Allzu viel Auswahl an Pflichtspielen war auch heute nicht mehr, so fiel meine Auswahl recht früh und eindeutig auf das letzte Spiel der 3er-Relegationsrunde um die
Gruppenliga Frankfurt Ost. Im Maintaler Stadtteil Bischofsheim duellierte sich der einheimische FSV 07, die Frösche oder einfach nur „Bischem“ als Vertreter der Kreisoberliga Hanau mit dem
TSV Wirtheim aus der Kreisoberliga Gelnhausen. Der dritte Teilnehmer dieser Runde, Alemannia Gedern, die als höchstklassiger Verein in diese Relegation starteten, war nach zwei Spielen
bereits abgestiegen, denn mit 3 Punkten und -1 Toren kann man keine Dreier-Relegation gewinnen. Heute dann quasi ein direktes Duell um den Aufstieg und die Ausgangslage war einfach: Die
Gastgeber brauchten einen Sieg mit zwei oder mehr Toren Unterschied, alles andere würde nicht ausreichen.
Nach Feierabend und dem Abendessen zuhause gechillt und wieder ein wenig rumgetrödelt, kamen wir erst um 18:30 Uhr weg auf die 55 Kilometer, die vom Navi mit 40 Minuten
angegeben waren. Mein Vater hatte zuhause Langeweile und kam mit, da ihn dieses Spiel auch interessierte. Ich gab unterwegs ein wenig Gas, denn Snicki sagte mir am Vortag, dass man dort nicht
allzu gut parken könne. Ich konnte mich von meinem ersten Besuch im Jahre 2007 nicht mehr daran erinnern, das war einfach zu lange her. Man hatte aber bestmöglich ein paar provisorische Park-Möglichkeiten geschaffen und so hatten wir keine fünf Minuten Fußmarsch, nachdem wir das Auto abstellten. Zeitgleich mit uns
stoppte auch gerade ein Reisebus, der komplett vollbesetzt war und aus diesen stiegen 50 Spieler, Verantwortliche und Fans des SV Hochland Fischborn, die gestern ihre Relegation gegen den FSV
Hailer verloren hatten, aber im Falle eines Wirtheimer Aufstiegs dann für diese in die Kreisoberliga Gelnhausen nachrücken würden. An der Kasse kurz angestanden, waren wir nach dem Bezahlen
von vier Euro knapp zwanzig Minuten vor Anpfiff im Innenraum des Sportgeländes.
Wir stellten uns direkt zu Matthias, Snicki, Roland und Thorsten, die bereits an der Umrandung des Kunstrasenplatzes standen. Auf der Plastikwiese wurde gespielt, obwohl auf
fussball.de mal wieder Rasen angegeben war, macht man gerne in Bischofsheim so... Wobei ich zuerst dachte, dass ich heute die Anlage komplettieren würde, denn ich hatte im Kopf, dass mein
Kick hier 2007 auf Naturrasen stattgefunden hatte. Der Kunstrasen hier war früher war ein Hartplatz und als ich tiefer in meinen Unterlagen wühlte, sah ich, dass mein Spiel damals tatsächlich
auf Hartplatz (also dem jetzigen Kunstrasen) ausgetragen wurde. Ärgerlich, also somit doch kein neuer Ground für mich und der selten bespielte Rasenplatz bleibt weiterhin ungekreuzt. Naja
gut, gibt schlimmeres und da wir jetzt schon da waren, blieben wir natürlich auch hier und schauten uns das Spiel logischerweise auch an. Zu Beginn immerhin ein kleines Pyro-Intro der
Einheimischen mit 4-5 Fackeln, die sehr zahlreich vertretenen Gäste hatten nichts Besonderes vorbereitet.
In den ersten etwa 20 Minuten spielte sich so ziemlich alles vor dem Tor vor uns, also vor dem Wirtheimer Gehäuse, ab. Such wenn der Bischemer Ballbesitz irgendwo geschätzt
um die 80% lag, tendierten die Großchancen gegen Null. Irgendwann merkten die Gäste wohl, dass der SV 07 offensiv harmlos daher kommt und wagte sich selbst in die Offensive. Man konnte erste
kleine Chancen verbuchen und traf in der vorletzten Minute der ersten Halbzeit und in der Nachspielzeit durch einen Flachschuss von außen und nach einer Ecke doppelt. Das bedeutete natürlich,
dass die Hausherren nach dem Seitenwechsel vier Treffer mehr als der TSV hätte erzielen müssen. Man merkte aber an der Körpersprache der in grün spielenden recht schnell, dass sie selbst
nicht daran glauben. Zehn Minuten nach dem Pausentee fiel sogar noch das 0-3 und fortan war es nur noch ein Schaulaufen von Wirtheim. Das dahin plätschernde Spiel war nicht mehr allzu
spannend und auch wie sprachen draußen eher darüber was jetzt in der kurzen Rest-Saison denn noch alles ansteht. Immerhin pfiff der Unparteiische pünktlich ab und zog es nicht noch künstlich
mit einer Nachspielzeit in die Länge.
Nach dem Abpfiff schauten wir noch ein paar Minuten den Feiereien der Wirtheimer zu, aber empfanden es eher als recht lahm, dafür dass man das erste Mal in der
Vereinsgeschichte in die Gruppenliga aufgestiegen war. Na gut, überleben wir auch und machten uns dann aber auch alsbald auf den Weg in Richtung des geparkten Autos. Wir fuhren Roland noch
über Kilianstädten nachhause, was für uns sogar die kürzere Strecke war, aber da es nur über Landstraßen führte, dauerte es halt insgesamt etwa zehn Minuten länger. Pünktlich zum deutschen
Gold im Weitsprung der Frauen bei der Leichtathletik-EM saßen wir gegen 22:25 Uhr wieder pünktlich vor dem TV.