Neue Woche, neue Spiele. Nach dem freien Tag gestern geht es heute dann weiter mit dem nächsten Kreisoberligisten. In der KOL Gießen/Marburg West spielt heute eines der am weitesten entfernten Ziele zuhause und da die Partie bereits auf 18:30 Uhr angesetzt war, nahmen wir sie doch gerne in unsere Planungen mit auf. Das Schöne daran ist natürlich, dass man recht früh wieder zuhause ist, aber gleichzeitig bedeutet das natürlich auch, dass ich nach Feierabend und Abendessen ziemlich zeitnah bereits wieder los muss. Also saß ich nach der Mahlzeit fast direkt um 17 Uhr wieder im Auto und machte mich auf die 100 Kilometer einfache Strecke. Matthias sammelte ich unterwegs leicht verspätet in Staden ein, weil er ewig lange auf der Autobahnabfahrt verbrachte, da vor ihm ein Trödler das Gaspedal beim abbiegen nicht fand. Wir trafen uns in Staden, da derzeit in Berstadt die Abfahrt der A45 wegen einer Baustelle gesperrt ist und Matthias hier sonst nicht zum Treffpunkt hätte kommen können. Unser Puffer waren dennoch zehn Minuten und diese versuchte ich auch zu halten. Bei Haiger ging es von der Autobahn und wir kamen letztendlich ein dutzend Minuten vor Spielbeginn am Ground an, der komplett außerhalb des Ortes und nicht wirklich weit entfernt von der A45 liegt. Für vier Euro gab es hier tatsächlich noch gedruckte Eintrittskarten mit der korrekten Saison drauf. Respekt, das sieht man leider auch immer seltener auf den Sportplätzen des Landes.

Für die Gastgeber dürfte es im Verlauf der restlichen Runde nur noch um die bestmögliche Platzierung gehen, steht man aktuell auf Rang 8 und hat nach oben wie nach unten einfach zu viel Abstand, um noch auf- oder absteigen zu können. Die Gäste hingegen müssen unbedingt liefern, denn man steht auf einem Abstiegsplatz und hat bereits acht Punkte Rückstand zum Abstiegsrelegationsplatz, vom direkten Klassenerhalt braucht man gar nicht mehr träumen, hier fehlen sogar schon 16 Punkte - das Ganze bei nur noch sieben auszutragenden Spielen, es kann sich also Jeder selbst ausrechnen was die Stunde geschlagen hat. In der ersten Halbzeit passierte reichlich wenig, zwei halbe Möglichkeiten der Gäste addierte ich für mich persönlich zusammen, um wenigstens auf eine Torchance zu kommen. Nach dem Seitenwechsel wurde es dann aber besser und die spielerisch überlegenen Gastgeber trafen in den ersten zehn Minuten des zweiten Abschnitts direkt doppelt. Der Anschlusstreffer wenige Minuten danach wurde direkt wieder mit dem Treffer zum 3-1 gekontert und spätestens jetzt dachten wir, dass das Spiel durch sei. Die SSG zeigte aber Moral, verkürzte in der 77. Minute noch mal, um in der Schlussphase tatsächlich auch noch den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich zu erzielen. Ein Punkt dank guter Moral geholt, was aber eigentlich zu wenig ist, wenn die Anzahl der Direktabsteiger stimmen, die auf fussball.de angegeben sind.

Um 20:25 Uhr fuhren wir los, Verkehr war erwartungsgemäß kein großartiger mehr und die vielen Baustellen sind wir mittlerweile ja gewohnt. Wir kamen nach knapp 50 Minuten Fahrzeit in Staden an, hier ließ ich Matthias raus und machte mich dann zügig auf den Weg nachhause, wo ich um 21:35 Uhr mein Auto abstellte - passend um mich zum Rest der Family zu gesellen, die auf SpradeTV bereits die ersten beiden Drittel des sechsten DEL2-Finals zwischen Regensburg und Kassel schauten, wo die seit Jahren aufstiegswilligen Nordhessen es mal wieder in allerbester Manier vergeigten. Obwohl ich eigentlich gar keine Lust mehr auf die Spiele gegen sie habe, ging ich danach dennoch mit einem schadenfreudigen Grinsen ins Bett.