Eigentlich war heute das nächste Niederlande/Belgien-Wochenende geplant, aber am Wort „eigentlich“ könnt ihr schon derkennen, dass es mal wieder anders gekommen ist. Aber der
Reihe nach... Die ursprüngliche Planung sah vor, dass es Mittags um 14:30 Uhr nach Scheveningen bei Den Haag (eigentlich eher bekannt durch seinen Urlaubsstrand) gehen sollte für ein Spiel
der dritthöchsten niederländischen Spielklasse. Danach dann einmal von Nord nach Süd durch Belgien, um ganz im Süden des Landes an der Grenze zu Frankreich mit Royal Francs Borains den
viertletzten noch fehlenden Zweitligisten zu kreuzen. Matthias war schon lange klar und zwei Tage vorher meldete sich auch Bernd, so dass unsere Reisegruppe aus drei Personen besteht. Einzig
das Wetter der letzten Tage mit Schneefall und Kälte nervte und uns ließ auch ein wenig fraglich auf die anstehenden Spiele blicken. Beide unsere Spiele vermeldeten aber gestern, dass sie
spielen wollen und während in Scheveningen der Platz wohl frei war, wurde er in Boussu von freiwilligen Helfern komplett geräumt. Nach und nach wurden immer mehr Spiele abgesagt, eine Option
im Coupe de France (französischer Pokalwettbewerb) war bereits Donnerstags OFF und am Freitag folgten zuerst die unterklassigen belgischen Spiele unterhalb der zweiten Liga, dann viele
vereinzelten Spiele in den niedrigeren Klassen der Niederlande. Gegen 15 Uhr kam dann aber die Meldung, dass unser belgisches Spiel trotz geräumten Platzes nach einer Begehung vom Verband
doch noch abgesagt wurde. Scheveningen war immer noch positiv gestimmt, also blieb dieses Spiel erstmal in unseren Planungen und wir behielten das ein oder andere Spiel für den Abend noch im
Kopf, allerdings waren es nur noch Spiele in den Niederlanden, denn die exakt noch fünf angesetzten belgischen Spiele (von denen am Ende auch nur noch drei Stück tatsächlich gespielt haben)
hatte ich alle schon besucht. Von unseren Alternativen wurden dann auch noch weitere Spiele abgesagt, so dass ich mich schon auf der Suche machte nach komplett anderen Alternativen in
Europa.
Es gab die Idee Valencia zu kreuzen, aber hier waren die Flüge vom einen auf den anderen Tag einfach viel zu teuer. Die zweite Idee beinhaltete jeweils einen schweizer Erst-
und Zweitligisten, aber das hätte wieder ein ziemlich weiter Ritt mit dem Auto bedeutet und zudem wäre der Ground des Zweitligisten zwar mit dem eigenen Verein, aber mit einem Testspiel
gemacht worden und sowas versuche ich ja möglichst zu vermeiden, wenn es denn irgendwie geht. Also mit der dritten Idee mal in Richtung Insel geschaut und man wäre sogar tatsächlich morgens
bezahlbar in das Mutterland des Fußballs gekommen, aber weil ich ja Sonntag wieder mit dem EC Bad Nauheim nach Landshut muss, hätten wir einen frühen Rückflug gebraucht und diese waren
verdammt teuer oder gingen an einen anderen Flughafen, als von dem wir weg geflogen wären, was schwer zu Händeln gewesen wäre, um pünktlich zur Abfahrt nach Bayern wieder daheim zu sein. Da
das also alles nicht hinhauen wollte, blieb es dann dabei, dass wir die Niederlande in unseren Planungen behielten und hofften, dass wir am Ende zwei Spiele übrig haben. Wir machten einen
Treffpunkt aus und als Freitag Abends nach dem ECN-Heimspiel noch Scheveningen plus zwei Optionen für das Abendspiel angesetzt waren, hielten wir auch final daran fest.
