Unsere Relegations-Fußspuren in Hessen ziehen sich in alle Himmelsrichtungen, denn auf Nord- und Osthessen folgte heute (Nord)Westhessen. Genauer gesagt steht für uns das Spiel zwischen dem SSV Edelweiß Medenbach und der SG Birklar an, welches das Rückspiel der 1. Runde der Relegation zur Gruppenliga Gießen/Marburg ist. Das Hinspiel ging mit einem 1-0 an die SGB, die heute also mit einem ganz kleinen Vorteil angereist kam. Nur der Gewinner dieser Runde kommt ins „Finale“ und tritt dort am Wochenende auf neutralem Platz auf den Sieger aus TSV Amöneburg gegen den FC Ederbergland II an. Nur wer sich in dann auch in diesem Spiel durchsetzt, darf sich in der Saison 2024/25 Gruppenligist  nennen.

Es war ein normaler Werktag, also war bis 16 Uhr arbeiten angesagt, nachhause, Abendessen und noch ein paar Sachen erledigt, fuhr ich um 17:20 Uhr los, um pünktlich beim Treffpunkt in Staden zu sein. Hier sprang Matthias in meine Karre und wir machten uns auf die weiteren 77 Kilometer (etwa 48 Minuten) Fahrstrecke, die uns mal wieder über die A45 führte, die mit ihren vielen Baustellen schon ziemlich nervig ist. Hinzu kam noch, dass es ab Wetzlar gewaltig anfing zu regnen, aber immerhin hörte das auch zeitnah wieder auf. In Herborn-West ging es runter und die letzten zehn Kilometer dann noch in die Wallachei, aber auch das brachten wir hinter uns und parkten exakt eine halbe Stunde vor Anpfiff auf dem Hartplatz, der heute zum Parkplatz umfunktioniert wurde.

Für fünf Euro gab es eine mega gute Eintrittskarte mit Gegner, Datum und beiden Wappen drauf, chapeau. Wir drehten unsere Foto-Runde und stellten uns dann seitlich der Mittellinie hin, wo ich erstmal von einem mir vom Gesicht her bekannten EC Bad Nauheim-Fan angesprochen wurde, dessen Sohn bei den Gästen in der Innenverteidigung spielt. Dieser erzählte mir im Gespräch auch, dass bei der SGB insgesamt vier Stammspieler heute fehlen und man personell eigentlich auf der letzten Rille fährt. Ein wenig Pyro gab es auch noch und dann begann das Spiel auch bereits, natürlich wieder verspätet und das ohne Flutlicht und mit der Gefahr einer Verlängerung. Schrieb ich gestern, dass beide Vereine darauf bedacht waren nicht den ersten Fehler machen zu wollen, hatten wie das Ganze heute erneut, aber in noch schlimmerer Form, denn in der ersten Halbzeit passierte quasi gar nichts und das einzig Positive war, dass es nicht regnete. Nach dem Seitenwechsel wurde es minimal besser, aber von gut waren wir immer noch weit entfernt. Umso weiter das Spiel fortschritt, umso nickeliger wurde es auf dem Rasen und die eh schon wenig gefährlichen Angriffe des SSV wurden noch mehr undurchdachter. Die Gäste hatten gerade in der Phase zwischen der 70. und 85. mehrere 100%ige Chancen, aber verpassten es mit einem Treffer den Deckel drauf zu machen. So mussten sie lange zittern und aus den sieben angezeigten Minuten Nachspielzeit wurden am Ende (zurecht) deren fast Zehn. Der Ball wollte aber nicht mehr über die Linie und so zog die Truppe aus dem Stadtteil von Lich ins Finale ein, welches am Wochenende auf neutralem Platz gegen den FC Ederbergland II stattfindet.

Durch den um neun Minuten verspäteten Anpfiff der zweiten Halbzeit und den fast zehn Minuten Extra Time war es schon fast 21:05 Uhr, als wir in der Nähe vom Herborn los kamen. Eine dreiviertel Stunde später ließ ich Matthias in Staden raus und war um 22:10 Uhr dann komplett zuhause. Schnell geduscht und ab ins Bett, aber ich daddelte noch eine zeitlang am Handy rum, bis es ruckzuck schon wieder Mitternacht war.