Auch wenn ich von diesem Verein und dem Drumherum der letzten Jahre wenig bis gar nichts halte, kam erstmal Freude auf, als es im Frühjahr die ersten Berichte und Gerüchte
darüber gab, dass Regionalligist Türkgücü München seine Heimspiele zukünftig im Dante-Stadion austragen will. Ganz ohne Chaos und Durcheinander geht es natürlich nicht und so war es den
Sommer über ein Wechselbad der Gefühle, ob es denn nun klappt, oder nicht. Als dann Mitte Juni der Spielplan für die Regionalliga Bayern heraus kam, konnte man sehen, dass in der Vorrunde
fünf Spiele im Dante-Stadion angesetzt waren. Nachdem die endgültigen Ansetzungen veröffentlicht wurden, nahmen wir uns direkt den erstmöglichen Termin vor, welcher auch das erste
Türkgücü-Spiel dort war. Es war nämlich Samstags an dem DFB-Pokal Wochenende angesetzt und da ja mein Herzensclub und der sinnlose andere Club von der falschen Main-Seite dort beide Montags
ran müssen, passte uns das hervorragend. Wir fanden für Freitag Abend ein Landesliga-Spiel in der Nähe von München, also wurde die Anreise am Vortag vor der
Haupt-Spiel eingeplant und auch Samstag Abend sollte noch etwas dazu. Zuerst plante ich die Austria aus Salzburg dazu, aber bei realistischer Einschätzung und nach Erfahrungswerten des
schlechten Parken vor Ort (u.a. von Hopperkollege Sven, der mittlerweile für diese Tour fix zugesagt hatte), nahmen wir es wieder aus den Planungen raus. Es waren Abends noch zwei, drei
Landesligisten angesetzt und nach Rücksprache mit Patrick entschieden wir uns für den SC Luhe-Wildenau, welcher schon halbwegs in Richtung Heimat ist. Somit helfen wir ihm, dem nicht mehr
allzu viele bayerischen Landesligisten fehlen und uns fehlt dieser Ground ja auch noch. Zudem wird für Alle auch der Sprit auf dem Rückweg günstiger (da dann durch Vier geteilt, statt durch
Drei).
Unsere Tour stand also, die Mitfahrer waren alle fix, fehlte nur noch die Übernachtungsmöglichkeit. Sollte in München eigentlich kein Problem sein und war es bisher auch noch
nie. Allerdings hat Sängerin Adele zwischen dem 02. und 31. August zehn Konzerte in München und so auch an dem Termin, an dem wir in der Landeshauptstadt von Bayern schlafen wollten.
Entsprechend waren die Verfügbarkeit und Preise der Hotels, die im Bereich lagen, wo wir einfach nicht eingesehen haben diese zu bezahlen. Also buchten wir uns in Allershausen ein, was etwa
35 Kilometer nördlich unseres Spiels am Samstag Mittag ist, aber hier war der Preis wenigstens wieder normal und in dem Bereich, was man als angemessen bezeichnen kann. Es war also eigentlich
alles geplant, bis ich Donnerstags per Zufall auf der Seite des BFV sah, dass in Luhe-Wildenau bei unserem Spiel am Samstag Abend „Platz 2“ beim Spielort stand, also den Verein angeschrieben
und am Freitag Morgen die Rückmeldung bekommen, dass es tatsächlich so ist, weil am bzw. auf dem Hauptplatz notwendige Renovierungsarbeiten gemacht wurden. Für den Nebenplatz wollten wir
natürlich nicht anreisen, also wurde mit Deggendorf ein anderer Landesligist aus der gleichen Liga mit in die Planungen aufgenommen - zum Leidwesen von Patrick, der hier schon war und somit
dann doch nicht mit uns nachhause fuhr.
