Gestern kein neues Kreuz gesetzt, da ein OFC-Spiel natürlich Vorrang hat, sollte heute in Sachen Groundhopping wieder etwas für mich abfallen. Ich hatte für lange Zeit ein Nachholspiel im Fußballkreis Hanau in meinen Planungen, was der drittletzte noch fehlende Ground in dieser Liga wäre, aber auf einen Kunstrasen bei über 30 Grad hatte ich keine Lust, so lange es noch Optionen auf Naturrasen gibt. Eine dieser Möglichkeiten war ein Spiel im Kreis Fulda Mitte und da die KOL‘s in Fulda komischerweise noch keine guten Füllstände vorweisen, musste es hier echt mal wieder weiter gehen. Die einheimische Truppe von der SV Germania Müs traf auf die SG Hilders/Simmershausen aus der Rhön kurz vor der Grenze zu Thüringen, die mit ca. 45 Kilometern Anreise für unter der Woche auch eine ordentliche Wegstrecke zu bewältigen haben. Beide Vereine waren recht ordentlich mit neun bzw. acht Punkten aus vier Spielen in die Saison gestartet und somit war es heute etwas wie ein Verfolger-Duell, denn sollte es einen Gewinner geben, klopft dieser am heutigen Abend noch recht weit oben in der Tabelle an.

Heute machte ich im Büro ein wenig länger, dann Abendessen zuhause, ging es fast direkt danach um 18:05 Uhr auch auf die 49 Kilometer, für die das Navi 44 Minuten vorgesehen hatte. Zuerst einen LKW vor der Nase, sah ich in Grebenhain an der Tanke Super für 1,68 Euro den Liter, das hatte ich schon ewig nicht mehr. Da ich spätestens am Samstag morgen eh für die Hamburg-Tour hätte tanken müssen, nutzte ich es direkt noch und jagte die Kiste randvoll. Ab jetzt ging es noch ein wenig über kleinere Käffer, aber so war wenigstens auch wenig Verkehr und ich hatte meine Ruhe. Einzig ein Reh stand plötzlich am hellen Tag am Ortseingang der vorletzten Ortschaft und guckte mich genauso überrascht blöd an, wie vermutlich auch andersrum. Immerhin blieb es stehen und ließ mich problemlos weiter nach Müs fahren, wo ich un 18:53 Uhr in der Nähe des Sportgeländes parken konnte und mich nach dem Bezahlen von 3,50 Euro am Eingang direkt auf meine Foto-Runde machte. Der Anpfiff ließ auch nicht allzu lange auf sich warten, wenn er auch wieder mal fast fünf Minuten zu spät durchgeführt wurde.

In den ersten Minuten waren es die Germanen, die tonangebend waren und auch die erste gute Möglichkeit des Spiels hatten. Danach verlagerte es sich immer mehr in die andere Richtung und die Jungs aus der Rhön waren das etwas offensivere Team, hatten aber auch nicht wirklich besonders viele oder besonders gute Torchancen. Zum Ende des ersten Abschnitts wurden die Roten wieder aktiver, aber alles in allem war es ein gerechtes Remis und auch ein gerechtes torloses Remis zum Gang in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel und dem anschalten des Flutlichts hatte ich zuerst Hoffnung auf ein besseres Spiel, aber nach ordentlichen ersten Minuten auf beiden Seiten verflachte die Partie auch recht schnell wieder. Sehr wenige bis gar keine Highlights prägten den weiteren Verlauf des Spiels und ich stellte mich nach gestern schon auf mein zweites 0-0 in Folge ein. Gerade als ich mich ganz langsam in Richtung oberes Spielfeldende bewegte, um direkt nach Abpfiff dann abhauen zu können, fasste sich ein SV-Mittelfeldakteur ein Herz und jagte den Ball aus über 20 Metern in die Maschen. Der sowieso schon große Jubel wurde noch größer, als kurz darauf auch Schluss war. Schmeichelhafter Dreier des SVM in einem Spiel, welches eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte.

Um kurz nach 20:50 Uhr saß ich wieder im Auto und da es ein Großteil der Strecke wieder vorbei an und durch Wälder, Wiesen und Felder ging, machte ich lieber langsam. Es gab aber keine größeren Schreckmomente, außer einen kreuzenden Hasen, aber den in recht weiter Entfernung vor mir. Ich stellte mein Auto um 21:45 Uhr daheim in der Garage ab und ließ den restlichen Abend oben gemütlich auf der Couch ausklingen.