Matthias kam um 8:45 Uhr zu mir nachhause, wir fuhren meine Schwester nach Nidda und trafen in Staden dann auf Bernd. Noch schnell voll getankt und um 9:15 Uhr machten wir
uns auf die A45, wo wir bei Olpe -9,5 Grad auf der Temperaturanzeige stehen hatten, aber der Wetterbericht sagte für die Niederlande wärmere Temperaturen voraus. Verkehrsmäßig war es okay,
auf Höhe Leverkusen kam es zu einer kleinen Stockung wegen eines Unfalls, aber das war es dann auch schon und so konnten wir hinter Oberhausen
eine kurze Pinkelpause einlegen, nachdem nun klar war, dass im Normalfall nichts mehr passiert. Östlich von Utrecht kommend fuhren wir dann Den Haag rein und durch ein wenig Stadt- und
Parkverkehr war es dann doch schon 14 Uhr, bis wir geparkt hatten. Fünf Minuten Fußweh bis zur Kasse und weitere fünf Minuten Wartezeit, bis wir endlich den Papierschnippsel, den man hier als
Ticket ansieht, in der Hand hielten. Wir betraten direkt den Ground und nach unserer Fotorunde suchten wir uns einen passenden Platz.
In der Tweede Divisie (3. Liga NL) traf heute der SVV Scheveningen auf die Gäste von den Quick Boys, welche in Katwijk, nur 25 Kilometer vom heutigen Spielort entfernt,
zuhause sind. Tabellarisch waren es die Platzierungen 15 und 3, die sich duellierten, wobei die Gastgeber zwar nur einen Platz „über dem Strich“ standen, aber aktuell ist der Vorsprung mit
zehn Punkten auf die Gefahrenzone schon noch recht groß. Bei den Gästen ist der Rückstand auf den Tabellenführer mit 12 Punkten auch schon recht groß und wenn man sieht, dass dieser in der
gesamten Vorrunde nur insgesamt acht Punkte hat liegen lassen, sind die Chancen auf den Titel wohl eher gering. Dafür hatte man unter der Woche einen überragenden Auftritt im Pokalwettbewerb,
als man als Drittligist auswärts beim Erstligisten AZ in Alkmaar antreten durfte und dieses Spiel erst im Elfmeterschießen verlor. Nicht nur sportlich war es top, sondern auch die Bilder der
Zuschauermassen (geschätzte 1.500) im Gästeblock) mit massig Beflaggung und Pyro machte Lust auf heute. Auch als am gestrigen Tag vermeldet wurde, dass wegen des vermuteten großen Andrangs
die Gäste doch bitte das Online-Ticketing nutzen möchten, trieb unserer Erwartung weiter in die Höhe. Um es vorweg zu nehmen: Die Mehrzahl der heutigen Zuschauer, hielt es auch mit den Blauen
aus Katwijk und es waren auch ein paar Jungs da, die man für eine Szene hätte halten können, aber es gab weder Beflaggung, noch Pyro, noch großartig irgendwelchen Singsang, in dieser Hinsicht
wurden wir leider enttäuscht. Die erste halbe Stunde des Spiels plätscherte mehr oder weniger nur so dahin, wobei die Gäste mit zunehmender Spieldauer doch immer besser ins Spiel fanden und
kurz vor der Halbzeit (mittlerweile verdient) das 0-1 erzielen konnten. Quasi direkt im Gegenzug hätte man sich diese hart erarbeitete Führung mit einem dummen Foul fast selbst zu Nichte
gemacht, aber den fälligen Foulelfmeter konnte ihr Torhüter abwehren. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel hatte der SVV seine beste Phase des Spiels, welche aber nicht wirklich lange
andauerte. Nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit ein Doppelschlag für die Quick Boys und das Spiel war bereits früh endgültig entschieden. In den Schlussminuten konnte man das Ergebnis
sogar noch auf ein klares 0-5 erhöhen und da das Spiel das Tabellenzweiten ausgefallen war, rutschte man einen Platz nach oben. Scheveningen verlor zwar keinen Platz, aber da unten gepunktet
wurde, beträgt der Abstand auf die gefährliche Zone nun „nur“ noch acht Punkte.
Wir liefen dann nach dem Spiel zum geparkten Auto, hatten aber logischerweise keinerlei Eile, da wir nicht weit hatten und Zeit genug vorhanden war.
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