Saison 2023/24
Primera División de Espana (1. Liga Spanien)
19. Spieltag
Estadio Nuevo Los Cármenes
(Granada / Spanien)
Mittwoch, 03. Januar 2024 / 17:00 Uhr
Granada CF -
Cádiz CF
2:0 (1:0)
Tore:
1:0 (22.) Myrto Uzuni
2:0 (70.) Bryan Zaragoza
Rote Karte: Ruben Sobrino (54./Cadiz)
Gelbe Karten: Ricard Sanchez (64.), Lucas Boye (65.), Ignasi Miquel (86.) / Ruben Alcaraz (21.), Alex (42.), Chris Ramos (43.),
Fali (90.+8.)
Schiedsrichter: Juan Luis Pulido Santana
Zuschauer: 17.732
Bereits lange stand fest, dass mein Arbeitgeber zu Beginn des neuen Jahres die Firma in der ersten Woche komplett
geschlossen belässt und wenn ich schon diese Woche Urlaub investieren muss, dann will ich natürlich nicht zuhause auf der Couch liegen bleiben. Als ich in die vorläufigen Spielpläne schaute,
waren nicht wirklich viele Möglichkeiten übrig, zumal ich zwischen den ganzen Eishockey-Spielen nur Zeit für eine Zwei-Tages-Tour hätte. Ich hatte bereits früh Spanien ins Visier gefasst, weil
hier auch noch mehrere Ligen spielen und nicht wie z.B. in Griechenland nur die Erste oder eine handvoll Pokalspiele in „Bella Italia“. Eigentlich sollte unbedingt Valencia endlich fallen,
allerdings wurde dieses Spiel auf Dienstag terminiert, an dem Tag, wo Bad Nauheim in Kassel spielt. Immerhin konnten wir für den Mittwoch einen Doppler in unserer Planungen aufnehmen, was an
einem Werktag eigentlich auch eher selten klappt. Als nicht ganz so einfach erwies sich dann der Versuch Flüge zu buchen, denn wir waren ja darauf angewiesen am Mittwoch morgens einzufliegen und
ebenfalls am Freitag bereits wieder sehr früh die Heimreise anzutreten, da Bad Nauheim Abends in Krefeld spielt. Wir suchten viele verschiedene Strecken und Möglichkeiten ab und hatten kurz nach
der endgültigen Terminierung eigentlich Flüge gefunden, aber als wir diese dann ein paar Stunden später buchen wollten, hatte sich plötzlich der Preis des Rückflugs verdreifacht. Die Suche ging
also von Neuem los, bis Matthias irgendwann den Durchbruch hatte und wir den Hinflug nach Malaga buchten, der Rückflug wird dann von Sevilla starten (mit einer Zwischenlandung in Palma de
Mallorca). Das Ganze dazu nicht von Frankfurt aus, da sich hier ja die ganzen günstigen Airlines verabschiedet haben, sondern von und nach Stuttgart. Diese Flüge waren dann für etwas mehr als 170
Euro pro Nase zu haben und wir buchten sie direkt, so dass wir wenigstens hier schon sicher waren. Wir suchten uns dann am Spielort des Donnerstag-Spiels ein Hotel mit 24 Stunden Rezeption, was
uns logistisch am sinnvollsten erschien. Es wird sicherlich locker nach Mitternacht, bis wir hier am ersten Abend zum einchecken kommen, da es nach dem zweiten Spiel noch etwa anderthalb Stunden
Fahrt waren. Da wir aber (trotz frühem Rückflug) zwei Nächte buchten, konnten wir wenigstens sicher sein am nächsten Morgen komplett ausschlafen zu können und mussten dann nicht wieder um 10 Uhr
auschecken. Selbst in der Nacht vor dem Rückflug können wir uns noch für 3 bis 4 Stunden ablegen, was natürlich besser ist, als im Auto ein wenig versuchen zu schlafen oder gar die Nacht komplett
durchzumachen. Es fehlte uns nun noch der Mietwagen, aber auch hier gab es zuerst kleine Problemchen, denn einige Anbieter erlauben keine Abgabe außerhalb der Öffnungszeiten am Flughafen in
Sevilla, aber aufgrund unseres frühen Rückflugs brauchen wir dieses natürlich. So mussten wir hier also einen der etwas teureren Anbieter nehmen, dass eine Abgabe am Aeropuerto auch funktioniert.