Wir machten als Treffpunkt mal wieder Langenselbold aus, heute um 14 Uhr. Ich machte trotzdem um 13 Uhr Feierabend, sprang aber erst nochmal auf die Bank und dann in einen
Supermarkt, um eine Kleinigkeit als Mittagessen zu holen. Danach ging es dann nach Selbold, wo Sven bereits angekommen war und Matthias auch gerade vorfuhr, als ich parkte. Schnell alle
Sachen in sein Auto geworfen und überpünktlich ging es los in Richtung Süden, wobei wir einen Puffer von fast anderthalb Stunden hatten. Die Baustellen im Bereich Würzburg bis Nürnberg sind
zwar unfassbar nervig, aber immerhin gab es nirgendwo irgendwelche größeren Verzögerungen, so dass wir sehr gut voran kamen. Unterwegs musste ich noch kurz eine Ticketbuchung für den
„Surprise Trip“ im November vornehmen, da hier der Verkauf gerade los ging. Da wir so gut durch kamen und unser Puffer sogar noch angestiegen war, machten wir kurz hinter Nürnberg eine
10-minütige Pause. Kurz hinter der Allianz Arena fuhren wir dann von der A9 ab und hatten noch genügend Zeit um nochmal in einen Supermarkt zu gehen, so dass wir noch Sachen für unsere Bude
später kaufen konnten. Trotzdem kamen wir bereits eine Dreiviertelstunde vor Anpfiff am Ground an und konnten uns so sogar noch einen Platz auf dem kleinen dazu gehörigen Parkplatz sichern.
Am Eingang acht Euro Eintritt gezahlt (Hallo Bayern!) und drinnen erstmal unsere Fotos geschossen, blieb danach noch genügend Zeit in Ruhe eine Wurst zu essen und eine Halbe zu
trinken.
Die beiden heutigen Konkurrenten waren verhalten in die Saison gestartet und standen mit sechs bzw. fünf Punkten aus jeweils fünf Spielen auf den Plätzen 9 und 13 im breit
gefächerten Mittelfeld, aber derzeit eher mit Kontakt nach unten zu den gefährdeten Plätzen. Die ersten Minuten waren die Gäste recht aktiv,
verloren dann aber schnell den Faden und die Einheimischen übernahmen schnell die Initiative. Klar mehr Ballbesitz und Offensivaktionen, auch die ein oder andere Torchance hatten sie zu
bieten, aber mit einem torlosen 0-0 ging es in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel würden die Hausherren schnell drückender und belohnten sich auch direkt nach Wiederbeginn mit der Führung.
Mit diesem eigenen Treffer war es bei ihnen wie abgeschnitten und plötzlich war es Murnau, die bis auf in den ersten Minuten eigentlich gar keine Aktien am Spiel hatten, war fortan das
bessere Team. Eine echt krasse Wendung, aber spätestens nach dem 1-1 nach etwa einer Stunde Spielzeit ging es komplett nur noch in diese eine Richtung. Zuerst bekam der TSV noch ein Tor
aberkannt nach einem Zweikampf zwischen Torhüter und Stürmer, aber kurz darauf erzielten sie (bzw. bekamen erzielt, es war ein Eigentor) das reguläre 1-2, sehr zur Freude der Spieler und
zudem waren auch geschätzt ein Drittel der Zuschauer den Gästen zuzuordnen. Unterföhring versuchte zwar wenigstens noch einen Punkt zu sichern, aber kam nicht mehr zu guten Chancen und musste
eine bittere Heimniederlage einstecken.
Um 21:35 Uhr fuhren wir am Ground weg, wegen der oben bereits genannten Problematik mussten wir ja noch mal 33 Kilometer fahren, also quasi ein Stückchen raus aus München und
im nördlich davon gelegenen Allershausen war unsere Übernachtungsmöglichkeit. Wir kamen kurz nach 22 Uhr hier an und wurden direkt von der Gastgeberin empfangen. Im TV liefen noch die letzten
Minuten des DFB-Pokal Spiels SSV Ulm gegen den FC Bayern, die wir uns noch anschauten, dabei unsere Knabbersachen vernichteten und noch einen Schlummertrunk zu uns nahmen. Die beiden anderen
knackten danach recht schnell weg, aber selbst ich, der normal immer noch längere Zeit am Handy rumdaddelt, der war irgendwann in Richtung Mitternacht schon im Schlaf versunken.
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