Saison 2023/24

Challenger Pro League (2. Liga)

20. Spieltag

 
Herman Vanderpoortenstadion
(Lier / Belgien)
 
Samstag, 03. Februar 2024 / 16:00 Uhr
 
Lierse Kempenzonen -

KV Oostende


1:2 (0:1)


Tore:

0:1 (29.) Brent Laes

0:2 (54.) Ewan Henderson

1:2 (58.) Joeri Poelmans


Besonderes Vorkommnis: Mohamed Berte (KVO/29.) verschießt Foulelfmeter.

 

Gelbe Karten: Viktor Boone (74.), Aristote Nkaka (84.), Nils Schouterden (90.+6.) / Mohamed Berte (14.), Zech Medley (20.), Ewan Henderson (33.), Daniel Perez (90.+6.).

Schiedsrichter: Quentin Pirard

Zuschauer: 3.500

 

Nachdem wir bereits im Januar drei Wochenenden am Stück uns im Bereich Belgien/Niederlande aufhielten, wurde diese „Serie“ letzte Woche unterbrochen, da ich nach dem Nauheimer Auswärtsspiel in Freiburg am Samstag den Eishallen-Ground in Genf kreuzte. Für heute wurde dann aber wieder und (vorerst) das letzte Mal der Blick in Richtung dieser Länder gerichtet. Auch die Spiele waren eigentlich recht schnell gefunden, denn Lierse Kempenzonen mit dem netten Herman Vanderpoortenstadion hatte ich schon 2-3x auf dem Schirm, aber jedes Mal kam dann etwas anderes dazwischen und somit fehlte der Zweitligist immer noch. Das Abendspiel in den Planungen war der KSC Lokeren-Temse, der in der 3. Liga mit 17 Siegen und 2 Remis aus 19 Spielen (noch keine einzige Niederlage) die Tabelle souverän anführt und 17 Punkte Vorsprung auf Platz 3 hat, den ersten Nicht-Aufstiegsplatz. Das sollte dann quasi ein Vorgriff auf die kommende Saison sein, in der ich neben der 1. Liga in Belgien nun auch endlich mal die 2. Liga komplett haben will. Beide Vereine haben einiges an Tradition zu bieten, so waren die gelb-schwarzen aus der Stadt Lier vier Mal belgischer Meister (zuletzt 1997), zwei Mal belgischer Pokalsieger (zuletzt 1999) und zwei Mal Super Cup Sieger. In Lokeren war man zwar noch nie Landesmeister (nur 1981 Vize-Meister), aber konnte 2012 und 2014 jeweils den Pokal gewinnen und nahm 2014/15 sogar an der Gruppenphase der Europa League teil. Eine Insolvenz in 2020 und eine Fusion mit dem KSV Temse ließ den neuen Verein wenigstens direkt in der Viertklassigkeit starten und nun geht es für sie ziemlich sicher wieder hoch in die Zweitklassigkeit.

Der Wecker klingelte um 9:30 Uhr, nach einer Dusche und einem Frühstück bei dem ich gleichzeitig ein wenig DEL2-Highlights am Laptop schaute, machte ich mich eine Stunde später auf den Weg und war exakt pünktlich um 11 Uhr bei unserem üblichen Treffpunkt in Langenselbold. Ich stieg zu Matthias ins Auto und wir machten uns direkt los in Richtung Belgien. Von den im Radio gemeldeten Bauern-Protesten am Flughafen bekamen wir zum Glück nichts mit, wobei wir sowieso eine knappe Stunde Puffer hatten. Aber wäre dort z.B. eine Vollsperrung gewesen, hätte es uns die Anreise sicherlich erschwert und je nach Verzögerung evtl. wieder in Hektik gebracht. Ein Stückchen A3, dann an Koblenz vorbei ging es auf die A61, die uns hinter Köln am Kreuz Kerpen auf die A4 brachte. An Aachen und Maastricht vorbei ging es fortan nur noch in Richtung Westen und 45 Minuten vor Kickoff hatten wir unser Ziel, die Stadt Lier, erreicht. Erstmal am Stadion vorbei gefahren, fanden wir nach knapp 500 Meter einen Parkplatz. Die Strecke zu Fuß wieder zurück und am Kassenhäuschen Christian getroffen, kurz geplaudert und dann für 15 Euro ein Stehplatz-Ticket gelöst. Drinnen ein paar Fotos gemacht und da kein Ordner kontrollierte, setzten wir uns auf die Tribüne oberhalb der Steher.

