Freitag Abend, da sollte doch etwas weiteres möglich sein, allerdings mussten wir etwas abwägen, denn am morgigen Tag geht ja eine Zwei-Tages-Tour in den Schweiz los und da es hier halbwegs früh los geht, wollten wir aber auch nicht richtig weit entfernt fahren, also so ein Zwischending und Großschwarzenlohe, etwas südlich von Nürnberg gelegen, erschien uns da gerade so noch passend zu sein.

Freitags ist im Büro bereits um 13 Uhr Schicht im Schacht, es blieb also noch genug Zeit ein paar Dinge zu erledigen und um 14:45 Uhr machte ich mich auf den Weg, denn heute hatten wir 15:10 Uhr in Langenselbold als Treffpunkt ausgemacht. Pünktlich dort angekommen, fuhren wir direkt weiter in Richtung Mittelfranken. Das Navi sagte uns 2:43 Stunden für die 244 Kilometer voraus, denn die A3 war hinter Würzburg gefühlt komplett dicht und so wurden uns schon diverse Alternativ-Routen vorgeschlagen. Zuerst aber einmal hatten wir schon Rückstau auf der A45 bis Kleinostheim, weil es direkt hinter der Auffahrt auf die A3 geknallt hatte. Da vor uns alles komplett stand, also das Seligenstädter Dreieck komplett via dem kleinen Stück B469 umfahren, was aber genau die richtige Entscheidung gewesen sein dürfte. Bei Lohr ein LKW mit einer Panne, nächster kleiner Zeitverlust. Der Stau hinter Würzburg war zwar bedeutend geringer geworden, aber als wir am Kreuz Biebelried waren, sagte das Navi immer noch, dass der kleine Schlenker über die A7 bis Steinach und dann die letzten 80 Kilometer B470 und B8 komplett in östliche Richtung, der schnellste Weg wäre. Also machten wir das doch und hatten fast keine Verzögerungen mehr, so dass wir trotz einer Pinkelpause ziemlich genau eine Stunde vor Anpfiff am Sportgelände ankamen. Einen Parkplatz zu ergattern war somit natürlich kein Problem und nach dem Bezahlen von acht Euro am Eingang betraten wir dann auch direkt den Ground. Erste Aktion war natürlich die Foto-Runde und im Anschluss gönnte ich mir eine Bratwurst & ein Bier. Danach nahmen wir einen halbwegs im Schatten liegenden Platz direkt vorne an der Barriere ein und warteten auf den Anpfiff.

Unser ausgesuchter Kick ist das Saisoneröffnungsspiel der Landesliga Bayern Nordost zwischen dem SC Großschwarzenlohe und dem SV Unterreichenbach. Die Gäste hatte ich letzte Saison bereits beim Season Opener in Schwabach gesehen und damals waren 1.800(!!) Zuschauer vor Ort, weil die beiden Ortschaften gerade einmal drei Kilometer trennen. Locker die Hälfte war im letzten Sommer den Gästen zuzuschreiben, die teilweise mit dem Fahrrad oder zu Fuß zum Spiel kamen. Zwischen den beiden heutigen Orten sind es auch nur schlappe 12 Kilometer und deswegen rechnete ich ebenfalls wieder mit einem sehr guten Besuch. Geht man nach den Tabellenplätzen der letzten Saison, dann wären die Gastgeber Favorit (Vierter gegenüber Zehnter), aber das hat alles logischerweise nichts mehr zu sagen. Faselte der Stadionsprecher vor dem Spiel noch davon, dass die letzten Spiele gegeneinander allesamt recht reich an Action waren, ging es heute auch sehr gut los. Eigentlich schien es nach wenigen Sekunden alles ganz ruhig zu sein, aber dann verloren die Gäste in der Vorwärtsbewegung den Ball und dann ging es ganz schnell: Ein lupenreiner Konter, der im ersten Moment sogar zuerst schlecht ausgespielt aussah, musste in der Mitte dann doch nur noch eingeschoben werden und nach nicht ganz 30 Sekunden stand es bereits 1-0. Super Start in die Partie, die dann aber über weite Strecken der ersten Halbzeit nicht wirklich besonders gut war. Nach dem Seitenwechsel wurde es besser, wobei hier der SCG früh durch einen Foulelfmeter ihren zweiten Treffer erzielten. Komische Situation beim Eckball, als einer der ganz in schwarz gekleideten plötzlich zu Fall kam und es eigentlich kaum Beschwerden gab, was mich schon stutzig machte. Die Hausherren schienen alles im Griff zu haben, ließen aber in Richtung Ende viel zu viel selbst liegen und plötzlich hatte auch der SVU ein wenig optisches Oberwasser. Die bis dahin aber vor dem Tor harmlosen Unterreichenbacher konnten dann aber aus dem Nichts verkürzen. Mit dem 3-1 zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit machte Großschwarzenlohe aber den Deckel drauf, denn der erneute Anschluss in der vierten Minute der Nachspielzeit kam natürlich zu spät und der Unparteiische pfiff die Partie auch direkt nach Wiederanstoß endgültig ab.

Um 21:05 Uhr saßen wir im Auto und machten uns direkt auf den Weg in Richtung Heimat. Erstmal durch zwei Käffer mit 30er Begrenzung, waren wir dann aber doch recht schnell auf der A73, dem so genannten Frankenschnellweg, der uns bis zum Kreuz Fürth/Erlangen führte, wo wir dann auf die A3 wechselten. Hier hatten wir bis Würzburg fast durchgehend die ganzen bekannten Baustellen, die schon stark nerven, aber immerhin hatten wir im Gegensatz zur anderen Seite (Richtung Süden in den Urlaub) keine Probleme mit großem Verkehrsaufkommen. Danach gab ich etwas Gas, da wir ja morgen wieder recht früh weg wollen. Matthias konnte ich um 23:25 Uhr wieder in Selbold absetzen konnte. Auf dem weiteren Heimweg tankte ich noch voll um für heute eine faire Abrechnung machen zu können und dass wir morgen früh mit einem vollen Tank starten können. Ziemlich genau un Mitternacht war ich dann auch komplett zuhause.