Für heute war eigentlich ein etwas näherer Kreisoberligist eingeplant, aber da endlich in den entsprechenden Apps beim VfR Groß-Gerau der Nebenplatz als Hauptplatz eingetragen wurde (was ja auch stimmt, man spielt tatsächlich seit Jahren bis auf wenige Ausnahmen nur noch dort), wollte ich die erste mögliche Chance für mich nutzen, denn mit dem heutigen Kreuz hätte ich nach der Hessenliga auch alle drei hessischen Verbandsligen komplettiert und somit die beiden höchsten Stufen in meinem Bundesland abgehakt. Der nächste Step wäre dann: Die insgesamt acht Gruppenligen! Realistischerweise wird das in dieser Spielzeit vermutlich nichts mehr, aber dann wird wenigstens so gut wie möglich für die kommende Saison vorgearbeitet. Das alles ist aber Zukunftsmusik, wir bleiben erst einmal im Hier und Jetzt und da steht heute der Kunstrasen neben dem netten Stadion an! Das dachte ich zumindestens...

Nach Feierabend und Abendessen hatte ich noch zwei, drei Dinge für die Tour in der kommenden Woche zu regeln und dann ging es um 18 Uhr auch zuhause schon los auf die 95 Kilometer (laut Navi 1:05 Std.), sammelte unterwegs in Altenstadt noch Christian ein, der sich mittags bei mir gemeldet hatte. Über die die A45 und die B43A ging es auf die A3, wo wir am Flughafen FRA vorbei mussten und dann nach einem kleinen Stückchen A67 unser heutiges Tagesziel erreichten. Ich stellte mein Auto um 19:05 Uhr in der Nähe des Eingangs ab und nachdem wir die ein, zwei Minuten zu diesem gelaufen waren, sah ich bereits von draußen, dass sich auf dem Rasenplatz im Stadion aufgewärmt wird. Eine Rückfrage beim Kassierer bestätigte das und er sagte auch dazu auch noch: „Bei uns entscheidet das der Trainer, manchmal auch erst am Spieltag. Vor vier oder fünf Wochen haben wie schon mal hier auf Rasen gespielt gehabt!“. Das besagt aber auch klar, dass man normalerweise sonst immer auf Kunstrasen spielt. Wir sehr die Hopper-Szene in Rhein-Main teilweise nach diesem Ground lechzt, zeigt, dass ich während und nach dem Spiel vier "Beschwerde"-Whatsapp Nachrichten bekommen habe. Für mich war das auch okay, auch wenn ich heute eigentlich mit dem oben benannten Ziel der Verbandsligen-Komplettierung angereist war, aber für den Kunstrasen kann ich immer mal anreisen (vorzugsweise im Winter), denn als ich das letzte Mal einen Angriff auf das Stadion zum Kreispokal-Endspiel startete, stand ich am 28.04.2022 in einer Vollsperrung und schaffte es nach dem Abfahren von der Autobahn gerade so noch nach Gründau - Breitenborn (siehe => HIER! ). Nachdem wir unsere fünf Euro bezahlt hatten, wurde Hopper-Kollege Johannes besucht und danach drehte ich dann erstmal meine Foto-Runde.

In einem Nachholspiel des vergangenen Wochenendes stehen sich der Zehnte und der Achte gegeneinander, in einer 18er Liga, in der bis zu sechs Teams, also ein Drittel, direkt absteigen können - hinzu kommt noch ein weiterer Abstiegsrelegationsplatz (Wahnsinn!). Die Gäste, die mit einer Truppe voller Südamerikaner angetreten waren (machen sie seit Jahren bereits so) hatten unter anderem einen Spieler in der Innenverteidigung, der letzte Saison noch in der 2. mexikanischen Liga gespielt hatte und auf der Homepage von transfermarkt.de mit einem Marktwert von 600.000 Euro geschätzt wurde, unfassbar. Dafür boten sie heute aber ziemlich wenig und um es vorweg zu nehmen: Man siegte heute nur, weil man mit dem VfR Groß-Gerau auf einen Gegner traf, der einfach noch schwächter war. In einem Spiel auf mäßigem Niveau passierte vor dem Seitenwechsel wenig und erst nachdem die Seiten getauscht waren, wurde es ein klein wenig besser. Die Gäste nutzten früh im zweiten Abschnitt eine Standardsituation und weil den Einheimischen wenig bis gar nichts einfiel, hatte man auch wenig Mühe diese Führung zu verteidigen, erst Recht nachdem sich Groß-Gerau nach einer roten Karte (für mich ein wenig überzogen) im Mittelfeld selbst schwächte. Die Südhessen erzielten in der 82. Minute noch das 0-2 und danach passierte nicht mehr viel, außer dass es noch mal ein wenig hektisch auf und neben dem Rasen wurde.

Gegen 21:30 Uhr saßen wir wieder in meinem Auto und mussten uns durch die ein oder andere 30er Zone in Groß-Gerau kämpfen, aber danach ging es dann auch direkt schon auf die Autobahn. Es war wieder der gleiche Weg, wie auch bereits drei Stunden zuvor, jedoch logischerweise in die andere Richtung. Um 22:35 Uhr stellte ich meine Karre in meiner Garage ab und machte noch schnell den Bericht hier fertig, bevor ich mich knapp eine halbe Stunde vor Mitternacht ins Bett legte.