Kein unwichtiges Spiel, was hier am 20. Spieltag der belgischen zweiten Liga anstand, denn der Tabellen-13. traf auf den 16. und Letzten der Tabelle. Beide Teams trennten vor der Partie nur sechs Punkte und während die Gastgeber noch knapp über dem Strich standen, waren die Gäste ganz hinten zu finden. Allerdings kamen die Truppe von der Küste mit 3 Siegen, 2 Remis und 2 Niederlagen aus den letzten 7 Spielen doch mit einer Bilanz eines Mittelfeld-Teams angereist und hatten sicherlich eine breitere Brust als der LSK nach nur einem Punkt aus den letzten fünf Spielen. Als wir in den Block kamen, sahen wir schon Banner aus Protest auf dem Kopf hängend und der einheimische Fanblock blieb die ersten zehn Spielminuten auch komplett leer. Danach kam die Szene herein und nachdem über den ganzen Block eine Blockfahne gezogen wurde, war schon klar, was passierte. Die Fahne ging herunter und schwarzer Rauch wurde präsentiert, der aber durch den Wind erstmal quer durch das ganze Stadion zog. Kaum hatte sich die Sicht auf den Rasen gebessert, mussten wir mitansehen, wie Oostende einen Elfmeter zugesprochen bekam, welcher zuerst vom Torhüter gehalten wurde, aber der zweite Nachschuss war dann doch im Netz. Mit diesem knappen Ergebnis wurden auch die Seiten gewechselt, aber die Einheimischen spielten weiterhin schwach und nachdem die Küstenstädter auf 0-2 erhöhten (nachdem sie tatsächlich wenige Minuten zuvor am komplett leeren Tor vorbei schossen), gab es nicht überhörbare Unmutsäußerungen des Publikums, die dann aber schnell verstummten, denn nur kurz darauf verkürzte man. Aber das war nur ein kurzer Hoffnungsschimmer, denn danach verfiel man wieder in den alten Trott und kassierte hochverdient eine Heimniederlage, die den LSK nun komplett in den Abstiegskampf hineinbefördert. Die etwa 100 Gästefans feierten den Dreier ausgelassen, während es im Heimblock aus Frust nochmal ein wenig Rauch gab und die eigenen Spieler ordentlich bepöbelt und mit abwertenden Gesten verabschiedet wurden.

Nachdem wir das Spektakel noch kurz angeschaut hatten, machten wir uns auf die 6-7 Minuten Fußweg zum geparkten Auto. Wie oben beschrieben, sollte es nun eigentlich nach Lokeren gehen, aber als wir in der Halbzeit auf dem Handy rumdaddelten, erzählte ich, dass in Mechelen auch noch ein geiles altes Stadion steht, welches ich letzten Winter auf dem Schirm hatte, aber das Spiel den Witterungsbedingungen zum Opfer fiel. Gerüchte zufolge steht das Stadion mal wieder kurz vor dem Abriss und an gleicher Stelle soll ein moderner Neubau aus dem Boden gestampft werden, aber vermutlich handelt es sich es hierbei um so eine gleiche Neverending Story wie in Valencia. Matthias war zeitgleich im App und sah direkt, dass sie ebenfalls heute Abend ein Heimspiel haben, also entschieden wir uns kurzfristig hierfür und Lokeren wird dann kommende Saison als Zweitligist angesteuert - idealerweise Samstag Mittags um 16 Uhr, so dass man einen schönen Belgien-Doppler machen kann.

 

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