Der Ball rollt so langsam wieder an nach der Winterpause, in Deutschland aber unterklassig erst mal nur mit Freundschaftsspielen. Viele davon habe ich nicht in meinen Planungen, aber heute stand eins der sechs oder sieben Test-Kicks von mir an. Den heutigen Ground des Wiesbadener Gruppenlisten FV Alemannia Nied hatte ich bereits im vergangenen Dezember mit einem Ligaspiel geplant, aber damals wurde der Kick (trotz Kunstrasen) abgesagt aufgrund des schlechten Wetters. Letzte Nacht erst um 1:30 Uhr vom Nauheimer Auswärtsspiel in Crimmitschau nach Hause gekommen, saß ich heute Morgen wieder pünktlich im Büro, war aber nach getaner Arbeit entsprechend müde und haute mich nach dem Abendessen für etwa eine Stunde auf’s Ohr. Zugegebenermaßen musste ich mit meinem inneren Schweine und kämpfen, aber die Grounds machen sich eben nicht von alleine, also fand ich pünktlich den Absprung aus meinem warmen Bett und fuhr um 18:10 Uhr nach Langenselbold wo mein Treffpunkt mit Matthias war. Dort angekommen sprang ich schnell in sein Auto um und wir machten uns auf den Weg in Richtung westlichen Teil der von mir so ungeliebten Stadt. Das Navi meldete einiges an Verkehr, aber unsere zehn Minuten Puffer waren ausreichend und nachdem wir die Anreise über einen engen Feldweg an Kleingärten vorbei hinter uns gebracht hatten, parkten wir doch fast eine Viertelstunde vor regulärem Anpfiff direkt an den neben dem Sportgelände vorbei führenden Bahngleisen.

Wie bereits oben erwähnt, tritt das einheimische Team in der Gruppenliga Wiesbaden an und steht dort auf Platz 11 mit gerade einmal zwei Punkten Vorsprung auf die gefährdeten Plätze. Die Gäste spielen in gleicher Ligen-Ebene, also ebenfalls in der Gruppenliga, allerdings in der Staffel Frankfurt West, wo man auf Platz 15 steht und vermutlich den Abstieg in die Kreisoberliga nicht mehr vermeiden kann. Nachdem beide Teams das aufwärmen beendet hatten, drehte ich meine Fotorunde und wir stellten uns recht mittig zwischen beide Auswechselbänke. Pünktlich ist ja schon lange out und so starteten wir auch heute wieder mit sechs Minuten Verspätung in die Partie. Zu Beginn des Spiel war das Team aus der Wiesbadener Staffel überlegen und konnte sich erste Chancen erspielen, auch ihre beiden Treffer in der ersten Halbzeit konnte man als durchaus verdient ansehen. Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste aber immer besser ins Spiel und konnten zwei Mal verkürzen, aber jedes Mal hatten die Alemannen die passende Antwort parat und erhöhten ihre Führung wieder. Erwähnenswert ist sicherlich noch, dass es zeitweise recht hitzig und nickelig abging, was vier gelbe Karten in einen Testspiel bedeuteten (unter anderen zwei nach einer kleinen Rudelbildung). Sehr ungewöhnlich für ein eigentlich belangloses Match noch recht früh in der jeweiligen Vorbereitungsphase.

Als wir in Matthias’ Auto stiegen und los fuhren, war es bereits 21:30 Uhr. Dieses Mal aber nicht über den schmalen Weg zurück, denn uns unser Navi auf dem Hinweg gezeigt hat, sondern über das angrenzende Wohngebiet. Ein kleines Stück A5, dann ab dem Frankfurter Kreuz auf die A3 und wieder an Hanau vorbei, waren wir um 22:10 Uhr in Langenselbold, wo ich in mein Auto wechselte und dann noch eine knappe halbe Stunde gemütliche Fahrt bis zu mir nachhause hatte. Eine warme Dusche und ab ging es ins Bett, mit „Vorfreude“, denn immerhin ist ja morgen bereits wieder Donnerstag und das Wochenende so langsam in Sicht.