Nach und nach trudelten Ende Juni / Anfang Juli bereits die ersten Spielpläne der ausländischen Ligen ein und als die Schweiz ihren von der Super League (1. Liga) präsentierte, stach mir direkt das erste Wochenende ins Auge. Da die Spiele bereits fix terminiert waren, sah ich direkt, dass Samstags Yverdon und Sonntags Lausanne jeweils ein Heimspiel haben. Da zu diesem Zeitpunkt der OFC noch kein Pflichtspiel hat (die Liga beginnt erst eine Woche später), nahm ich mir das sofort in meine Planungen mit auf, denn so könnte ich mit einer Tour die beiden noch fehlenden Erstligisten der Eidgenossen kreuzen, zumal nur knapp 35 Kilometer zwischen den jeweiligen Stadien liegen. Da ist es natürlich super das zusammen machen zu können und nicht separat 550 bzw. fast 600 Kilometer anreisen zu müssen. Hinzu kommt noch, dass die Gegner der Beiden mit dem FC Zürich und dem FC Basel fan-technisch gesehen zum Besten gehört, was die Schweiz so zu bieten hat. Matthias war direkt dabei, Patrick meldete sich nur wenige Stunden nachdem ich es auf meiner Homepage stehen hatte und auch Thorsten kam noch dazu, somit war das Auto dann mit vier Personen voll, top!

Ich schaute knapp anderthalb Wochen bevor dieser Trip begann nach Tickets und beide Teams waren schon am verkaufen. Auch wenn ich bei beiden Spielen nicht mit einem vollen Haus rechnete, fühlt es sich besser an, die Zugangsberechtigung sicher zu haben und so kann man sich wenigstens früh genug auch noch aussuchen wo man sitzen will. Zusammen kamen wir hier inkl. den Gebühren auf knapp 72 Euro für Jeden, aber die Schweiz ist nun mal teuer, das wissen wir ja Alle und zudem sind es zwei Erstliga-Spiele. Auch das Hotel buchte ich dazu und pro Nase kamen nochmal weitere 50 Euro (aber selbst das ist für diese teure Gegend da unten noch okay). Somit war das schon alles geklärt und es hieß nur noch warten auf den Tag, an dem es los geht.

Gestern aus Großschwarzenlohe, in Mittelfranken, ein wenig südlich von Nürnberg gelegen, war ich exakt um Mitternacht daheim und lag auch zeitnah im Bett. Bis ich dann eingeschlafen war, ging es zwar schon in Richtung 1 Uhr, aber da der Wecker „erst“ um 6:30 Uhr ging, hatte ich 5 1/2 Stunden Schlaf, was für meine Verhältnisse absolut ausreichend ist. Schnell unter die Dusche, gefrühstückt und den Kaffeevollautomaten gequält, dass dieser mir meinen Thermosbecher für die Fahrt auffüllte. Um 7:19 Uhr ging es zuhause los und unterwegs wurde Matthias als Erstes um 7:45 Uhr in Langenselbold eingesammelt, eine halbe Stunde später dann auch noch Patrick und Thorsten an so einem komischen Stadion, welches aber verkehrsgünstig erreichbar ist mit der Bahn und nicht allzu weit entfernt von der Autobahn A3 ist. Ab dem Flughafen FRA ging es dann weiter auf der A5 in Richtung Basel. Kleinere Verzögerungen gab es kurz hinter dem Kreuz Walldorf, bei Offenburg und zum Schluss noch vor der Grenze. Überall wurden ein paar Minuten verloren, wie auch bei unserem Tankvorgang in Bad Krozingen, weil ja in Deutschland der Sprit günstiger ist gegenüber der Schweiz. So stieg die Ankunftszeit auf dem Navi von 11:20 auf 12:25 Uhr, aber das war alles kein Problem, denn hier im St. Jakob Komplex, wo „nebenan“ auch noch das große Stadion des FCB ist, sowie eine Eishockey- und eine Mehrzweckhalle, da gab es einen Parkplatz und zur Not wäre auch noch ein Parkhaus hier gewesen. Stand zuvor auf der schweizer Verbandsseite nur, dass in diesem Komplex gespielt wird (aber nicht auf welchem Platz exakt), waren wir erleichtert, als wir sahen, dass sich auf dem Rasenplatz im Leichtathletikstadion aufgewärmt wurde. Rein gegangen, die Foto-Runde gedreht und sofort in den schattigen Bereich unter der Tribüne platziert.

In diesem Ground spielt auch die Zweite des 20-fachen schweizer Meisters FC Basel in der Promotion League (3. Liga), aber heute aber duellierten sich hier in einem Testspiel der FC Concordia Basel (4. Liga, es ist ebenfalls ihr Hauptspielort) und der FC Liestal, ein Fünftligist. Bei Temperaturen von über 30 Grad merkte man den Spielern teilweise an wie schwer das spielen teilweise fiel. Die klassenhöheren Hausherren hatten das Spiel eigentlich weitestgehend im Griff, waren optisch recht klar überlegen, aber Tormöglichkeiten waren eher Mangelware. Die beiden besten Chancen (u.a. einen Pfostenschuss) hatten sogar noch die Gäste kurz vor dem Pausenpfiff. Nach dem Seitenwechsel aber erst mal das gleiche Bild mit einem überlegenen Viertligisten, der aber immerhin recht früh traf und uns die Angst eines 0-0 nahm. Den zweiten Treffer verpasste ich dann, weil ich nochmal auf Toilette ging, so dass wir hoffentlich ohne Pause bis zum zweiten Spielort des Tages durch kommen: Concordia leistete sich sogar noch den Luxus einen Elfmeter verschießen zu können und fuhr am Ende dennoch einen souveränen und verdienten 2-0 Testspiel-Sieg ein.

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