Saison 2023/24

RBW-Pokal

Finale

 

Jahnstadion
(Bitterfeld-Wolfen)

 
Freitag, 21. Juni 2024 / 18:00 Uhr
 
HSV Gröbern -
SV Friedersdorf


2:3 (1:1)


Tore:

0:1 (3.) Jeremy Maurice Walter

1:1 (27.) Felix Hempel

1:2 (54.) Jeremy Maurice Walter

2:2 (58.) Nico Faber (Foulelfmeter)

2:3 (76.) Marcus Plomitzer

  

Gelbe Karten: Noah Maximilian Dorenberg (64.), Kevin Hammer (89.), Billy Schneeberger (90.+3.) / Antonio Castillo Pena (52.), Marc Felix Rohde (70.), Marvin Kauna (90.+2.).

Schiedsrichter: Sebastian Knick

Zuschauer: ca. 400

 

Es war mal wieder eine Tour, an dessen Ursprungsidee noch mal kräftig rumgebastelt wurde, bis sie dann endgültig feststand. Da mir klar war, dass es an diesem Wochenende nur noch wenige Pflichtspiele gibt (in Hessen sogar gar keine mehr), war ich happy, als ich für den Freitagabend in Bitterfeld-Wolfen im Stadion des heimischen Verbandsligisten ein angesetztes Pokal-Endspiel entdeckte. Da dieses aber knappe 3,5 Stunden Anfahrt von zuhause bedeutete, wollten wir zumindestens eine Übernachtung machen und Samstags mindestens noch ein zweites Spiel. Da wir bedeutend lieber Pflicht- als Testspiele schauen, war die Auswahl entsprechend gering, aber die Brandenburg-Liga hat tatsächlich noch ihren letzten Spieltag. Auf dem zweiten Blick ist mir direkt aufgefallen, dass der 1. FC Frankfurt ein Heimspiel hat und nach ein wenig Überzeugungsarbeit hatte ich Matthias so weit, dass wir das so machen wollten. Dazu dann für den Sonntag erstmal zwei Testspiele in Werdau und Neudrossenfeld Rasenplatz (wir haben bisher ja nur den Kunstrasenplatz, welcher aber ihr Hauptplatz ist) gekreuzt. Gerade als wir Mittwochs dabei waren genauer nach Hotels zu schauen, bekam ich eine Push-Nachricht von fussball.de mit der Absage des Spiels in Frankfurt/Oder. Erstmal nirgendwo eine Info, aber am Abend kam die Meldung auf der Facebook-Seite des 1. FC, dass die Gäste abgesagt haben und unten drunter in den Kommentaren konnte man vernehmen, dass deren zweite Mannschaft am gleichen Tag ihr entscheidendes Aufstiegsspiel zur Kreisoberliga hat. Ob das nun wirklich der Grund war, das werde ich wohl nie erfahren, aber mysteriös war es schon und vor allen Dingen ziemlich nervig, weil ich mich eigentlich tierisch gefreut hatte endlich mal das Stadion in FFO zu kreuzen, welches nun weiterhin fehlt, echt ärgerlich. Wir entschieden uns recht schnell als Ersatz Lübben im Spreewald aus der gleichen Liga einzuplanen und ich brachte dann das Testspiel zwischen Teplice und Zizkov am Samstag morgen in die Verlosung und nachdem wir alles geprüft hatten und es zeitlich passte, machten wir das so. Matthias buchte unsere erste Übernachtung auch direkt nach Dubi, denn das Spiel in Bitterfeld-Wolfen war ja bereits um 18 Uhr und wir hatten dann nur 2,5 Stunden nach Dubi, eine Strecke die man Abends durchaus noch fahren kann. Die zweite Nacht buchte er nach Chemnitz, da hier ein bezahlbares Hotel mit 24h-Rezeption war, was uns ganz gut passte und auf der Strecke zwischen Lübben und Werdau lag. Donnerstags Abends schaute ich dann nochmal nach unseren Spielen, ob diese alle noch angesetzt waren, wie wir sie geplant hatten. Dabei sah ich für Sonntag noch zwei Kreispokal-Spiele in Oberfranken angesetzt waren, diese geprüft und davor sogar noch ein Testspiel gefunden und Matthias den Dreier-Pack vorgeschlagen. Da Pflichtspiele im Normalfall immer Vorrang vor Testspielen haben, waren wir uns recht schnell einig, dass wir unsere Pläne noch mal ändern und somit stand die Tour dann final.

 

