Normalerweise schaue ich ja immer, dass ich unter der Woche nicht unbedingt bis nach Kassel donner, wenn es denn nicht unbedingt sein muss. In dieser Woche waren unter der
Woche in vielen Gruppenligen Spieltage angesetzt und ich überlegte lange zwischen zwei Spielen hin und her, denn mit einem Spiel (ATA/Türk Wetzlar) in der Gruppenliga Gießen/Marburg könnte
ich hier das vorletzte Puzzle-Steinchen vor der Komplettierung setzen oder halt doch den TSV Hertingshausen in der Gruppenliga Kassel (Staffel 2), da es hier auch mal wieder vorwärts gehen
muss und das auch immerhin schon der zehnte besuchte Ground von deren 16 in der Liga wäre. Da der Erstgenannte ein Kunstrasen ist und Zweiterer ein Naturrasen, entschied ich mich für
Letzteren, was dann aber auch eine Anreise von 160 Kilometern (1:42 Stunden) ohne Verkehr und einfache Strecke bedeutet. Auch wenn ich morgen ebenfalls schon eine etwas weitere Strecke auf
dem Plan habe, wollte ich das jetzt unbedingt durchziehen, zumal ich am Wochenende nach aktuellem Stand keine riesengroßen Strecken zu bewältigen habe.
Wie fast immer machte ich um 16 Uhr Feierabend, nahm zuhause mein Abendessen zu mir und fuhr um 16:50 Uhr direkt los. Durch das Chaos in Nidda (hier fand heute der
Oberhessen-Challenge-Lauf statt) verlor ich über zehn Minuten, ließ meine Schwester, die ich mitgenommen hatte, noch auf Höhe des Kinos heraus, und hatte dann endlich freie Fahrt. Von der
Harb kommend war der Verkehr noch schlimmer, hier bildete sich außerhalb der Stadt eine Schlange von knapp zwei Kilometern beim einreisen. Mein Puffer war auf 20 Minuten geschrumpft, als ich
bei Fernwald auf die A5 auffuhr, Unterwegs fiel mir dann ein, dass heute ja fast ein kompletter Spieltag ist und ich mein Ziel nur gewählt hatte, weil es das Näheste war und ich nicht wusste
wie ich zeitlich unterwegs sein würde. Mit der SG Schauenburg hatte ich noch eine weitere Option mit einem Ground, der meines Erachtens ein wenig interessanter, aber auch ein paar Minuten
weiter entfernt ist. Da beide Spielstätten bis kurz vor dem Erreichen exakt die gleiche Fahrstrecke sind, konnte ich es auf mich zukommen lassen, hoffte und glaubte aber mittlerweile daran es
sogar bis Schauenburg zu packen. Spätestens am Kreuz Kassel-Süd war ich mich dann komplett sicher und schlug auch diese Fahrtrichtung ein. Ein paar Kilometer also noch über die A44, konnte
ich mein Auto um exakt 18:45 Uhr direkt auf dem Parkplatz des Sportplatz in Hoof abstellen. Am Eingang vier Euro Eintritt bezahlt und bei ganz leichtem Nieselregen erstmal meine Foto-Runde
gedreht. Immerhin hörte das Nieseln dann auf und die Temperaturen waren auch soweit noch okay, hatte ich keine lange Hose mit dabei.
Beide Teams waren nicht besonders gut in die neue Runde gestartet und standen vor der heutigen Partie mit sechs bzw. vier Punkten gerade so über dem Strich. Wobei die
Einheimischen sogar mit einem Sieg gestartet waren, dann aber drei Remis folgen ließen und am letzten Wochenende ging man das erste Mal mit leeren Händen vom Spielfeld. In die andere Richtung
geht die Tendenz bei den Gästen, die am vergangenen Wochenende nach nur einem Punkt aus den ersten vier Spielen ihren ersten (Auswärts)-Sieg der Saison erringen konnten und man darf gespannt
sein, ob der Knoten nun geplatzt ist für den Verein, der bis zu seinem finanziellen Rückzug nach der Saison 2018/19 in der Hessenliga spielte. Man fing in der Folgesaison in der Kreisklasse A
an und hat sich mittlerweile zumindestens mal wieder in die Gruppenliga zurückgekämpft.
Es waren auch die Gäste, die über weite Strecken der ersten Halbzeit das tonangebende Team waren. Sie hatten auch immer mal Torabschlüsse, diese waren aber allesamt nicht
präzise genug und landeten im Nirvana hinter und neben dem Tor. Von der SGS war 41 Minuten lang nichts zu sehen, bis sie in Form eines unglücklichen Klärungsversuch ins eigene Netz Hilfe
bekamen und plötzlich in Führung lagen. Direkt 30 Sekunden später hatte man mit dem ersten ordentlichen Angriff freie Bahn, knallte das Leder aber an den Pfosten. Fußball verrückt, da hat
Lohfelden 41 Minuten alles im Griff und muss nach Beendigung der ersten Halbzeit froh sein, nicht mit zwei Toren in Rückstand zu liegen. Nach dem Seitenwechsel ging es eigentlich genauso
weiter, denn zuerst vergaben die Gäste erneut eine gute Chance. Wenn man aus dem Spiel nicht trifft, müssen manchmal einfach Standardsituationen herhalten. Zuerst war es ein Kopfball nach
einer Ecke, die der Eigentorschütze nutzte um seinen Fehler wieder gut zu machen und nur knapp zehn Minuten später dann ein souverän verwandelter Foulelfmeter, die Lohfelden hochverdient in
Führung brachten. Zwei Minuten nachdem man nun erstmals selbst in Front gegangen war, erzielte man sogar noch das vermeintliche 1-3, welches aber wegen einer Abseitsposition keine Anerkennung
fand. Daraus schöpften die Hausherren kurz Kraft, aber ihre gute Phase dauerte nicht lange an und ruckzuck war der FSC wieder
spielbestimmend. Ab der 83. traf man dann noch drei weitere Mal zum sehr verdienten Auswärtssieg, wobei ich das Endergebnis vom 1-5 nicht mal wirklich als zu hoch ansehe.
Da wir wieder mal etwas verspätet dran waren, saß ich ast erst um 21 Uhr im Auto und machte mich auf die Rückreise von Nord- nach Oberhessen. Rund um Kassel sind derzeit
viele Baustellen und deswegen konnte ich nicht auf direktem Wege über die A44 zur A7 zurückfahren. Aus diesem Grund wählte ich die kürzeste Strecke nachhause, die laut Navi zwar sechs Minuten
länger dauern sollte, aber tatsächlich über 40 Kilometer kürzer ist. Zuerst ging es durch Baunatal (direkt am Parkstadion vorbei) und bei Gudensberg dann auf die A49, die leider immer noch
nicht den durchgehenden Anschluss zum neu gebauten Ohmtal-Dreieck auf der A5 hat. Ab Treysa ging es für ziemlich genau 25 Kilometer nochmal über Landstraßen, bevor ich dann hinter Alsfeld
wieder auf den Highway A5 fahren konnte. Von hier waren es noch etwa 75 Kilometer bis nachhause, wo ich um 22:45 Uhr ankam.