Den berufliche Wochenteiler heute hinter mich gebracht, sollte es logischerweise heute Abend auch wieder zum Fußball gehen. Zuvor ging es aber erst direkt aus dem Büro noch zum Friseur, denn die Haare waren schon wieder ziemlich lang und mussten mal wieder geschoren werden. Als das erledigt war, ging es nachhause zum Abendessen, ehe Hopperkollege Sven um 18:15 Uhr auch schon bei mir eintraf und wir uns direkt auf den Weg machten. Das Navi vermeldete für die 81 Kilometer 58 Minuten, eine Stunde zuvor sah es bedeutend schlechter aus, da es kurz hinter dem Gambacher Dreieck zu Stau wegen eines Unfalls kam. So aber kamen wir problemlos über die A45 und waren bereits über eine Viertelstunde vor Anpfiff im Nachbarort von Herborn angekommen und parkten neben dem alten Sportplatz, der mittlerweile zu einem Hunde-Platz umfunktioniert wurde. Einen kleinen Anstieg nach oben und an der Kasse galt es erstmal vier Euro zu bezahlen (aber dafür erhielten wir eine klasse Eintrittskarte) und schon waren wir im Innenraum des Grounds. Hier gibt es nur einen Kunstrasen, welcher logischerweise auch der Hauptplatz ist (seit der alten Rasenplatz wie oben erklärt nicht mehr verfügbar ist), denn bei dem Wetter in den letzten zwei, drei Tagen wurden sicherlich das ein oder andere Spiel wieder auf den ungeliebten Nebenplatz verlegt. Diese Gefahr hatten wir heute nicht und der Ground war für ein Kunstrasen echt super, klasse gelegen und sogar eine kleine Fels-Wand an der Seite. Beim schießen der ersten Fotos wurden wir direkt von einem Einheimischen angequatscht und bekamen das ein oder andere wirklich interessante erklärt (selbst die Katzenkirmes ist uns nun ein Begriff). Die Foto-Runde wurde noch gedreht und nachdem es dann los ging, stellten wir uns auf die Seite, begrüßten vorher noch Hopper-Kollege Timo, der hier in der Ecke beheimatet ist.

In der Kreisoberliga Gießen/Marburg West ist es immerhin bereits meine Nummer 11 von den 16 Haupt-Grounds der Liga. Ziemlich bitter für mich, dass ich vier der fehlenden fünf Vereine eigentlich bereits besucht habe, aber bei Dreien wurde der Haupt-Ground geändert (zwei Mal wohl zurecht) und der vierte Verein ist eine Spielgemeinschaft, die nun im von mir noch nicht besuchten Ort spielt. Naja egal, so bleiben wenigstens weiterhin noch sinnvolle Ziele und um den alten Kalauer mal wieder raus zu holen: "Es muss eh alles gemacht werden!". Mit der SG Seelbach/Scheld traf ein Aufsteiger aus der Kreisliga A Dillenburg auf die Mannschaft des nur fünf Kilometer entfernt liegenden TSV Bicken. Ein Spiel, welches es schon einige Jahre nicht mehr gegeben hat, denn die Gäste waren in den letzten Jahren eher in Gruppen- und zeitweise auch in der Verbandsliga zu finden. Nun trifft man sich also in der KOL wieder und lockte an einem Mittwoch über 200 Interessierte auf das Sportgelände am Hirtenborn. Aus den bisherigen jeweiligen sechs Saisonspielen wurden acht bzw. zehn Punkte gesammelt und die Teams lagen auf den Plätzen Neun und Sechs. Mit einem Derbysieg könnten die Gastgeber heute also passend vor der Katzenkerb den Gegner in der Tabelle überholen.

Die Gäste waren über weite Strecken der ersten Hälfte tonangebend, aber mehr als nur ein Treffer bereits nach elf Spielminuten kam nicht dabei herum. Während diesen 45 Minuten begann es an zu regnen und hörte erst tief in der 2. Halbzeit wieder auf. Nach dem Seitenwechsel erhöhte der TSV früh auf 0-2 und nach dem bisherigen Spielverlauf sprach nichts, aber auch absolut gar nichts, gegen einen Auswärtssieg. Nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit verkürzten die Gastgeber vollkommen aus dem Nichts überraschend per Fernschuss, aber selbst danach machte nichts den Anschein, dass Bicken hier nicht als Sieger den Platz verlassen könnte. Etwas mehr als fünf Minuten vor dem Ende erspielte sich die Spielgemeinschaft dann aber doch noch den Ausgleich nach einem wirklich guten Spielzug. In den Minuten danach hatte man sogar noch ein, zwei kleinere Chancen evtl. alle drei Punkte zuhause zu behalten, was dann letztendlich zwar nicht mehr gelang, aber nach Abpfiff war man seitens der Hausherren dennoch sehr zufrieden über den gewonnenen Punkt - erst Recht nach diesem Spielverlauf.

Um 21:25 Uhr stiegen wir zufrieden in mein Auto ein und machten uns auf den Weg in Richtung Heimat. Meinen Atem konnte ich aufgrund der Kälte bereits sehen und die Anzeige im Auto zeigte tatsächlich nur noch 8 Grad an. Da machte ich mir doch direkt meine Sitzheizung an und es ging wieder zurück auf die A45, die komplett bis zur Ausfahrt Berstadt befahren wurde. Die letzten Kilometer Landstraße brachten wir auch noch hinter uns und kamen um 22:20 Uhr bei mir daheim an, wo Sven dann in sein Auto wechselte und ich nach oben ging. Schnell warm geduscht, noch kurz etwas am Laptop gemacht, lag ich etwa eine halbe Stunde vor Mitternacht im Bett.