Weder zeitlich, noch logistisch, hätte es Sinn gemacht vielleicht 40€ am Auto einzusparen, um dieses in der Stadt abgeben zu müssen und sich dann von einem Taxi an den Flughafen fahren zu lassen.
Somit hatten wir knapp eine Woche vor Beginn des Trips alles erledigt und es fehlten nur noch die Tickets, die aber zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht im Online-Verkauf waren.
Aber auch diese kamen irgendwann in den Verkauf und bei Granada hatten wir den Zeitpunkt des Verkaufs verpasst. Im offiziellen Ticketshop waren keine Tickets mehr vorhanden, was
eigentlich nicht zum Zuschauerschnitt und der Tatsache, dass es ein Spiel an einem Werktag um 17 Uhr ist, wo der normale Spanier vermutlich eher noch arbeitet, passt. Ich schaute kurz darauf noch
mal in den Ticketshop und es war plötzlich ein Ticket der ersten Kategorie für 80 Euro vorhanden, welches ich mir mal in den Warenkorb legte und nach zwei Mal erneuern (der Warenkorb leerte sich
automatisch nach zehn Minuten) war eins für 60 (mittlere Preiskategorie) zu haben, welches ich dazu packen wollte, aber das ging irgendwie nicht und das 80 Euro Ticket flog raus. Ich informierte
Matthias, aber als dieser dann online war, war es schon wieder weg. Kurz darauf folgte eines der dritten und günstigsten Preisklasse, dieses Mal war Matthias schnell genug im Ticketshop und
konnte sich dieses ebenfalls sichern. Für das Viertliga-Spiel am Abend in Linares hätte ich normal nichts vorher gekauft, aber da es in etwa auf eine zeitliche Punktlandung hinaus laufen würde,
ist es sicherer vorher schon die Eintrittskarte zu haben, um hier nicht noch Zeit an einem Kassenhäuschen zu verlieren. Das gestaltete sich zu Beginn aber auch nicht so einfach, da man bei der
Registrierung eine spanische Steuernummer verlangte. Ein wenig gegoogelt und am Ende reichte auch die Perso-Nummer aus, um mich registrieren zu können und dann die zwei Karten zu buchen. Zu guter
Letzt galt es noch ein letztes Ticket für mein Donnerstag-Spiel am Abend in Sevilla (Matthias hatte ein anderes Ziel) zu buchen, wobei ich hier eigentlich auch nicht mit einem komplett vollem
Stadion rechnete, aber nach der Erfahrung mit Granada ein paar Stunden zuvor, ging ich hier lieber auch auf sicher und schlug im Vorverkauf zu. Somit war das Ticket-Thema zumindestens geregelt
und es konnte nichts mehr passieren.
