Wie bereits im Bericht zu Bielsko-Biala vom vergangenen Dienstag erwähnt, war ich mit den Terminierungen des polnisches Verbandes sehr zufrieden. Allerdings bedeutete es auch
zwei Mal jeweils nach einem deutschen 16:20 Uhr Spiel in Ostrava dann noch mal ins nördliche Nachbarland zu eiern. Allerdings mochte ich mir diese Chance auf zwei Ekstraklasa-Grounds nicht
entgehen lassen und um nicht noch Zeit zu verlieren, buchte ich für beide Male das Ticket bereits online im Voraus. Für morgen orderte ich direkt auch noch einen Parkplatz direkt am Stadion
(für schlappe 5 Euro) mit, für heute war diese Option leider nicht verfügbar. Dennoch war ich fest der Meinung, das sollte irgendwie dennoch alles hinhauen, einzig wir mussten mit dem Auto in
Ostrava an die Arena fahren und uns hier einen Parkplatz suchen, denn die Zeit um erst mit der Tram nochmal zur Wohnung bzw. zum Parkhaus zurück zu fahren, die hatte ich nicht mehr. Wie ihr
im allgemeinen Bericht zur WM nachlesen könnt, hatte das mit einem Parkplatz einwandfrei geklappt.
Die Deutschen schlugen Kasachstan souverän mit 8-2 und direkt nach der deutschen Hymne, sowie einem letzten Foto des Shakehands verließ ich die Arena und ging schnellen
Schrittes in Richtung Parkplatz. Um 18:59 Uhr startete ich dort meinen Motor und kam supergut vom Parkplatz und auch durch die Stadt auf die Autobahn. Für die 81 Kilometer sagte mein Navi mir
50 Minuten voraus und bis zur Autobahnabfahrt verlief auch alles Bestens, es waren keinerlei Zeitverluste zu verbuchen. Von nun an staute es sich extrem und die Ankunftszeit auf dem Navi
stieg immer weiter an. Als ich dann halbwegs in der Nähe des Stadions war, versuchte ich die erstbeste Seitenstraße und fand hier tatsächlich einen Parkplatz und stellte um 20:08 Uhr mein
Auto ab. Jetzt musste ich 1,2 Kilometer laufen und hatte noch eine lange Schlange am Eingang vor mir, aber es ging glücklicherweise doch recht flott und zum Toilettengang reichte es sogar
vorher noch, aber eine Kielbasa zu holen, das war mir zu knapp. Ich ging auf meinen Platz in der dritten Reihe des Oberrangs und saß um exakt 20:25 Uhr auf meinem Hintern. Das Spiel begann
allerdings leicht verspätet erst um 20:32 Uhr und sehr zu meiner Freude stand Lukas Podolski in der Startformation von Górnik Zabrze.
Die Podolski-Truppe befand vor dem Spiel nur auf Platz 7, hatte aber noch minimale Chancen auf den 3. Rang, der wenigstens noch zur Teilnahme an der Qualifikation zur
Conference League berechtigen würde. Legia Warschau auf diesem Platz hat 53 Punkte, die folgenden Pogon Stettin, Rakow Czestochowa, Lech Posen und eben Gornik Zabrze haben jeweils 52 Punkte,
wobei Pogon bereits ein Spiel mehr absolviert hat. Klar dürfte aber sein, dass wenn es überhaupt noch eine Chance für Zabrze geben sollte, wohl zwei Siege her müssten. Das schienen sie auch
zu wissen, denn sie begannen in den ersten Minuten recht forsch, ließen dann aber Lunte und die Gäste kamen ein wenig besser ins Spiel. Nach nur 19 Minuten schwächte sich Górnik selbst durch
ein dummes Foul in Mittelfeld und war fortan nur noch zu Zehnt. Ein wirklicher Unterschied zwischen 11 und 10 war aber nicht wirklich festzustellen, die besseren Chancen hatten sogar eher die
Gastgeber, die neben ihrem Führungstreffer auch dazu noch einen Alleingang hatten, während Niepolomice selbst eigentlich wenig zu bieten hatte. Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild, die
