Saison 2023/24

Rheinlandliga

24. Spieltag


Dr.-Grosse-Sieg-Stadion
(Wissen/Sieg)
 
Mittwoch, 20. März 2024 / 19:30 Uhr

VfB Wissen -

FC Hoher Westerwald Niederroßbach


6:0 (4:0)


Tore:

1:0 (8.) Steven Winzenburg

2:0 (19.) Armando Grau

3:0 (24.) Armando Grau

4:0 (26.) Armando Grau

5:0 (59.) Philipp Weber (Foulelfmeter)

6:0 (74.) Armando Grau

 

Besonderes Vorkommnis: Luca Reichmann (73./FCN) verschießt Foulelfmeter.

Gelbe Karten: Mario Weitershagen (73.) / Benny Walkenbach (53.), Dennis Besirovic (64.).

Schiedsrichter: Jan Schmidt

Zuschauer: 185

 

Am Wochen-Teiler (werktagmäßig gesehen) für diese Woche hatte ich eigentlich lange Zeit die SpVgg. 05/99 Bomber HG aus Bad Homburg in meinen Plänen. In der Kreisoberliga Hochtaunus belegt man aktuell den 2. Tabellenplatz und mit einem Besuch hier hätte ich in dieser Liga fast bereits die zwei Drittel Marke erreicht gehabt und zudem einen potentiellen Gruppenligisten der nächsten Saison bereits abgehakt. Allerdings spielt man nur auf dem ausbaulosen Kunstrasen direkt neben dem netten Stadion an der Sandmühle und da ich zuletzt (auch aufgrund das dauerhaften Regenwetters) oftmals nur Spiele auf Kunstrasenplätzen schauen konnte, wollte ich eigentlich mal wieder etwas anderes sehen. Ich schaute ein paar Tage zuvor noch mal in die Terminierungen und sah, dass ein Match in einem Stadion angesetzt war, welches mich schon länger etwas ärgert, dass ich noch nicht hier war, obwohl es gar nicht sooo weit entfernt von mir zuhause ist. Es handelt sich zwar beim Dr.Grosse-Sieg-Stadion nicht um einen höherklassigen Ground, aber mit seiner netten Tribüne steht dieser eben schon lange auf meiner Liste. Für unter der Woche sind 132 Kilometer einfache Strecke doch schon ein ganzes Stückchen, aber diese Chance wollte ich heute dann endlich mal nutzen. Man schrieb im Vorbericht nur dass man „voraussichtlich das erste Mal seit Oktober letzten Jahres wieder im Stadion spielen wird“, reagierte aber leider nicht auf meine Nachrichten in Facebook oder bei Instagram, in welcher ich heute Mittag fragte, ob mittlerweile eine Entscheidung bzgl. der Platzwahl gefallen sei. So machte ich mich um 17:35 Uhr auf den Weg und hatte zehn Minuten Puffer bis zum Spielbeginn. Zuerst bis Berstadt und von hier dann die A45 bis Herborn-West, wobei die Baustellen ab Wetzlar heute auch wieder schwer nervig waren. In Herbon ging es für die letzten 55 Kilometer zuerst auf die B255 an Driedorf und Bad Marienberg vorbei, später dann auf kleinere Landstraßen und die letzten 5-6 KIlometer davon fühlten sich fast wie irgendein Alpen-Pass an. Ich kam exakt eine Viertelstunde vor Anpfiff am Stadion in der Stadt an der Grenze von Rheinland-Pfalz zu Nordrhein-Westfalen an. Bis zum letzten Moment musste ich zittern, ob denn wirklich auf dem Hauptplatz im Stadion gespielt wird oder auf dem Ascheplatz nebenan, denn in der bergigen Gegend konnte man bis wenige Meter davor das Sportgelände nicht einsehen. Als ich dann den Parkplatz befuhr, die Flutlichter auf dem Rasenplatz an waren und Betrieb dort herrschte, war ich echt happy, die anderthalb Stunden Anfahrt an einem Mittwoch waren wenigstens nicht für einen Asche-Platz ohne jeglichen Ausbau, welcher mir zwar auch noch fehlt, aber das hätte mich echt massiv geärgert, wenn man doch dort gespielt hätte. Nach dem Bezahlen von sechs Euro Eintritt drehte ich direkt meine Foto-Runde, natürlich mit dem Highlight, die Tribüne. Ich ließ mich kurz dort nieder, machte ein paar Fotos, ehe ich dann noch von der gegenüberliegenden Seite knippste und mich hier auch hinsetzte, so dass ich das Spiel über Blick auf das Bauwerk hatte.