Final klärten wir 4 Uhr als Abfahrtszeit in der Nähe von Lieblos ab, was durchaus ausreichend sein sollte. Am Vorabend spielte der EC Bad Nauheim noch in Kassel und es war 23:50
Uhr, als ich aus Nordhessen daheim war, aber es dauerte locker bis 1 Uhr, als ich endlich eingeschlafen war. Der Wecker riss mich zwei Stunden später schon wieder aus dem Schlaf und nach einer
Dusche schob ich mir schnell ein Toastbrot rein, um wenigstens etwas im Magen zu haben. Da mein Auto durch einen Nagelschaden neue Bereifung bekommt, ließ ich mich nach Breitenborn fahren und wir
waren sogar fünf Minuten vor eigentlicher Abfahrtszeit dort. Zuerst zeigte das Auto-Navi von Matthias 6:50 Uhr als Ankunftszeit bei unserem ausgesuchten Parkplatz in Filderstadt an, während meins
bereits 6:25 Uhr vermeldete. Die Fahrt an Darmstadt, Mannheim, Karlsruhe und Pforzheim vorbei verlief recht entspannt, wir kamen dort überall noch vor der morgendlichen Rush Hour vorbei und
stellten das Auto sogar bereits um 6:20 Uhr unweit des Bahnhofs in Filderstadt ab. Noch schnell ein belegtes Brötchen gekauft und online zwei Tickets für die Bahnfahrt gebucht, erhielt Matthias
eine Meldung auf‘s Handy, dass sich unser Abflug von 8:25 Uhr auf 10:10 Uhr verspäten würde. Ätzend, wir hätten locker noch eine bis anderthalb Stunden länger schlafen können. Nun waren wir aber
hier, also fuhren wir mit der U26 auch die eine Station weiter an den Flughafen, wo wir uns jeweils noch ein Brötchen und ein Getränk holten und dieses direkt vor dem Security Check vernichteten.
Danach brachten wir diesen hinter uns und setzten uns mit einem „Flieger-Bier“ an unser Gate, wo uns aufgrund der Belegung schnell klar wurde, dass unser Kutter vermutlich ziemlich ausgebucht
sein wird. Erst ließ man uns warten, um dann gegen 9:30 Uhr eine Durchsage rauszuhauen, dass die Flugvorbereitung immer noch nicht abgeschlossen sei und man sich melden würde, sobald sie mehr
Informationen hätten. Klasse, aus einer entspannten Anreise mit einem geplanten Essen gehen vor dem Spiel mussten wir Letzteres schon streichen und es war klar, dass wir vermutlich direkt zum
Stadion fahren werden müssen. Immerhin gab es dann um 10:10 Uhr (also zu dem Zeitpunkt, wo eigentlich der verspätete Abflug hätte sein sollen) eine Durchsage, dass das Boarding nun beginnen
könne. Dieses ging recht flott vonstatten und um 10:47 Uhr hoben wir mit fast 2,5 Stunden Verspätung endlich ab. Der Flug verlief mal abgesehen von wenigen Rucklern größtenteils ruhig ab und so
konnte sogar ich zumindestens in den ersten anderthalb Stunden ein wenig die Augen zu machen, auch wenn mich jeder Ruckler direkt wieder aufwachen ließ. Waren regulär 2:55 Stunden Flugzeit
angesetzt, landeten wir nach exakt 2:45 Stunden um 13:32 Uhr bei strahlendem Sonnenschein und netten 22 Grad auf dem Flughafen in Malaga.
Das aussteigen dauerte noch ein paar Minuten und dann liefen wir ziemlich zügig zum Autoverleih, wo wir um 13:55 Uhr eintrafen und vier Gruppen vor uns hatten bei nur einem
geöffneten Schalter für Normalbucher. Glücklicherweise ging es dann aber doch schneller als zunächst befürchtet und wir waren alsbald auf der Autobahn unterwegs auf der ersten Teilstrecke von 139
Kilometern. Wir blieben noch kurz an einer Tankstelle stehen und wollten uns eine Kleinigkeit zu Essen & kalte Getränke kaufen, allerdings gab es hier außer ein paar abgepackte Stückchen
leider nichts. Großartig Zeit weitere Stopps einzulegen hatten wir nicht, denn durch die Flugverspätung war unser Puffer doch schon merklich geschrumpft und wir fuhren direkt ans Stadion, welches
mitten im Stadtgebiet liegt und deswegen gestaltete sich die Parkplatzsuche als nicht ganz so einfach. Wir suchten bereits einige Minuten, bevor direkt vor unserer Nase eine Frau in ihr Auto
stieg und ausparkte. In die enge Lücke eingeparkt, ausgestiegen und knapp zehn Minuten zum Stadion gelaufen, wo die Eingänge nicht gut beschildert waren (oder wir waren einfach blind, was ich
aber nicht glaube) und wir kurz nachfragen mussten, wo denn unsere richtigen Puertas (Eingänge) sind. Die Kontrolle beim Betreten des Stadions war das ziemlich lächerlich und ging recht schnell
durch. Leider gab es im Inneren nur alkoholfreies Bier, denn ich hätte mir gerne eins darauf gegönnt, dass wir doch noch alles „on time“ gepackt hatten. Von Würstchen o.ä. vermag man in den
Stadien der südlichen Ländern gar nicht zu träumen, da man sich hier immer nur Chips und Sonnenblumenkerne reinjagt, aber am Stand meines Sektors gab es tatsächlich belegte Baguettes mit Salami,
wovon ich mir eins (gemeinsam mit einer Cola) kaufte und dann um exakt 16:45 Uhr, also eine Viertelstunde vor Anpfiff, auf meinem Platz recht mittig in der ersten Reihe des Mittelrangs
saß.
