto nach Staden gefahren und ab dort dann mit dem meines Dad‘s weiter, dementsprechend trennten wir uns hier dann Nachts um 1:45 Uhr dann auch wieder. Während mein Dad nachhause fuhr, holte ich mir an der Tanke nebenan erst noch ein Brötchen und legte mich dann in meinem Auto nochmal ab. Allerdings war es locker 2:20 Uhr bis ich einpennte und um 2:59 Uhr, also eine Minute vor Treffpunkt und bevor mein Wecker klingelte, klopfte Matthias an meine Scheibe. Ich stieg in sein Auto mit um und wir machten uns auf den Weg zur S-Bahn Haltestelle Köln Porz-Wahn, was 191 Kilometer Fahrstrecke bedeutete. Zuerst bis Wetzlar auf die A45, dann die B49 rüber nach Limburg und von hier dann auf der A3 weiter. Zum Ende jeweils noch ein paar wenige Kilometer auf A560 und A59 und wir erreichten den dortigen P&R-Parkplatz um ziemlich genau 5 Uhr und ein Parkplatz war auch recht schnell gefunden. Eigentlich hatte ich vor unterwegs ein wenig zu pennen, aber irgendwie klappte das nicht. Die Bahn machte dann mal wieder Bahn-Sachen und kam elf Minuten verspätet, aber alles in allem sollten wir zeitlich noch okay sein. In der Bahn saß mit Thomas schon unser dritter Mitreisender, während unser vierter Mitflieger leider verpennt hatte, sich aber sicher war noch eine Möglichkeit zu haben, pünktlich oben anzukommen. Security-Check und Passkontrolle gingen recht schnell durch und um 6 Uhr waren wir am Gate D70 angekommen, wo bereits reger Betrieb war. Boarding begann auch alsbald und der Abflug war um exakt 7:00 Uhr und wir landeten tatsächlich ebenfalls um exakt 7:00 Uhr, logischerweise dank der Zeitverschiebung. Die Passportkontrolle dauerte üblicherweise wieder ein paar Minuten und als das erledigt war, kauften wir uns Getränke für die Fahrt und stellten uns dann am Shuttle-Bus für den Mietwagen an. Dieser brachte uns in knapp fünf Minuten zum Rental Car Village, wo wir um 7:55 Uhr ankamen und uns in eine Warteschlange eintragen mussten. Wir waren Nummer 6 bei einem offenen Schalter, puh, da ging schon wieder etwas Zeit vom schönen Puffer dahin. Es öffnete zwar irgendwann ein zweiter Schalter, aber dafür wurden ankommende Priority Booker immer wieder dazwischen genommen und alles zog sich ewig hin.

 

Um 9:05 Uhr hatten wir dann tatsächlich unsere Karre bekommen und machten uns auf die 259 Kilometer (2:47 Stunden laut Navi, aber es war klar, dass es im ungewohnten Linksverkehr vermutlich ein wenig länger dauernd würde). An Cambridge, Peterborough und Grantham vorbei und ich fuhr für Müdigkeit und das erste Mal wieder Linksverkehr seit drei, vier Jahren ziemlich zügig, aber die Zeit auf dem Navi fing dennoch immer weiter nach oben. Es war tatsächlich eine gesperrte Autobahn, die uns viel Zeit raubte. Wir planten mit allen drei Navis mehrmals um und unsere Route wechselte somit auch mehrmals. Aber die Zeit wuchs immer mehr an und wir mussten ja auch noch einen Parkplatz suchen, was ebenfalls noch einige Minuten dauerte. Schnellen Schrittes liefen wir zum Ground, allerdings mussten wir das 1-0 von außen anhören, wie unfassbar ärgerlich. Die Ironie an der Geschichte: Tobias, unser vierter Mitfahrer, der verschlafen hatte, hatte tatsächlich nach dem aufstehen einen Flug von Frankfurt nach Manchester nachgebucht und ist dann mit dem Taxi nach Sheffield gefahren, er war geradeso noch pünktlich! Kranke (aber geile) Aktion, Tobi. Das ganze Ärgerliche an der Geschichte ist nur: Braucht man bei Europcar statt 65 nur 40 Minuten (was ich auch schon viel finde für den geringen Andrang), dann packen wir das pünktlich. Danke für Nichts!!! Nie mehr Europcar am Stansted!!!

 

Die Hausherren von Sheffield Wednesday waren nach zwei Jahren Drittklassigkeit vor der letzten Saison wieder zurück in der 2. Liga (Championship) angekommen und konnte sich erst am letzten Spieltag komplett retten. Auch in dieser Saison steht man bereits nach sechs Spielen mit nur vier Punkten wieder ein wenig mit dem Rücken zur Wand, aber in der 24er Liga sind ja noch 40 Spieltage zu absolvieren. Der Gegner von West Bromwich Albion FC aus der Nähe von Birmingham (ca. 150 Kilometer entfernt) waren zuletzt 2020/21 erstklassig und sind nun die vierte Saison in Folge in der Championship unterwegs, dort aber aktuell mit 16 Punkten aus sechs Spielen Tabellenführer (nur gegen Leeds United gab es am 1. Spieltag ein 0-0).

 

Zu den ersten 15 Minuten kann ich somit nichts sagen, aber nach unserem Eintreffen war sehr schnell zu merken, dass es sich in Sheffield um ein absolut britisches Publikum handelt, bei denen auch Eckbälle, Grätschen und sonstige kleine Dinge lautstark und frenetisch gefeiert wurden. Wir waren erst ein paar Minuten im Stadion, da wurde der Gästetorhüter überlupft und der Ball fiel hinter ihm ins Netz herunter. Man konnte gefühlt in Millisekunden den immer lauter werdenden ROOAAAR mitfühlen, einfach nur geil. Vom Tabellenführer waren außer gefährlichen Fehlpässen wenig zu sehen, das war echt enttäuschend. Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild dann schon, West Brom war das bessere Team, aber hatte doch eher weniger Chancen. Einer dieser nutzten sie dennoch zum Anschlusstreffer, aber danach plätscherte es doch eher mehr daher. In der 84. Minute dann doch noch der Ausgleich, wobei dieser Treffer per Aufsetzer mir doch haltbar erschien. Die im zweiten Abschnitt noch gar nicht stattfindenden Gastgeber hatten dann noch einen Angriff kurz vor Spielende und nutzten ihn tatsächlich noch zum 3-2 und wir erhielten einen weiteren total geilen Torjubel präsentiert. Der Rest danach war einfach nur Kampf und Leidenschaft pur, jede gelungene Defensivaktion wurde lauthals gefeiert. Den Abpfiff und den folgenden riesigen Jubel erlebten wir bereits am Ausgang unseres Blockes.

 

Zu Teil 2 des Berichtes => KLICK!