Der 1914 gegründete VfB war über 40 Jahre lang immer in der jeweiligen höchsten Liga des Fußballverbandes Rheinland vertreten. In den Jahren 1980 und 1982 qualifizierte man sich für den DFB-Pokal und 1994/95 spielte man sogar für ein Jahr in der Regionalliga. In den Folgejahren ging es durch einige Abstiege sogar bis in die A-Klasse hinunter, aus der man sich mittlerweile wenigstens wieder in die Sechstklassigkeit nach oben gekämpft hat. Die Gäste waren in der letzten Saison noch als SG Hoher Westerwald unterwegs, aber im Sommer trennte sich die Spielgemeinschaft und nun tritt man unter dem neuen Namen FC Hoher Westerwald Niederroßbach weiterhin in der Rheinlandliga an. Der letztjährige Partner, FC Emmerichenhain gehört nun zur SG Rennerod und spielt Kreiliga A1 Rheinland. Die heutigen Gegner kämpfen beide gegen den Abstieg in die Bezirksliga. Die Einheimischen stehen auf Platz 13 mit vier Punkten Vorsprung auf die rote Zone und der FC HHW belegte vor dem Spiel den 18. und letzten Tabellenplatz, man hat bereits neun Punkte Rückstand und wird vermutlich die Spielklasse am Ende der Saison nach unten heraus verlassen müssen. Einen Achtungserfolg konnte man sich aber am vergangenen Wochenende erspielen, als man gegen den Tabellendritten bis in die Nachspielzeit mit 1-0 führte, sich dann aber doch noch mit nur einem Punkt begnügen musste. Noch besser drauf ist aber der heutige Gastgeber, der in den letzten beiden Spielen gegen die zwei Top-Teams der Liga beachtliche vier Punkte einfahren und sich dadurch erst den oben bereits erwähnten kleinen Vorsprung erspielen konnte.

Gerade in der ersten halben Stunde spielten sich die Gastgeber förmlich in einen Rausch. Quasi minütlich rollte Angriff um Angriff in Richtung Gäste-Tor, die aber ehrlicherweise auch wenig Gegenwehr leisteten. Durch ihre kleinen, wuseligen und schnellen Spieler packten sie es immer wieder gefährlich in die Spitze zu kommen. Dennoch war es zuerst ein Fernschuss, der zur Führung einschlug. Danach benötigte ihr Stürmer ab Minute 19 nur exakt sieben Zeigerumdrehungen um einen lupenreinen Hattrick zu erzielen und dieses 4-0 war auch schon der Halbzeitstand. Man muss es so deutlich sagen: Der Tabellenletzte war mit diesem Ergebnis sogar noch gut bedient! Nach dem Seitenwechsel ließen es beide Teams erst einmal ein wenig ruhiger angehen. Für eine Erhöhung des Resultats musste ein Foul-Elfmeter her halten. Diesen gab es dann auch auf der anderen Seite, aber der schwach ausgeführte Strafstoß wurde vom Torhüter pariert und exakt im Gegenzug machte der Hattrick-Schütze der ersten Hälfte seinen vierten Tages-Treffer. Wenige Minuten vor Ende der Partie setzte ich mich bereits in Bewegung in Richtung Ausgang, lief aber noch mal an der Tribüne vorbei. Gerade als ich diese passiert hatte, ertönte bereits auch schon der Abpfiff und ich bekam auf der Gegengerade zum Abschied sogar noch ein klein wenig Pyro präsentiert.

Ich stieg um 21:30 Uhr auf dem Parkplatz in mein Auto und wollte eigentlich direkt nachhause fahren. Allerdings sah ich am Ortsausgang von Wissen einen Supermarkt, welcher noch bis 22 Uhr geöffnet hatte und so sprang ich hier noch schnell rein, war aber nach bereits weniger als zehn Minuten wieder draußen. Damit hatte ich wenigstens meinen Einkauf für diese Woche erledigt, ansonsten hätte ich es am Freitag nach der Arbeit schnell machen müssen. Nun ging es dann endgültig in Richtung Heimat, sagte mein Navi mir 1:36 Std. als Fahrzeit voraus und da die ersten 55 Kilometer wieder über Land- und Bundesstraßen ging, die teilweise auch einiges an Wäldern zu bieten hatten, fuhr ich lieber vorsichtig, obwohl ich eigentlich aufgrund von Müdigkeit am Liebsten so schnell wie möglich zuhause in meinem Bett gewesen wäre. Ich kam aber neben und später auch auf der Autobahn sehr gut durch und konnte sogar noch ein paar Minuten vom Navi nehmen. Letztendlich stellte ich meine Karre um exakt 23:15 Uhr daheim ab und nachdem ich oben war, verzog ich mich auch recht schnell in mein Bett.