Eigentlich hatte ich für dieses Wochenende nur Freitag und Sonntag zu verplanen, da Samstags der OFC terminiert war und das normal absolute Priorität hat. Vor zwei, drei Wochen kam Matthias mit der Info, dass Snicki gesehen hat, dass Freitags abends Erlbach und Samstag morgens um 11:30 Uhr Kirchanschöring spielen würden. Ich musste schwer mit mir kämpfen, denn die eigenen Vereine gehen dem Hopping normal immer vor, aber da es für den OFC um nichts mehr geht (so spielt man ich der Liga derzeit auch meistens…) und die Ansetzung der beiden am weitest entfernten Bayernligisten einfach zu gut war, machte ich eine mal eine Ausnahme und sagte zu. Danach hatten wir noch einige Spiele für Mittags/Abends zur Auswahl, aber ein Trippler haute leider nicht hin. Letztendlich entschieden wir uns für das neue Stadion  von Blau-Weiß Linz, einem österreichischen Erstligisten, denn auch in AUT1 muss es ja mal weiter voran gehen. Ich buchte uns ein Hotel in Eggenfelden für Freitag auf Samstag und dazu auch noch die Tickets für Linz, denn es gab tatsächlich nur noch 15 Sitzplätze, als wir uns entschieden das zu machen. Ein paar Tage vor Abfahrt kam noch Patrick zum samstäglichen Teil der Tour dazu, er war Freitags im Münchner Stadtteil Grünwald und ihm fehlt der neue Ground in Österreich ebenfalls noch. Das Auto war dann mit vier Personen voll, denn zu Fünft muss man diese Strecke nicht unbedingt fahren.

Am Spieltag selbst ging es wie immer Freitags früh arbeiten, damit um Punkt 13 Uhr der Hammer fallen konnte. In einer Tanke noch schnell eine Brezel gekauft, um wenigstens etwas im Magen zu haben, war ich um 13:30 Uhr in Langenselbold und zwanzig Minuten später stiegen wir in Kleinostheim bei Snicki ins Auto. Bei der Abfahrt hatten wir einen Puffer von ca. 45 Minuten, allerdings hatten wir bei Schlüsselfeld und Marktheidenfeld Verzögerungen jeweils durch einen Unfall, zeitweise ging das Navi auf eine Ankunftszeit von 18:50 Uhr hoch, aber als wir die beiden kleinen Problemzonen hinter uns gelassen hatten, ging die Zeit wieder auf 18:25 Uhr herunter. Eine kurze Pinkelpause machten wir noch auf der A3 kurz vor Regensburg, bevor es dann via Bundesstraße in Richtung Landshut ging, wo wir nochmal für ein paar Minuten auf die A92 fuhren. Die letzten knapp 60 Kilometer führten dann in die bayerische Prärie und da wir weiterhin gut in der Zeit waren, konnten wir sogar noch kurz in einen Supermarkt springen und gekühlte Getränke kaufen. Knapp eine halbe Stunde vor Anpfiff stellten wir unsere Karre auf eine zum Parkplatz umfunktionierte Wiese ab, auf dieser bereits viel los war, was auf eine sehr ordentliche Kulisse schließen lassen konnte. Am Eingang acht Euro gezahlt und drinnen erstmal unsere üblichen Fotos gemacht, bevor wir uns eine Bosna und ein Bierchen als Abendessen. Danach stellten wir uns neben die vollbesetzte Tribüne in den leichten Nieselregen und das Spiel begann auch direkt.

Die Gastgeber stehen in der Bayernliga Süd drei Spiele vor Ende der Saison mit einem Punkt Rückstand auf den Tabellenführer auf Platz 3 des Rankings. Da aber der Zweit- und Viertplarzierte nicht für die Regionalliga gemeldet haben, dürfte ein Sieg heute ein gewaltiger Schritt sein um (mindestens) die Aufstiegsrelegation zu erreichen. Bei den Gästen, der Zweitvertretung des Drittligisten hingegen sah es in dieser Hinsicht bedeutend ruhiger aus, denn man steht zwar im vorderen Mittelfeld, hat aber weder mit Auf-, noch mit Abstieg etwas zu tun. Das Spiel brauchte etwas, es ist tatsächlich in Fahrt kam, aber im Laufe der ersten Hälfte wurde der tabellarische Favorit immer stärker und ging folgerichtig auch in Führung. Diese konnte man sogar noch vor dem Seitenwechsel ausbauen, so dass es mit einem 2-0 in die Kabinen ging. Im zweiten Abschnitt konnten die Junglöwen früh verkürzen und waren nun zumindest ein wenig im Spiel. Unter den Augen von Ex-Profi Stefan Lex, der direkt hinter uns stand und mittlerweile für den Nachwuchs der Sechziger zuständig ist, versuchten die Gäste noch mal alles, um nicht vielleicht doch wenigstens wenigstens einen Punkt mit in die Landeshauptstadt nehmen zu können. Man zeigte aber offensiv viel zu wenig Durchschlagskraft und hatten dadurch nur wenig Tormöglichkeiten zu bieten. Alles in allem geht dieser Heimweg wohl in Ordnung und Erlbach springt mindestens für die kommende Nacht an die Spitze der Bayernliga Süd Tabelle.

Um 21 Uhr startete Snicki den Motor seines Autos, wir hatten ja keine Eile, denn bis zu unserer Ferienwohnung in Eggenfelden waren es nur etwa 12 Kilometer und der Check-In erfolgte dort über eine Schlüsselbox. Kurz die Klamotten abgestellt, trieb es uns noch mal in die Stadt und wir landeten zuerst in einem Hotel-Restaurant, welches aber nach zwei Weißbier die Pforten schloss. Die nächste Bar hatte geschlossene Gesellschaft und auf die Frage wo wir noch etwas bekommen würden, schickte man uns in die Innenstadt, was 800 Meter Fußmarsch bedeutete. Hier war die Auswahl auch nicht besonders groß, aber wir fanden doch noch etwas wo wir verharren konnten. Gegen 1:30 Uhr waren wir wieder zurück in der Wohnung und da mittlerweile die nötige Bettschwere erreicht war, schlief ich dann auch wirklich ziemlich schnell ein.

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