Eigentlich war für den heutigen Samstag nur ein schmales Programm angedacht, denn der OFC sollte im Hessenpokal beim Hessenligisten SV Steinbach, einem Stadtteil von Burghaun
in der Nähe von Fulda, antreten. Zudem war um 11 Uhr auf dem Nebenplatz des Richard-Müller-Stadion in Lehnerz ein Kreispokal-Spiel zwischen der SG Sickels und der SG Bronnzell angesetzt.
Sofern ich noch motiviert gewesen wäre, hätte ich nach dem Kickers-Spiel noch ein Testspiel auf einem noch nicht besuchten Platz machen können (hier gab es 3-4 Alternativen). Aber bereits
Mittwochs kam eine Meldung, dass das Hessenpokal-Spiel auf der Kippe stehen würde und einen Tag später wurde es dann tatsächlich abgesagt. Also begann die Suche nach Alternativen und da
Matthias‘ Plan mit Saar Saarbrücken, sowie anschließend jeweils ein Kick in Luxemburg und Belgien daran scheiterte, dass erster Kick auf Kunstrasen verlegt wurde, also war er auch wieder auf
der Suche. Wir hatten einige Ideen, aber ein Doppler sollte es mindestens schon sein, daran scheiterte mein erster Favorit, das Zweitliga-Derby in Lüttich zwischen RFC und Standard II, es gab
nichts gescheites zum doppeln und dazu waren wir in diesem Jahr bereits öfters in Belgien. Der nächste Plan mit dem Nachbarschaftsduell Kottern gegen Landsberg in der Bayernliga Süd und
anschließend Altach in der ersten österreichischen Liga gegen Hartberg scheiterte ebenfalls daran, dass ersteres Spiel auf Kunstrasen angesetzt war bzw. unter der Woche dort hin verlegt
wurde. Also ging die Suche weiter und zwischenzeitlich sprachen wir mal über den FC Südtirol und Calcio Padova, aber dann wären wir am Sonntag morgen realistischerweise erst gegen 8 Uhr
wieder zuhause gewesen, was nur funktioniert hätte, wenn Nauheim Sonntags ein Heimspiel hätte, aber da für 10:30 Uhr Abfahrt nach Selb angesetzt war und ich fahren musste, war das natürlich
nicht möglich. Zudem war am gestrigen Freitag die Brenner-Autobahn wegen heftiger Schneefälle komplett gesperrt, so dass wir diesen Plan alleine aus diesem Grund nicht hätten realisieren
wollen. Dann wurde mal wieder in Richtung Schweiz geschaut, wo wir bei dem Erstligisten Yverdon (gegen Basel) oder Zweitligist Bellinzona (gegen Vaduz) vor beiden Spielen sogar jeweils noch
einen Drittliga-Kick zum doppeln gehabt hätten. Aber auch in der Schweiz waren wir zuletzt recht oft und es waren auch beides wieder recht weite Strecken, deswegen nahmen wir auch hiervon
Abstand. Bei dem Zweitliga-Spiel im Tessin muss man sagen: Zum Glück! Hier wurde das Match nämlich Mitte der ersten Spielhälfte wegen sintflutartiger Regenfälle abgebrochen. Da ich ja auch in
Sachen Oberligisten gerne ein wenig voran kommen möchte, wurde hier noch mal genauer geschaut und aus der Oberliga Baden-Württemberg spielte der SV Oberachern im Südbadenpokal-Viertelfinale
gegen den Regionalligisten Bahlinger SC und zudem gab es danach im nahen Strasbourg zuerst noch ein Fünftliga-Spiel in einem ganz netten Ground und danach war auch noch Erstligist Racing
zuhause gegen das Überraschungsteam der Saison von Stade Brestois 29. Das Stade de la Meinau hatte ich persönlich zwar bereits gekreuzt, aber das war 2006 bei einem 0-0 gegen Girondins de
Bordeaux, also vor fast 18 Jahren. Da es Matthias noch fehlte, wir ja eh in der Stadt waren, willigte ich ihm zuliebe ein Revisit zu und da ich Stade bei unserem Besuch letztes Jahr in der
Bretagne irgendwie cool fand, hatte ich erst recht keine Probleme damit. Während Matthias sich um die Tickets für das Abendspiel kümmerte, erfragte ich bei dem Oberligisten, ob auch wirklich
auf dem Hauptplatz gespielt werden würde. Nachdem beides zu unseren Wünschen erledigt war, standen also unsere Samstags-Ziele endgültig fest und das erst am Freitagabend.
