Das „heimische Gefilde“, welches ich gestern in meinem Bericht bereits erwähnte, galt für heute nur bedingt. Es ging nämlich ein kleines Stückchen weiter und ich verließ auch mein eigenes Bundesland, fand aber mein Ziel direkt hinter der Landesgrenze. Ich hätte es mir auch einfacher machen können, denn mein Heimatverein spielte ein Freundschaftsspiel in einem Ground, der mir noch fehlt, aber ein Pflichtspiel sticht natürlich ein Test-Kick. Eine weitere Alternative wäre ein Pokalspiel in Seligenstadt gewesen, dieses fand aber nur auf einem Nebenplatz statt. Aus diesem Grund, entschied ich mich dann also für ein A-Klassen Match bis nach Mainz zu fahren, denn hier wird auf dem offiziellen Hauptplatz gekickt.

Am heutigen Tag hatte ich nach Feierabend und Abendessen mal nichts zu tun, so drückte ich eine ganze Stunde die Couch, was manchmal eben einfach auch mal sein muss. Um 18:15 Uhr machte ich mich dann auf den Weg und hatte typischerweise für mich mal wieder nur zwei Minuten Puffer (dachte ich zumindestens…). Bis zur Autobahn fuhr ich 2 Minuten raus und auch auf dem Highway gewann ich weitere Zeit, obwohl ich aufpassen musste, da es sehr regnerisch war und noch viel Wind dazu kam, eine unschöne Mischung für Autofahrer. Ein wenig stockender Verkehr gab es dann im Süden der verbotenen Stadt, weil hier so ein komischer Verein heute Abend ebenfalls ein Heimspiel hatte, aber danach lief es dann wieder ziemlich flüssig. Ich parkte mein Auto um 19:24 Uhr und lief zum Eingang, während sich beide Teams auf dem künstlichen Grün noch gemütlich aufwärmten. Ich ärgerte mich bereits, warum ich eigentlich so Gas gegeben hatte, denn das aufwärmen dauerte bis 19:40 Uhr und letztendlich wurde um fast 19:50 Uhr angepfiffen. Allerdings sah ich dann, dass das Spiel ja für 19:45 Uhr angesetzt war und nicht für 19:30 Uhr, wovon ich fest ausgegangen war. Alle Rennerei also umsonst, aber gut, ich war ja selbst dran schuld und hätte nur mal meine Glotzaugen richtig öffnen müssen. Roland traf zwischendurch auch ein und so konnte das Spiel ganz gut verlabert werden.

Auf dem heimischen Kunstrasen an der Ulrichstraße traf der SV Bretzenheim auf FIAM Mainz (der komplett ausgesprochene Vereinsname lautet Famiglie Italiane Associate Mainz 1987). Es handelte sich hierbei um ein Nachholspiel des 16. Spieltags der A-Klasse Mainz-Bingen. Die beiden Teams standen vor dem Spiel auf den Plätzen 8 und 7, also im Mittelfeld dieser 16er Liga. Der Abstand nach oben dürfte bereits zu groß sein, auch nach unten hat man einen ordentliches Polster, aber aufpassen sollte man trotzdem noch ein wenig. In den ersten Minuten entwickelte sich ein recht ansehnliches und auch ausgeglichenes Spiel, erst in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit schlug das Pendel immer mehr in Richtung der Gastgeber aus und mit zwei erzielten Treffern ging man auch verdient in Führung. Nach dem Seitenwechsel wendete sich aber das Blatt komplett und plötzlich waren die Italiener tonangebend. Mit einem Doppelschlag binnen zwei Minuten glich der Rechtsaußen der Gäste die Partie alleine aus und auch danach blieben die Blauen am Drücker, schwächten sich aber durch dummes Meckern selbst in der 82 Minute, sie erhielten eine 10-Minuten-Strafe. Aber auch in Unterzahl suchte man weiter den Vorwärtsgang und wurde tatsächlich in der Schlussminute belohnt, denn der FIAM-Kapitän erzielte das 2-3. Der gleiche Spieler war es auch, der in der vierten Minute der Nachspielzeit endgültig den Deckel darauf machte, um nur eine Minute später wegen eines Foulspiels bei vorher gesehener gelber Karte, ebenfalls eine Zeitstrafe erhielt. Diese hatte aber keinerlei Auswirkung mehr, denn wenige Sekunden später beendete der Unparteiische auch schon die Partie.

Schnell von Roland verabschiedet, stieg ich um 21:50 Uhr in der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz in mein Auto und machte mich direkt auf den Heimweg. Zum Glück war ich noch so früh, dass ich dem Abfahrtsstau bei dem oben bereits erwähnten Kick aus dem Weg gehen und problemlos die A3 entlang fahren konnte. Dann wieder die B43a an Hanau vorbei und zum Schluss noch die A45 bis Staden. Den Rest via Landstraße bis nachhause, wo ich um 23 Uhr nach gemütlicher Fahrt angekommen war und zum Abschluss des Tages im TV noch ein wenig Darts schaute.