Heute dann also bereits Samstag Nummer 4 von 6, die ich durch die (für mich) miese Regionalliga-Terminierung zur freien Groundhopping-Verfügung hatte. Fünf dieser Tage waren
vor Wochen bereits ruckzuck verplant worden, so auch der heutige Tag. Die belgische erste Liga habe ich bereits komplett besucht, in der 2. Liga fehlen mir nur noch drei Stadien, wovon zwei
heute beide zuhause spielen und es zeitlich (rein von der Strecke her gesehen) auch problemlos machbar sein sollte. Somit stand der Plan für heute recht schnell mit den Spielen um 16 Uhr beim
Aufsteiger von vor der letzten Saison, Royal Francs Borains, und um 20 Uhr quasi direkt auf dem Heimweg in Lüttich beim RFC de Liège (die im Sommer 2023 ebenfalls erst in die zweite Liga
aufgestiegen waren). Als letzter Zweitliga-Ground fehlt dann nur noch Lokeren und die Ironie an dieser Geschichte ist, dass genau dieses Stadion bei meinem letzten Belgien-Besuch am 03.02.
(puh, schon lange her...) sogar schon mal komplett fix in den Planungen war, aber damals sah ich während des Mittagsspiels in Lier, dass auch der RC Mechelen Abends zeitgleich mit Lokeren
zuhause spielt und so entschieden Matthias und ich kurzfristig lieber das Oscar Vankesbeeck Stadion zu kreuzen, zumal hier bereits seit Jahren der Abriss ein Thema ist. Nun gut, ist nun mal,
aber wer weiß für was es in Zukunft mal gut ist, dass beim RCM das Kreuz bereits gesetzt ist, manchmal geht es ja dann doch recht schnell. Ich hatte die Tages-Tour direkt auf meine Homepage
gestellt und mit Sven meldet sich zeitnah ein Hopperkollege zum mitfahren, so war ich wenigstens nicht ganz alleine, top.
In der Nacht zuvor um kurz nach 1 vom Season Opener des EC Bad Nauheim nachhause gekommen, hatte ich in Richtung 2 Uhr schon die Augen geschlossen. Um 9 klingelte der Wecker
und eine Dusche brachte meinen Körper wieder ein wenig in Schwung. Danach gemütlich gefrühstückt, war es auch bereits 10 Uhr und als ich pünktlich nach unten ging, stand Sven bereits dort,
top. Also pünktlich weg gekommen, in Berstadt noch schnell voll getankt, um später dann fair abrechnen zu können, machten wir uns auf die 464 Kilometer. Zuerst via A45, bei Olpe dann auf die
A4 und um Köln herum, machten wir bei Aachen eine kurze Pinkelpause. Ich bemerkte dann, dass meine ausgesuchte Frituur vor Ort Mittagspause von 14 bis 18 Uhr macht, also mussten wir kurz
umdisponieren, aber in Belgien eine Frituur zu finden ist natürlich nicht wirklich schwer, also war das nach kurzer Zeit erledigt und nachdem wir die Grenze überfahren und Lüttich hinter uns
gelassen hatten, fuhren wir um 13:30 Uhr in die „Les Routiers friterie“ in der Nähe von Huy, was den Radsport-Fans hier sicherlich ein Begriff sein dürfte. Die Fritten waren wieder mal sehr
lecker, aber es gab Punktabzug dafür, dass meine „Sauce Special“ neben der Mayo und dem Curry-Ketchup nicht mit frischen und rohen Zwiebelstücken war, sondern mit fertigen Röstzwiebeln
garniert wurde. Um exakt 14 Uhr konnte der junge Mann in seine Pause gehen, denn wir waren gesättigt und machten uns auf den Rest der Hinfahrt, der noch knapp mehr als eine Stunde dauerte. An
Namur, Charleroi und Mons vorbei, hatten wir kurz vor der Grenze zu Frankreich um 15:15 Uhr unser Ziel erreicht. Ein Parkplatz war schnell gefunden und an der Kasse tauschten wir jeweils 12
Euro gegen ein Stehplatz-Ticket, glücklicherweise entschieden wir uns nicht für einen Sitzplatz für 17 Euro, denn man hätte sich überall hinsetzen können, da absolut Niemand kontrollierte.
Nach unserer Foto-Runde gönnte ich mir aber erstmal ein Bier und da wir ja die ganze Hinfahrt gesessen haben, stellten wir uns sowieso lieber erstmal in die Sonne auf die Tribüne unter den
Sitzplätzen.
Tabellarisch gesehen traf der Sechste und der Zwölfte aufeinander und während die Gastgeber aus drei Spielen zwei Mal siegreich den Platz verließen, holten die Gäste nur drei
Punkte, mit einem Sieg und zwei Niederlagen. Der Gästeblock war vor dem Spiel noch leer und pünktlich zum Anpfiff kamen vier der Szene zuzuordnenden Personen rein und hielten Banner hoch mit
der Aufschrift "Even you´re shit, we´re here!", also so viel wie "auch wenn ihr Sch*** seid, sind wir trotzdem hier" und verließen dann den Block wieder. Dann ging alles ganz schnell, denn
nach Spielbeginn erzielten die Gäste in der 9. und 12. Minute zwei Treffer und führten mit 0-2, erst danach beendete die Gäste-Szene ihren 15-minütigen Protest und kam in den Block. Außer ein
weiteres Banner mit dem Protest gegen Freitag-Spiele in der Liga war aber an Support fast gar nichts zu vernehmen. Selbst nachdem man nach etwas mehr als einer halben Stunde Spielzeit noch
ein drittes Tor nachlegte war fast kein Jubel vorhanden. Hier scheint der Graben zwischen Verein/Team und den Fans ziemlich tief zu sein, denn das war echt komisch anzusehen. Nach dem
Seitenwechsel konnten die Gastgeber früh auf 1-3 verkürzen und wir dachten eigentlich, dass das dem Spiel nur gut tun könnte und rechneten dann mit weiteren offensiven Bemühungen von Royal.
Allerdings verflachte die Partie dann schnell wieder und es plätscherte über weite Strecken der zweiten 45 Minuten komplett nur so dahin. Ein, zwei kleinere Chancen für die Francs Borains gab
es schon, aber alles nichts Wildes, von Lommel war gar nichts mehr zu sehen, aber sie mussten ja auch nichts mehr tun. Am Ende blieb es beim Auswärtssieg, der aufgrund der ersten Halbzeit
auch voll und ganz in Ordnung ging.
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