In der Primera Division (La Liga) trafen mit dem Granada CF und dem Cadiz CF zwei Teams aus dem
Abstiegskampf aufeinander. Vor Spielbeginn standen die Gäste mit 15 Punkten auf Platz 17 und hatten somit zwei Punkte Vorsprung auf die drei Abstiegsränge. Auf einen dieser Plätze (genauer gesagt
Platz 19) befanden sich die Gastgeber mit bisher nur acht erspielten Punkten. Diese kommen aus einem Sieg und fünf Remis in 18 Spielen, also eine sehr maue Ausbeute bisher für die Andalusier. Man
war sich aber wohl bewusst, dass es heute bei den sieben Punkten Rückstand auf den Gegner wohl schon so etwas wie eine letzte Chance auf den Klassenerhalt war, denn man nahm direkt das Heft in
die Hand. Ein frühes Tor wurde wegen Handspiel zuvor (zurecht) aberkannt, es folgte ein weiteres, welches vom Linienrichter zuerst Abseits gewunken wurde, was ein minutenlanger VAR dann aber
widerlegte und für viel Freude auf den Rängen sorgte. Es folgte eine lange Verletzungsunterbrechung und es waren sowieso bereits sechs Minuten Nachspielzeit angezeigt, in diesem folgte der zweite
minutenlange VAR, da die Gäste einen Foulelfmeter forderten - und diesen nicht bekamen. Dieses bedeutete aber, dass insgesamt 10,5 Minuten auf die regulären 45 drauf gepackt wurden. Die zweite
Halbzeit begann und es kam erstmal zu Videobeweis Nummer 3 am heutigen Tag, wobei hier ein Gästespieler nach einer Tätlichkeit Abseits des Spielgeschehens die rote Karte erhielt. So komisch wie
Fußball manchmal ist, hatten die Gäste nun für kurze Zeit ihre beste Phase des Spiels, ohne sich aber wirklich viele Chancen erarbeiten zu können. Granada übernahm direkt danach wieder die
Initiative und der Sommer-Neuzugang des FC Bayern, Bryan Zaragoza, erzielte nach 70 Minuten das erlösende 2-0. Danach spielte man es gut herunter, wobei die Gäste nicht wirklich mehr dazu kamen
eine Schlußoffensive zu starten. Viele kleine Fouls und Nickeligkeiten sorgten für einige weitere Unterbrechungen, was dann in Verbindung mit dem VAR erneut acht Minuten Nachspielzeit einbrachte.
Ich lief dann schon nach der Hälfte der angezeigten Extra Time oben den Gang entlang und schaute die letzten Minuten auf Höhe der Eckfahne an, um direkt nach Abpfiff die Treppe in der Nähe
unseres ausgemachten Treffpunktes nach unten zu gehen. Schnellen Schrittes liefen wir zum Auto und hatten zuerst immer noch minimalen Puffer bis zum Spielbeginn unseres zweiten Spiels.
Zu Teil 2 der Reise => KLICK!