Gäste aus Krakau hatten zwar viel mehr Ballbesitz, aber was wirklich zwingendes nach vorne hatten sie nicht zu bieten. Nach 60 Minuten legten die einheimischen Fans eine nette Pyroshow hin,
beim ersten Mal passierte nichts und nach dem zweiten Mal wurde das Spiel unterbrochen. Als der Nebel sich fast verzogen hatte, plopp plopp plopp und Runde 3, das veranlasste den
Unparteiischen beide Truppen erstmal in die Kabinen zu schicken. Das Spiel war 16 Minuten unterbrochen und danach ging es dann ganz normal weiter, als wäre nie etwas gewesen. Diese
Unterbrechung tat den Gästen auf jeden Fall besser, denn jetzt entwickelten sie etwas mehr Zug zum Tor und erzielten nach einem Eckball zehn Minuten vor Ende der Partie den Ausgleich,
kassierte aber nur kurz darauf selbst eine dämliche rote Karte. Die letzten acht Zeigerumdrehungen also die gleiche Anzahl an Spielern auf dem Feld. Górnik drückte nun nochmal richtig auf‘s
Gaspedal und hatte noch zwei, drei richtig gute Chancen, aber der Ball wollte einfach nicht mehr über die Linie. Damit dürfte es sich vermutlich erledigt haben mit der Chance auf einen
europäischen Startplatz für Poldi, der schon ein ziemlicher „Stehgeiger“ geworden ist und leider aus dem laufenden Spiel heraus seine linke Klebe nicht einsetzen konnte, aber sein Pass vor
dem 1-0 war wirklich gut. Nach der roten Karte spielte er zuerst defensives Mittelfeld, was gar nicht zu ihm passt. Vermutlich um ihn nicht vom Platz nehmen zu müssen, stellte man ihn kurz
vor der Pause einfach in die Sturmspitze und nach 80 Minuten war sein Arbeitstag vorzeitig beendet.
Nach dem Spiel schaute ich mir noch an wie beide Kurven ihre jeweiligen Mannschaften verabschiedeten und sich das Stadion leerte, denn ich hatte ja Zeit. Gemütlich ging es
dann zurück zum geparkten Auto, wo ich um 23:10 Uhr ankam und die Straßen vom Abfahrtsstau immer noch dicht waren. Bis ich auf die Autobahn kam, war es nochmal fast 20 Minuten später und
danach fuhr ich chillig zurück nach CZ bzw. nach Ostrava. Dort angekommen, war hier einen großes Musikfestival und ich kam erstmal in eine Polizeikontrolle. Erstaunlicherweise musste ich aber
nicht blasen, hätte aber sowieso 0,0 gehabt, es sei denn, die Kofola vom Mittag hätte bei mir irgendwas komisches ausgelöst, was mich bei dieser Plörre auch nicht wundern würde. Es kam noch
besser, bei unserem Parkhaus, wo uns 24/7-Öffnung versprochen war, war ein Rolltor herunter gefahren. Jetzt war erstmal guter Rat teuer und in einem anderen Parkhaus was ich mir raus gesucht
hatte, genau das Gleiche. Also nochmal zum eigentlich gebuchten Parkhaus zurück gefahren, überlegte ich mir schon irgendwo an der Straße zu parken, was mir eigentlich widerstrebte, denn
gerade aufgrund des Festivals war noch viel Bewegung auf den Straßen. Ich fuhr mit dem Auto nochmal direkt an das Rolltor des Parkhaus heran und siehe da, es öffnete sich. Eine halbe Stunde
vorher stand ich nur mit meinem Körper davor und da ging es nicht hoch, man man man, das kann man doch nicht wissen. Ende gut, alles gut, aber mittlerweile war es schon 2 Uhr, als ich mich
auf den etwa zehn-minütigen Fußmarsch zurück zur Wohnung machte. Die Sachen abgestellt und bereits alles für morgen früh gerichtet, ging es schon fast auf 3 Uhr zu, bis ich endlich im
Bettchen lag.