Am Abend zuvor während dem EM-Spiel Spanien gegen England die Tasche gepackt und heute dann von 7 bis 13 Uhr gearbeitet, stand ich um 13:02 Uhr an der Stechuhr. Schnell in Ortenberg noch bei einem Bäcker rein gesprungen, fuhr ich nach Gründau - Breitenborn und stellte mein Auto dort ab. Normalerweise treffen wir uns bei Strecken in den Norden/Osten zumeist in Neuhof, aber über zwei Tage und Nächte wollte ich mein Auto da auch nicht abstellen, obwohl ich noch nichts Negatives von dort gehört habe. Um 13:32 Uhr kam ich dort an, stieg zu Matthias ins Auto und zwei Minuten später waren wir bereits gemeinsam unterwegs. In Lieblos ging es auf die A66, bevor wir kurz vor Fulda zur A7 wechselten, aber ab Fulda-Nord an Hünfeld vorbei bis Bad Hersfeld die B27 nutzten, da es im Bereich Hattenbach/Kirchheim wieder mal staute. Bei Bad Hersfeld ging es auf die A4 und diese befuhren wir dann bis zum Hermsdorfer Kreuz, wo wir nach drei Stunden (inkl. einer Pinkelpause) angekommen waren und ein letztes Mal die Autobahn wechselten, auf die A9 in Richtung Berlin. An Haale/Saale und Leipzig vorbei, mussten wir kurz dahinter die Autobahn verlassen (lustigerweise nur eine Ausfahrt vor Dessau-Rößlau, wo wir letzten Samstag ja erst waren) und hatten noch acht Kilometer Landstraße. Auf dieser kurzen Strecke sahen wir umgefallene Verkehrsschilder, aus der Erde entwurzelte umgefallene Bäume und viele, viele kleine Äste auf der Straße liegend. Das gestern noch für genau während des Spiels gemeldete Gewitter war wohl ein, zwei Stunden früher hier und hat richtig gewütet. Es sah zeitweise recht wild aus, dass wir schon Angst um unseren Kick hatten. Aber auf dem Parkplatz standen einige Autos und nach dem aussteigen hörten wir aus dem Stadion auch bereits Musik dröhnen, was uns doch sehr beruhigte, als wir hier knapp eine halbe Stunde vor Anpfiff ausstiegen.

 

Am Eingang sechs Euro bezahlt und als Eintrittskarte wie bereits letzte Woche in Dessau auch heute ein Bändchen á la „All inclusive Urlauber“ umgeschnallt bekommen, machten wir uns drinnen direkt auf unsere Foto-Runde, an deren Ende ich mir ein Hacksteak und ein Bierchen gönnte. Da beide Mannschaften auch schon langsam aus der Kabine kamen, stellten wir uns auf die Gegengerade um beide Fanbereiche im Blick zu haben, zudem war es ja eh trocken und von hier hatte man bessere Sicht auf den Rasen. Im RBW-Pokalfinale standen sich mit dem HSV Gröbern (Dritter in der Kreisoberliga Anhalt/Bitterfeld) und dem klassenhöheren Team vom SV Friedersdorf (Achter in der Landesklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 5) zwei Orte gegenüber, die nur wenige Kilometer getrennt voneinander liegen, so kann man getrost von einem Derby sprechen.

 

Das ligenhöhere Team begann forsch und wollte mit dem frühen Führungstreffer direkt klar machen, dass man nicht gewillt war heute hier Zweifel an ihrem Sieg aufkommen zu lassen. Dieser Beginn veranlasste Matthias zur Vorhersage, dass es zweistellig wird, aber irgendwie war es schnell vorbei mit der Herrlichkeit der grün-weiß gekleideten Akteure, denn die HSV-Jungs kamen immer besser ins Spiel und ihr Ausgleich noch vor der Halbzeit war mittlerweile als vollkommen verdient anzusehen. Nach dem Seitenwechsel war es lange Zeit recht ausgeglichen, aber mit fortlaufender Dauer merkte man beim klassenniedrigeren Team schon zunehmend schwindende Kräfte an, gerade in der Rückwärtsbewegung. Friedersdorf traf zum 1-2 und ich dachte eigentlich, dass Gröbern nun nicht mehr zurückkommen würde, aber ein seltenst dämliches Foul an der Strafraumgrenze weit weg von jeglicher Torgefahr brachte ihnen einen Elfmeter ein, der souverän verwandelt wurde. Die Zeit lief von der Uhr und eine knappe Viertelstunde war es ein schlechter Torabschlag des Torhüters, der dem SVF tatsächlich den Siegtreffer ermöglichte, ganz bitter. Danach kam nicht mehr allzu viel von den gelb-schwarzen Jungs aus Gröbern. Wenigstens das Duell auf den Rängen ging ganz klar an sie, aber das dürfte sie auch nur bedingt trösten.

 

Als wir um exakt 20 Uhr auf dem Parkplatz ins Auto einsteigen wollten, krachte 30 Meter von uns entfernt der nächste Ast vom Baum herunter und traf glücklicherweise keine Personen, kesselte aber erst einmal einen Teil der geparkten Autos ein. Uns aber nicht und so konnten wir direkt unsere Weiterfahrt antreten, die uns jetzt noch 208 Kilometer (laut Navi 2:10 Stunden) im Auto sitzen ließ. Ruckzuck waren wir wieder auf der A9, wechselten aber am Schkeuditzer Kreuz auf die A14 und am Flughafen Leipzig vorbei ging es weiter südöstlich in Richtung Dresden. Hier noch ein wenig A4 gefahren, musste wir dann vor Sachsens Landeshauptstadt nochmal auf die A17 wechseln, die in Richtung Usti nad Labem führt, aber an der letzten Ausfahrt in Deutschland verließen wir den Highway und hatten noch etwas mehr als 25 Kilometer Landstraßen, bis wir um 22:30 Uhr in Dubí vor den Toren von Teplice ankamen, wo morgen der erste Kick des Tages stattfindet und wir heute unsere Pension gebucht hatten. Ein kurzer Umweg über eine Tankstelle, wo noch “Mopeds” gekauft wurden, dazu noch zwei Hülsen Budweiser und Knabbersachen. An der Pension angekommen wurden wir bereits vom Vermieter erwartet und das einchecken ging zum Glück recht schnell, so dass wir noch die letzten Minuten von Niederlande gegen Frankreich schauen konnten und dann die Baguettes und das Bier vernichteten. Irgendwann in Richtung Mitternacht ging es ins Bett und ich schlief in Richtung 1 Uhr dann auch ein.

 

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