Nachdem uns gestern das erste Pflichtspiel des Jahres in Deutschland bis nach Monheim an den Rhein führte (knapp zwei Stunden einfache Fahrt), war heute das näheste Pflichtspiel (ein unterklassiges Pokalspiel) auch fast wieder 150 Kilometer von zuhause entfernt und so entschied ich mich ein nicht so weit entferntes Testspiel in Hessen zu machen. Eigentlich sollte der Kreisoberligist Bomber Bad Homburg gekreuzt werden, welcher auf dem Nebenplatz des netten Stadions Sandelmühle spielt, aber dieses Match wurde kurzfristig abgesagt. Also nach Ersatz gesucht und neben Gladenbach blieb noch die Option Sechshelden übrig, um einen Kreisoberligisten abzuhaken. Für die zweitere Option entschied ich mich dann auch, weil sich hier zwei KOL-Teams duellieren und das Spiel eine um eine halbe Stunde frühere Anstoßzeit hatte.

Nach Feierabend und Abendessen zuhause vertiefte ich mich zu sehr im TV in die Mixed-Staffel bei der Biathlon-WM und fuhr bereits mit +2 Minuten los. Bis zur Auffahrt auf die A45 in Berstadt hatte ich diese Zeit bereits aufgeholt und gab dann ein wenig Gas. Ab Höhe Wetzlar sank plötzlich die Temperatur und es begann zu schneien, erst nur ein wenig und dann wurde es immer schlimmer. Kurz vor meinem Zielort hörte es dann aber glücklicherweise wieder auf bzw. es ging in Regen über. Ich parkte mein Auto dann drei Minuten vor regulärem Anpfiff auf dem Parkplatz der an den Ground grenzenden Sporthalle und als ich das Sportgelände betrat, kamen auch beide Mannschaften schon ganz gemütlich auf das künstliche Grün getrottet. Mit dem SSV Alemannia Sechshelden und der SG Silberg/Eisenhausen trafen zwei Teams aus der Kreisoberliga Gießen/Marburg aufeinander, jedoch spielen die Gastgeber in der Staffel West und die Gäste in der Staffel Nord, man trifft sich also im Ligaalltag nicht wieder. Beide Teams stehen im Mittelfeld ihrer jeweiligen Tabelle, aber während es beim SSV ein gesichertes Mittelfeld ist, sind es für die Spielgemeinschaft nur zwei Punkte Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz und auch nur zwei weitere Punkte auf einen direkten Abstiegsplatz. In den ersten Minuten war es aber die gefährdete Truppe, die mit frühem Pressing die Gastgeber immer wieder vor Probleme stellte und nach solch einer Anlauf-Situation sich früh im Spiel zum x-ten Mal den Ball erkämpfte und nach einem Querpass in die Mitte zum 0-1 traf. Im weiteren Verlauf dieser Spielhälfte kämpften sich die Alemannen aber von Minute zu Minute immer mehr in das Spiel hinein und trafen kurz vor dem Seitenwechsel aus dem Gewühl zum Ausgleich. Nachdem beide Teams aus den Kabinen kamen, setze sich dieses Bild fort und die Angriffe rollten zumeist in Richtung SG-Gehäuse. Mit einem Doppelschlag binnen vier Spielminuten entschied man dann die Partie für sich, die Führung durch einen Knaller aus locker 35-40 Metern direkt in den Winkel und beim dritten Treffer sah der Gäste-Torhüter nicht wirklich gut aus, der Ball wäre ggf. sogar über das Tor gegangen, aber er schlug ihn sich bei seiner Abwehraktion selbst in die Maschen. Der Nord-Stafelligist konnte zwar noch mal verkürzen, aber zu mehr reichten dann die Kräfte nicht mehr.

Ich war wirklich froh, als der Unparteiische nach 90 + 2 Minuten die Partie beendete, denn 90 Minuten im durchgehenden Nieselregen bei etwas mehr als 0° war schon ziemlich eklig. Also schnell ins Auto, Heizung und Sitzheizung an und ab ging’s in Richtung Heimat. Einmal durch die ganzen Baustellen gequält, tankte ich in Berstadt noch mal voll und war um kurz nach 22 Uhr komplett zuhause. Bei ein wenig TV ließ ich den Abend dann gemütlich ausklingen.