Ein unfassbarer trauriger Tag war der heutige für meine Family und mich, nachdem wir in den frühen Morgenstunden einen schweren Verlust zu verkraften hatten. Ich habe eine zeitlang überlegt, ob ich überhaupt heute etwas machen sollte, aber mir ist zuhause die Decke auf den Kopf gefallen und um mal heraus zu kommen, sagte ich Matthias zu, dass wir unsere angedachte Idee heute gemeinsam durchführen können. Wir besprachen zuvor nämlich, dass wir nur „Kurzstrecke“ machen wollen, was mir aufgrund der ungewissen Situation zuvor auch ganz recht war. Unsere Wahl fiel darauf, dass wir es mal wieder beim Verein „SV Der Bosnier“ in FFM versuchen würden, wo ich bereits zwei Mal vor Ort war, aber beide Male dann weiter fuhr, da auf Kunstrasen gekickt wurde und ich sie unbedingt auf ihrem offiziellen Hauptplatz, dem Rasenplatz, sehen will. Wir planten aber wieder so, dass wir früh genug vor Ort sein wollten, um evtl. erneut weiter zu fahren, sofern wieder auf der Plastikwiese gespielt werde würde. Dieser Plan B war Neuenhain in der Kreisoberliga Maintaunus, eins der wenigen 15:30 Uhr Spiele, welches uns Beiden noch fehlte und dann zeitlich auch noch erreichbar sein sollte. Unser Zielspiel war für 15:30 Uhr angesetzt, also wollten wir etwa eine dreiviertel Stunde vorher im Frankfurter Stadtteil Gallus sein, um dann auf jeden Fall passend noch zum Ersatzspiel zu kommen. Wir hielten unseren Zeitplan auch bis auf zwei, drei Minuten Verspätung ein und bekamen immerhin mitten in der Stadt einen sensationellen Parkplatz keine 100 Meter vom Eingang zum Sportgelände Ackermannwiese entfernt. Beim aussteigen sahen wir zwar direkt, dass auf dem Kunstrasen-Nebenplatz gekickt wurde, aber der Rasenplatz war abgestreut und es waren Eckfahnen gesteckt, einzig das hohe nicht gemähte Gras irritierte uns ein wenig, aber wir waren guter Dinge, als wir den Ground betraten und fragten natürlich direkt nach. Die freudige Antwort, die wir uns erhofften und auch erhielten, die lautete: Rasenplatz! Nun waren wir natürlich viel zu früh und schauten noch die letzten Minuten der zweiten Mannschaft und man hätte sich fast ärgern können nicht anderthalb Stunden eher angereist zu sein, um direkt die ganze Anlage zu komplettieren. Aber wir wussten es nicht und nach ärgern war mir heute sowieso nicht zumute. Nach Beendigung dieses Spiels setzten wir uns nochmal für einige Minuten in den Schatten und krochen hier erst raus, als die beiden Teams aus der Kabine kamen. Schnell noch ein paar Fotos geschossen, stellten wir uns seitlich hin und das Spiel ging auch zeitnah los.

In der Gruppenliga Frankfurt West traf mit dem bosnischen Verein der Tabellenvierte auf den Sechsten vom türkischen SV Bad Nauheim. Die Gäste waren bereits zu weit von der Tabellenspitze entfernt, die Gastgeber hingegen „nur“ fünf bzw. vier Punkte, allerdings haben wir auch schon den viertletzten Spieltag, der heute ausgetragen wird. Man merkte heute von Beginn an für wen es noch um etwas ging und für wen nicht, denn der SVB war wirklich um Längen überlegen und man konnte gar nicht glauben, dass eigentlich nur zwei Tabellenplätze zwischen den beiden heutigen Konkurrenten liegen. Nach etwas mehr als zehn Minuten ging man in Führung und als man den zweiten Treffer nachlegte, da war noch nicht einmal eine halbe Stunde gespielt. Nach dem Seitenwechsel wurde die Überlegenheit noch gravierender und drückender, nach einer Stunde Spielzeit stand es bereits 4-0 und in der Folgezeit traf man zwei Mal Latte und ein Mal den Pfosten, um dann in der vorletzten Minute des Spiels das fünfte und letzte Tor des Spiels zu erzielen. Alles in allem ein hochverdienter Sieg der Gastgeber, der durchaus auch echt noch höher hätte ausfallen können. Da oben tatsächlich gepatzt wurde, haben die Bosnier jetzt nur noch zwei Punkte Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz und man spielt noch gegen einen direkten Konkurrenten und zwei bereits als Absteiger feststehende Teams, vielleicht geht da ja doch noch was!?

Wir bewegten uns direkt nach Abpfiff in Richtung geparktes Auto und fuhren den gleichen Weg zurück, den wir auch auf dem Hinweg benutzten. Über die A5 am Flughafen vorbei ging es auf die A3, um dann auf der B43a an Hanau vorbei auf die A45 zu fahren. In Langenselbold ließ ich Matthias raus und fuhr dann alleine nachhause. In Staden tankte ich meine Karre noch schnell voll, denn die wird ja morgen früh wieder benötigt. Um 18:35 Uhr war ich daheim und nach dem Abendessen mit der ganzen Family ging ich hoch meine Tasche fertig packen und am Ende machte ich noch bis nach Mitternacht rum, so dass es wieder mal eine kurze Nacht wurde.