Exakt zwei Pflichtspiele gab es nur noch im erreichbaren Bereich von mir zuhause am heutigen Werktag. Diese waren das Wiederholungsspiels des vor einigen Wochen wegen Tumulten abgebrochenen Pokal-Endspiel des Fußballkreis Wiesbaden, welches aber in einem Ground stattfand, den ich erst vor etwas mehr als drei Monaten gekreuzt hatte und somit hatte ich eigentlich wenig Lust dort direkt nochmal hin zu fahren - obwohl das Spiel durch die Vorgeschichte mit dem Abbruch durchaus reizvoll war. Aber nachdem ich schon am Vortag in Bischofsheim keinen neuen Ground machen konnte, wollte ich wenigstens heute einen machen. Es blieb dann also nur noch ein Spiel, welches knapp außerhalb Hessens ausgetragen wurde. In Gückingen, nur wenige Kilometer hinter Limburg und hinter der Grenze zu Rheinland-Pfalz war ein Match angesetzt zwischen der SG Aar-Einrich Allendorf II und der SG Unterwesterwald Dreikirchen II in der Kreisliga C12 Rhein/Lahn, wo ich zunächst dachte es handele sich um ein normales Relegationsspiel. Dann sah ich aber die Bezeichnung „Entscheidungsspiel um die Meisterschaft“ und dachte mir, dass ich mir das doch mal genauer anschauen muss. In der oben genannten Liga waren nach Beendigung aller 24 Spieltage drei Teams mit jeweils 58 Punkten auf den Plätzen 1 bis 3 eingelaufen. Es handelte sich hierbei um drei Zweitvertretungen und da bei zwei dieser drei Teams die erste Mannschaft nur eine Liga höher spielt, dürfen diesen Beiden sowieso nicht aufsteigen, also war das dritte Team aufgestiegen. Da es laut Verband aber einen C-Klassen Meister geben muss, hätte es eigentlich nochmal eine Dreier-Runde aller Vereine mit 58 Punkten geben sollen. Zeitlich wäre das aber alles ziemlich chaotisch geworden, also verzichtete das aufgestiegene Team (TuS Gückingen II) und die beiden nicht aufstiegsberechtigten Teams von der SG Aar-Einrich Allendorf II und der SG Unterwesterwald Dreikirchen II machten ein Entscheidungsspiel „um die Urkunde des Verbands“ - dieses Spiel fand im Ground vom Aufsteiger statt.

Nach meinem Feierabend und dem Abendessen ging es noch zwei, drei Sachen erledigen und um 17:50 Uhr musste ich mich dann auf den Weg machen, denn es waren doch 107 Kilometer (laut Navi 1:18 Stunden). Bereits auf dem Weg zur Autobahn kosteten ein Traktor und eine Baustellen-Ampel ein wenig Zeit. Auch der Verkehr unterwegs nahm mir noch drei Minuten von meinem Puffer, aber ich erwartete auch keinen riesigen Andrang, also gab ich auch nicht besonders viel Gas und war okay mit meiner Ankunftszeit 19:15 Uhr. Ein Parkplatz war auch recht schnell gefunden und nach dem Bezahlen von 2,50 Euro war ich im Sportgelände, wo nicht auf dem Rasen, sondern auf der Plastikwiese nebenan gespielt wurde (was aber auf fussball.de von Anfang an auch so angesetzt war). Ich ging kurz auf Toilette und als ich wieder heraus kam, standen die beiden Hopperkollegen Marco und Jonas vor mir, die beide aus dem Siegerland angereist waren.

In der ersten Halbzeit war es noch ein echt kurzweiliger Kick und wenn ich nicht gewusst hätte, hätte ich das Spiel nicht unbedingt als Kreisliga C eingestuft. Rechts und links von uns fiel ruckzuck jeweils ein Tor und nach nur acht Minuten stand es bereits 1-1. Die SG Aar-Einrich-Allendorf war dann in der Folgezeit aber das aktivere Team und verdiente sich ihre zwei weiteren Treffer noch in den ersten 45 Minuten redlich. Nach dem Seitenwechsel war es aber eine einseitige Partie, denn das bereits mit zwei Toren hinten liegende Team von der SG Unterwesterwald Dreikirchen II hatte nichts mehr entgegen zu setzen. Sukzessive wurde die Führung erhöht und seitens der nominellen Gäste wurde durch ein ziemlich albernes Torhüter-Eigentor sogar noch mitgeholfen, eben dann doch C-Klasse. Am Ende war es ein klares 8-1, welches auf der nicht vorhandenen Anzeigetafel stand und die hochverdiente Urkunde für die SG Aar-Einrich Allendorf II.

Ich kam um 21:30 Uhr weg, hatte aber nicht die allergrößte Eile, denn morgen ist ja doch schon wieder Freitag und es war noch früh. Durch Limburg hindurch, ging es auf die Bundesstraße nach Wetzlar. Von hier ein Stückchen A45 und ab Wölfersheim dann die Landstraße, bis ich wenige Minuten vor 23 Uhr komplett zuhause war.