Immerhin war meine heutige Nacht mal wieder etwas ruhiger, der EC Bad Nauheim hat gestern Abend gewonnen. Ich fühlte mich dennoch ein wenig schlapp, als ich um 8:30 Uhr wach
wurde und so gammelte ich noch locker eine dreiviertel Stunde im Bett herum. Irgendwann musste ich dann aufstehen und es gab zwei Brötchen zum Frühstück, ehe ich zuerst noch einen Kampf mit
meiner Spülmaschine hatte und deswegen ein wenig spät zuhause weg kam. Ich gab unterwegs Gas, war aber dennoch drei Minuten zu spät an unserem Treffpunkt in Langenselbold. Gegen 11:05 Uhr
kamen wir dann dort weg, die kleine Verspätung machte aber gar nichts, denn wir kamen ohne Probleme voran. Am Flughafen FRA vorbei wechselten wir auf die A5, welche wir bis zur Ausfahrt
Achern befuhren. Trotz einer Pinkelpause erreichten wir den Zielort bereits um 13:15 Uhr und obwohl ein wenig Parkplatz-Chaos war, fanden wir recht schnell einen Platz zum abstellen von
Matthias’ Auto und waren knapp eine halbe Stunde vor Spielbeginn an der Kasse, wo wir einen Zehner zahlen mussten und den Innenraum des Sportgelände betraten.
Mit dem SV Oberachern traf der 12. aus der aktuellen Tabelle der Oberliga Baden-Württemberg auf den Bahlinger SC, ebenfalls 12., aber eine Spielklasse höher, der Regionalliga
Südwest. Beide Teams müssen definitiv noch ein Auge in Richtung Abstiegskampf halten, denn man steht jeweils nur knapp über der Strich (bei Bahlingen ist es ja davon abhängig wie viele
Südwest-Teams letztendlich aus der 3. Liga absteigen, aktuell wären es zwei, was zwei Absteiger mehr aus der Regionalliga in die jeweiligen Oberligen bedeuten würde). Die Favoritenrolle war
dennoch klar verteilt und die Gäste waren überraschenderweise auch mit locker 200 Anhängern vertreten, die man sichtbar dem rot-weißen Lager zuordnen konnte. Leider ist man das aus dem
Liga-Alltag nicht gewohnt und Gästefans in Offenbach aus Bahlingen kann man meistens an zwei Händen abzählen. Da das Spiel gut besucht war, konnten wir nach unserer Foto-Runde gerade so noch
einen Platz auf der Geraden erhaschen, standen allerdings fast an der Eckfahne. Immerhin konnten wir hier aus nähester Nähe miterleben, wie der Gäste-Torhüter in der 2. Minute einen
katastrophalen Fehlpass spielte und der SVO-Stürmer nur noch ins leere Tore einschieben musste. Man hatte das Gefühl, der Regionalligist konnte sich von diesem Schock nur schwer erholen, denn
auch weiterhin waren die Gastgeber keinen Deut schlechter, im Gegenteil, man besaß sogar im Lauf der ersten Halbzeit die besseren Tormöglichkeiten, aber es ging erstmal mit diesem knappen
Ergebnis in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel waren noch keine zehn Minuten gespielt, da wurde der BSC-Torsteher erneut zur tragischen Figur, als er nach einem langen Ball nach Vernehmen
des Unparteiischen-Trios ein Foul begann und der fällige Elfmeter zur Verdopplung der Führung verwandelt wurde. Aus meiner Sicht eine fragwürdige Entscheidung, aber ich maße mir das nicht an
endgültig zu bewerten, denn wir standen ja fast 100 Meter entfernt. Der Oberligist konnte sogar noch auf 3-0 erhöhen und erst danach wachte der Favorit ein wenig auf, was natürlich viel zu
spät war. Man köpfte nochmal an die Latte und hatten auch zwei, drei weitere Gelegenheiten, aber das blau-weiße Tor blieb heute wie vernagelt. Am Ende stand ein keinesfalls unverdienter Sieg
des SV Oberachern und der Einzug ins Pokal-Halbfinale, für den Regionalligisten ein Tag zum vergessen und zu allem Überfluss holte sich noch einer ihrer Akteure nach Spielende die rote Karte
für Schiedsrichterbeleidigung ab.
Wir liefen im Laufe der Nachspielzeit bereits in Richtung Ausgang und schauten hier die letzten beiden Minuten, eher wir dann direkt den Ground verließen.