Für dieses Wochenende gab es am Samstag wieder einen freien Tag für mich, denn der OFC wurde auf Freitag terminiert. Freitag- und Sonntag-Spiele sind für mich von Mitte
August bis März/April fast nie machbar, da hier immer Eishockey ist. Nauheim spielte am gestrigen Freitag in Bietigheim, da lag es nahe am Samstag etwas im Bereich von Frankreich, Österreich
oder der Schweiz zu machen. Die Terminierungen waren allerdings größtenteils wenig zufriedenstellend, aber auch nach dem Eishockey-Spiel nachhause zu fahren und dann einen unabhängigen
Tages-Trip zu machen, brachte uns nicht viele spannende Ideen. Da ich ja immer noch die Schweiz-Vignette für dieses Jahr im Auto kleben habe, entschieden wir uns also hier weiter voran zu
kommen. Mir persönlich fehlen in den beiden höchsten Ligen jeweils noch drei Vereine und hier gab es zwei Optionen. Logischerweise hätte mich Lausanne gereizt, damit es in der Super League
(1. Liga) weiter voran geht. Aber es war nicht wirklich ein interessantes Spiel zum doppeln zu finden und nur für ein Spiel wieder bis runter an den Genfer See, wenn dort in diesem Bereich
noch insgesamt vier der sechs fehlenden Erst- und Zweitligisten beheimatet sind, das erschien uns dann nicht das Sinnvollste zu sein und so entschieden wir in der nördlichen Schweiz zu
bleiben und mit dem Aufsteiger FC Baden den dort noch fehlenden Zweitligisten zu kreuzen, zumal wir mit dem FC Winkeln SG vorher noch ein Spiel in einem netten Ground schauen konnten.
Matthias war mein Mitfahrer und wir machten uns am Freitag um 15 Uhr von Langenselbold aus auf nach Bietigheim, wo wir noch vor dem Eishockey-Spiel unser Hotel bezogen und
nach einer Niederlage, die nicht wirklich dem Spielverlauf entsprach, gaben wir in der Kneipe unterhalb unseres Hotels nach der Partie noch ein wenig Gas und spülten den Frust erst einmal
herunter. So hatten wir die nötige Bettschwere erreicht und konnten auch verhältnismäßig lange schlafen, ehe wir uns noch einen Zwischenstopp in der Teigwaren-Abteilung des Bietigheimer
Kauflands zum kaufen unseres Frühstücks, auf den Weg zu den Eidgenossen machten. Ich hatte am Tag zuvor auf der Verbands-Homepage gelesen, dass bei unserem ersten Kick des Tages der Hinweis
„Platzzuteilung erfolgt vor Ort“ stand, was uns ein wenig befürchten ließ, dass das Spiel auf einem der vielen Nebenplätze stattfinden könnte. Wir entschieden trotzdem, dass wir es versuchen
würden und da unterwegs kein Verkehr war, kamen wir fast eine Stunde vor Spielbeginn in St. Gallen in der Nähe des kybunpark, dem Stadion des Erstligisten FCG, an. Der Bus der Gastmannschaft
parkte direkt an der Tribüne des Hauptplatzes, was uns hoffen ließ, dass doch auf dem Hauptplatz gespielt werden würde. Parkplätze gab es vor Ort genug, aber an der Parkuhr ging erneut nur
mit Münzen oder dem Twint-App zu zahlen. Der gleiche Mist, wie vor einigen Wochen in Wil, zumal es ja kein Problem wäre, wenn diese App ganz normal mit Kreditkarte aufladbar wäre, aber die
Schweizer gehen wohl davon aus, dass Jeder ein Bankkonto in ihrem Land hat. Wir mussten sowieso noch Bargeld ziehen und fuhren noch mal in ein Einkaufszentrum, wo ein Geldautomat war. Nachdem
Matthias auf der Homepage vom FC Baden schaute und sagte, dass der Eintritt dort 12 Franken kosten würde, entschied ich mich für uns gemeinsam 50 Franken zu ziehen (es konnte nur in 50er
Schritten abgehoben werden und da wir aktuell keine weitere Schweiz-Reise geplant haben, waren uns 100 zu viel). Natürlich bekam ich einen einzigen Schein im Wert von 50 Franken. Da wir aber
vor dem Fußball das „parkieren“ bezahlen mussten, kaufte ich in einem Geschäft nebenan noch ein Wasser für 4 CHF, um wenigstens Münzen für den Parkautomaten zu haben. Wir fuhren wieder zum
Sportgelände, wo ich einer Fünf Franken Münze einwarf und wir nun sicher waren. Zu Fuß ging es dann die knapp 150-200 Meter zum Hauptplatz, wo mittlerweile auch Fahnen am Spielfeld
eingesteckt waren und sich Spieler zum aufwärmen dort befanden, die nach einer Senioren-Mannschaft ausschauten. An der Kasse mussten wir für den Sechstliga-Kick pro Nase sieben weitere
Franken bezahlen und uns blieben noch 27 Franken, was dann für den zweiten Kick eigentlich ausreichen sollte. Mittlerweile waren es auch nur noch knappe zehn Minuten bis zum Anpfiff und so
drehten wir direkt unsere Fotorunde und lichteten auch den Abpfiff von dieser Seite mit ab, um die große Tribüne im Hintergrund zu haben, auf diese wir uns dann auch noch hinsetzten, um das
Spiel in aller Ruhe zu verfolgen.
In der 2. Liga Ostschweiz (Gruppe 1) traf der FC Winkeln SG auf den FC Montlingen von der österreichischen Grenze. Es handelte sich in einer engen Liga, wo vor diesem
Spieltag Platz 4 und Platz 11 nur ein einzigen Punkt trennten, um den Siebten und Elften, also punktetechnisch zwei Teams auf Augenhöhe. Das Spiel war dann im ersten Abschnitt auf sehr
niedrigen Niveau, was mich sogar schon recht früh an ein 0-0 denken ließ. Kurz vor der Pause bekamen die Gastgeber allerdings ein Foulelfmeter zugesprochen, welcher souverän verwandelt wurde
und mich meine Gedanken zur Seite schieben ließ. Nach dem Seitenwechsel wurde es immerhin ein klein wenig besser und dazu torreicher. Zuerst konnte der FCM die Partie ausgleichen, benötigte
hierfür aber ebenfalls einen Strafstoß. Durch ein kurioses Billardtor, welches meines Erachtens sogar ein Eigentor des Gäste-Torhüters war (auf dem offiziellen Spielbericht wurde aber ein
einheimischer Spieler eingetragen), folgte nur drei Minuten nach dem Ausgleich die erneute FCW-Führung. Mit dem 3-1 kurz darauf war dann die Luft raus und Winkeln brachte die Punkte sicher
nach Hause, was aber auch am schwachen Auftreten der Gäste lag. Für eine paar Lacher sorgte noch der Coach des unterlegenen Teams, der sich mehrmals mehr als nur die Haare raufte und sich
nach vergebenen Torchancen auch mal flach auf den Rasen legte. In der Nachspielzeit fiel sogar noch der vierte Treffer und kurz darauf war dann auch Schluss. Nach Beendigung des Spiels
machten wir uns dann direkt zu Fuß auf den Weg zurück zum geparkten Auto.