Eigentlich war für heute das nächste Kreisoberliga-Spiel in Hessen vorgesehen, aber als ich am Dienstag noch mal meine Wochenplanung anschaute, sah ich, dass am heutigen Donnerstag mit der TuRa Niederhöchstadt einer der drei noch fehlenden Gruppenligisten der Staffel Wiesbaden kurzfristig angesetzt wurde. Ich wusste, dass mein Eishockey-Buddy „Linke“ hier den sportlichen Leiter kennt und so ließ ich mir nochmal kurz bestätigen, dass wirklich auf dem Hauptplatz gespielt wird und nach der schnellen Rückmeldung änderte ich natürlich meine Pläne und mein Ziel für den Donnerstags-Kick. Nach der Arbeit und dem Essen blieb tatsächlich noch ein wenig Zeit um die Couch drücken zu können. Um 18:50 Uhr machte ich mich mit einem Puffer von ziemlich genau zehn Minuten auf den Weg. Ich wählte eine Mischung aus schnellster und kürzester Strecke und fuhr so bei Staden nicht auf die Autobahn A45, sondern unten drunter durch, um dann via Wöllstadt in Rosbach auf die A5 zu fahren. In Eschborn ging es runter, an der Stadt vorbei und noch einmal komplett durch den Ortsteil Niederhöchstadt. Am hinteren Ortsrand lag dann die Sportanlage Westerbach, mein heutiger Zielpunkt. Da die Straßen frei waren, kam ich bereits um 19:45 Uhr an und parkte passenderweise wie es sich beim wohl einzigen Gruppenliga-Verein, der auch ein Parkhaus am Sportgelände hat (ja, ich weiß, es gibt hier auch noch eine Sporthalle dabei…), oben auf dem Parkdeck. Die vier Euro Eintritt am Eingang gezahlt, drehte ich direkt meine Foto-Runde und setzte mich auf die Tribüne. Beide Mannschaften standen schon bereit, aber dieses Mal fehlte noch das Unparteiischen-Trio, meistens ist es ja eher anders rum, aber auf jeden Fall begannen wir mal wieder mit fünf Minuten Verspätung zu den eh bereits späteren regulären Beginn von 20 Uhr.

Tabellenplatz 5 traf auf Platz 17, das war die heutige Partie auf dem künstlichen Grün, welches eingerahmt war von einer blauen Laufbahn, während hinter den Toren der Wurf & Sprung-Bereich der Leichtathletik in den normalen Asche-Farben erstrahlte, schon alles in allem eine ungewohnte Kombi. Die Einheimischen dürften fernab von allen Sorgen, aber auch fast genauso weit entfernt von allen Träumereien sein, da man in beide Richtungen einfach zu viel Abstand hat. Die Gäste brauchen auch keine Sorgen mehr zu haben und auch nicht mehr zu träumen, denn der Aufsteiger trainiert vom Ex-Profi Matthias „Adi“ Dworschak hat nach 23 Spielen ganze sechs Punkte gesammelt bei 14-109 Toren und bereits 21 Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Bei der zu erwartenden Niederlage heute, kann man kommendes Wochenende auch rechnerisch schon abgestiegen sein und muss kommende Saison wieder in der Kreisoberliga Rheingau-Taunus ran. Entsprechend der Tabellenplatzierungen war auch das Verhältnis auf dem Rasen, es spielte sich zu 95% alles in der Hälfte des SVN ab, aber unfassbar wie schlecht TuRa diese Überlegenheit ausspielte. In der ersten halben Stunde hatte man tatsächlich nur eine einzige wirkliche Torchance und das mit diesem vielen Ballbesitz. Der Tabellenletzte half dann aber selbst mit und nach einem Missverständnis zwischen Torhüter und Verteidiger musste der Gastgeber-Stürmer nur noch ins leere Tor einschieben. Kurz darauf fiel der zweite Treffer, dieses Mal durch einen abgefälschten Fernschuss. Erst die dritte Bude kurz vor der Halbzeit war dann herausgespielt und somit führten die Gastgeber nach 45 Minuten mit 3-0, obwohl sie selbst keine gute Partie ablieferten. Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig, Niederhöchstadt erneut zuerst Probleme mit dem Tore schießen und erst als den Gästen vollkommen die Luft ausging (man hatte nur zwei Auswechselspieler, einmal musste man bereits nach wenigen Minuten verletzungsbedingt wechseln, und der Zweite, der konnte, mit Verlaub, kaum geradeaus laufen) und man sich mit einer gelb-roten Karte wegen Meckern noch dazu schwächte, erst dann fielen die Tore. Am Ende stand ein 8-0 auf der nicht vorhandenen Anzeigetafel und irgendwie hatte niemand etwas von diesem Ergebnis - außer natürlich die Gastgeber drei #punkte..

Die zweite Halbzeit begann erst um 21:12 Uhr, aber immerhin wurde aufgrund des klaren Spielstandes wenigstens halbwegs pünktlich abgepfiffen. Dennoch war es fast 22:05 Uhr, als ich in Niederhöchstadt los kam und da ich keine Lust hatte so eine lange Strecke über Landstraßen und durch viele Wälder zu fahren, nahm ich die längere Strecke in Kauf und fuhr fast komplett über die Autobahn nach Hause. Um kurz nach 23 Uhr stellte ich mein Auto in der Garage ab und konnte oben im TV noch das Finale des heutigen Darts Premier League Tages anschauen.