Zehn Tage in Ostrava bei der Eishockey-WM, das schreit doch fast danach, dass auch ein wenig Fußball mit eingebaut wird. Nachdem ich die letzten Jahre nicht immer zufrieden
war mit den Terminierungen der Verbände zum Zeitpunkt der Weltmeisterschaft, hätte es dieses Jahr kaum besser sein können (okay, ich finde immer was zum meckern, Prostejov hätte gerne Samstag
morgens sein dürfen, damit ich die tschechische zweite Liga hätte komplettieren können). Aber der polnische Verband meinte es ziemlich gut mit mir, wie ihr bei den nächsten Berichten noch
sehen werdet. Gestern die 9-stündige Autofahrt zur Anreise hinter uns gebracht und am Abend gleich ein erstes Hockey Match gehabt, ließen wir es heute zuerst gemütlich angehen und besuchten
dann unsere Freunde aus Weißwasser beim Bowling-Turnier der deutschen Fans in Cesky Tesin. Dort ein wenig festgequatscht, machten Ronny und ich mich gegen 15:30 Uhr auf den Weg in das von
dort 40 Kilometer entfernte Bielsko-Biala, wo der erste Kick der Tour anstand mit dem Viertliga-Spiel zwischen BTS Rekord Bielsko-Biała und MKS Odra Bytom Odrzański. Unterwegs merkte ich,
dass das Spiel auf 17 Uhr angesetzt war, aber keine Ahnung, ob ich falsch geschaut hatte oder ob es kurzfristig um eine halbe Stunde vorverlegt wurde. Zeit hatten wir dennoch genug, obwohl
ich eigentlich früher da sein wollte, da ich den Andrang nicht einschätzen konnte, genauso wenig wie lange es mit dem Ticketkauf dauern würde. Alle Mini-Sorgen waren komplett unberechtigt,
denn als wir um 16:22 Uhr am Ground ankamen, konnten wir vollkommen entspannt keine 100 Meter vom Eingang entfernt parken und auch das Ticket war binnen 30 Sekunden gekauft und es musste
nicht jede Karte einzeln mit der ID Card Nummer beschriftet und ausgedruckt werden, wie ich es befürchtet hatte. Nachdem wir Beide also die 15 Zloty (= 3,51 Euro) gezahlt hatten, betraten wir
den Ground und es ging natürlich erstmal auf die Foto-Runde.
Da beide Teams recht spät zum aufwärmen kamen, dachte ich mir schon, dass es niemals pünktlich los gehen kann. Tatsächlich war es dann auch 17:15 Uhr, als die Partie
angepfiffen wurde, also mit einer Viertelstunde Verspätung, keine Ahnung wieso, aber tut ja auch nichts zur Sache, wir haben ja nachher nicht den allerlängsten Heimweg. In der III liga, gr.
III (ist die vierte Liga, man zählt in Polen ja Ekstraklasa, I liga, II liga, III liga) stand das oben bereits genannte Duell an und hatte eigentlich komplett unterschiedliche Vorzeichen für
beide Teams zu bieten, denn die Gastgeber waren fünf Spieltage vor Schluss Tabellenführer mit zwei Punkten Vorsprung und die Gäste (auf Platz 14 stehend) hatten die gleiche Anzahl an Punkte
Puffer, allerdings vor der Abstiegszone. Auf beiden Seiten werden also noch dringend Punkte benötigt, wenn auch aus anderen Gründen. Man merkte früh, dass der Spitzenreiter eigentlich in
vielen Bereichen das bessere Team ist, man hatte aber Probleme auf den letzten Metern und kam nicht oft spielerisch in den Strafraum. Mit quasi dem ersten Angriff (wobei es eigentlich gar
kein Angriff war, sondern ein Fernschuss, den der Torhüter von Rekord fallen ließ und der Gäste-Stürmer am schnellsten schaltete) stellten die Gäste alles auf den Kopf, sehr zum Jubel von ca.
zehn mitgereisten Fans aus Bytom Odrzański, welches auf Höhe Cottbus knapp 100 Kilometer hinter der deutschen Grenze liegt. An einem Werktag, 403 Kilometer, nicht schlecht. Nach einer Flanke
und einem Kopfball am langen Pfosten glich der Favorit aber noch vor der Pause aus und mit diesem Remis ging es in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel legten die Gäste gut los und hatten
einige dicke Möglichkeiten (inkl. Lattenschuss), aber sie bekamen den Ball einfach nicht mehr über die Linie. Bielsko-Biala spielte dann nach 60-65 Minuten auch endlich wieder mit und das
Pendel wanderte wieder in ihre Richtung. Allerdings zeigte man sich vor dem Tor weitestgehend weiterhin ideenlos und so blieb es am Ende beim Punktgewinn für Beide, der jeweils ein bisschen
hilft, aber keinem so wirklich richtig.
Ich startete um 19:15 Uhr den Motor für die 74 Kilometer zurück nach Ostrava, die das Navi mit 1:02 Stunden angegeben hatte. Wir hatten zwar noch Sprit im Tank, aber für 1,57
Euro pro Liter Super machten wir doch nochmal voll. An Skoczów vorbei ging es in westliche Richtung bei Cieszyn wieder zurück nach Tschechien. Dieses Mal lotste uns das Navi über Karvina
zurück nach Ostrava, wo wir um 20:30 Uhr das Auto wieder im Parkhaus abstellten.
Alles weitere dann wieder im Bericht zur Eishockey-WM => KLICK!