Eigentlich war mal wieder alles ganz anders geplant, als es dann wirklich ausgeführt wurde. Aber erst einmal von vorne: Für den morgigen Sonntag hatte Matthias drei Spiele in Berlin heraus gesucht (wobei wir hier auch eins wegen Verlegung auf Kunstrasen noch tauschen mussten). Eine weitere Idee war dann bereits heute nach Berlin zu fahren, aber neben einem Oberliga-Spiel wäre nur wenig höherklassiges vor Ort zu schauen gewesen. Also nahmen wir die Oberliga Baden-Württemberg mit meinem viertletzten noch fehlenden Ground beim 1. FC Normannia Gmünd mit in unsere Planungen auf. Natürlich wurde ein passender Rahmen gesucht und auch gefunden. Mittags war „nur“ ein Spiel der Kreisliga A Neckar/Fils 1 in Wolfschlugen, aber selbst hier war der Ground noch ganz okay. Nach Gmünd hatten wir dann ein Spiel der Bezirksliga Enz/Murr in Kornwestheim in ihrem 7.000er Stadion geplant, alles in allem also eine recht nette Tour. Bereits unter der Woche sahen wir, dass Kornwestheim auf Kunstrasen verlegt wurde, was uns schon ärgerte und somit mussten wir das Spiel wechselten. Die Wettervorhersage gerade für Bayern und Baden-Württemberg an diesem Wochenende hatten nichts Gutes zu bieten und in vielen Landkreisen war Überschwemmungsgefahr angesagt und teilweise sogar Katastrophenalarm ausgerufen worden. Am gestrigen Abend kurz vor Mitternacht, also kurz nach unserer Meiningen-Tour schrieb mir Matthias, dass er gesehen hat, dass die Normannia auch auf Kunstrasen verlegt wurde, was dann natürlich keinen Sinn mehr machte diese Tour zu verfolgen, wenn das Hauptspiel nicht auf dem richtigen Platz stattfindet. Guter Rat war teuer und wir machten uns nochmal auf die Suche, entschieden uns aber recht schnell für das Oberliga Niederrhein Spiel beim SV Schonebeck und es sah aber so aus, als würde danach nur noch ein weiteres Spiel gehen, aber wir planten das dann erstmal so ein und verabredeten unseren Treffpunkt neu. Das weitere Rahmenprogramm wollten wir dann auf der Fahrt nochmal in Ruhe anschauen bzw. kontrollieren.

Irgendwie hatte ich die Nacht komplett schlecht geschlafen und fühlte mich wie erschlagen als um 8:30 Uhr der Wecker klingelte. Schnell geduscht und zwei Brötchen in mich hinein geschoben, saß ich danach auch schon im Auto um pünktlich um 9:30 Uhr in Staden zur gemeinsamen Abfahrt mit Matthias zu sein. Direkt nach meinem Einsteigen sagte er mir, dass er bereits wegen den weiteren Spielen geschaut hatte und ein Dreier doch möglich sei. Ich schaute zur Sicherheit auch nochmal danach und hatte absolut keine Einwände gegen seine Idee. Das Navi zeigte auf der A4 bei Gummersbach Stau und die Zeit variierte teilweise sehr, aber zeitlich waren wir jederzeit im Rahmen. Als wir dann dort angekommen waren, entschied sich Matthias die Verzögerung zu umfahren, was genau richtig war. Zwischen Köln und Leverkusen war der nächste Stau, so dass wir durch die Rhein-Metropole durch fuhren, um dann dahinter auf die A57 aufzufahren, die uns ja direkt zu unserem Zielort bringen sollte. Schonsbeck hat eine eigene Ausfahrt und nach nur 2,5 Kilometern Landstraße kamen wir um 12:30 Uhr am Sportgelände an. Es galt acht Euro abzudrücken und im Ground drehten wir natürlich erstmal unsere Foto-Runde, bevor ich mir eine Krakauer und ein Altbier gönnte, denn es waren eh erstmal Ehrungen und Verabschiedungen angesagt, die das Spiel erst um 13:09 Uhr beginnen ließen.

Am letzten Spieltag der Oberliga Niederrhein traf der Tabellenachte auf den -zehnten und beide Teams trennte nur ein einziger Punkt, so dass es bei einem Auswärtssieg noch einen Platztausch zwischen den heutigen Kontrahenten geben würde. Zwischen Platz 8 und 12 waren vor dem Spiel für beiden Mannschaften noch alles möglich, natürlich auch abhängig von den Ergebnissen der anderen Spiele. In der Anfangsphase war Nettetal eigentlich ganz gut im Spiel und in den ersten 10-15 Minuten auch das aktivere bzw. bessere Team. Die Einheimischen trafen aber direkt im Anschluss an diese Phase zu ihrer eigenen Führung. Es dauerte nicht lange und dann lag der Ball auch bereits das zweite Mal hinter dem nominell nur dritten Torhüter der Gäste (was man nicht so alles erfährt, wenn die Freundin eines Spielers direkt neben einem steht und fast an einer Tour quasselt). Die erste Hälfte war noch ganz ansehnlich, der zweite Abschnitt plätscherte erstmal komplett nur so dahin, bevor es in den letzten zehn Minuten dann ohne eigentlich richtigen Grund nochmal nickelig und hektisch wurde, was in der ein oder anderen gelben Karte (zumeist für die Gäste) endete. Am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr und so blieben die Gastgeber auch in der Abschlusstabelle vor den heutigen Gästen und diese können am kommenden Montag dennoch gut gelaunt auf ihre Abschlussfahrt nach Malle aufbrechen, auch das konnten wir ganz gut vernehmen.

Nach Abpfiff der Partie gab es noch Freibier vor Ort, aber für mehr Zeit als ein Altbier blieb uns leider nicht.