Saison 2022/23
Kreispokal Groß-Gerau
Achtelfinale
Stadion am Kaffeedamm - Platz 2 (KR)
(Gernsheim/Rhein)
Donnerstag, 20. Oktober 2022 / 19:00 Uhr
SV Concordia Gernsheim -
SV Olympia Biebesheim
3:2 (2:1)
Tore:
1:0 (3.) Hasan Erkek
1:1 (21.) Fabian Kabey
2:1 (29.) Pascal Sattler
2:2 (62.) Robin Frisch
3:2 (83.) Jan Kleinjohann
Gelbe Karten: Nick Leyenaar (54.), Boris Volk (58.), Hasan Erkek (58.) / Moritz Kunz (74.), xxx (86.), Nico Krause (90.+5.).
Schiedsrichter: Suat Sen
Zuschauer: ca. 250
Auch für heute gab es mal wieder eine recht kurzfristige Änderung, aber diese nicht wegen verlegter Spiele, sondern aus „guten Gründen“. Geplant hatte ich eigentlich im Kreispokal Wiesbaden das Spiel zwischen Germania und dem türkischen SV im netten Ground an der Waldstraße, welcher mittlerweile zwar leider ein wenig umgebaut wurde, aber immer noch ganz nett anzusehen ist. Zwei Tage vor dem Spiel machte mich Asche dann auf ein Spiel des Kreispokals Groß-Gerau aufmerksam und einen Tag später sah ich Jonas hier auf Insta auch etwas dazu teilen. Die Bilder des letzten Aufeinandertreffens zwischen Gernsheim und Biebesheim waren mir durchaus bekannt, denn hier gab es ja einiges an Pyro und eine Choreo zu bestaunen. Gernsheim war am Ende der letzten Saison aber aus der Kreisoberliga abgestiegen und eigentlich würde es dieses Spiel erstmal nicht mehr geben. Eigentlich... Die Losfee im Pokal zog für das Achtelfinale eben genau diese Partie und so würde man sich schneller wieder treffen, als gedacht. Ich persönlich überlegte lange, eigentlich zu lange, aber entschied mich doch für diese Partie.
Am Spieltag nach Feierabend zuhause etwas gegessen, dann für meine Eltern etwas erledigt, hatte ich bereits 18:45 Uhr als Ankunftszeit auf dem Navi. Normalerweise hätte mir das voll und ganz ausgereicht, aber dieses Mal wollte ich nicht ganz so spät ankommen, um das Intro keinesfalls zu verpassen. Als ich die ersten Kilometer gefahren hatte, stieg die Zeit bei meinem Navi aufgrund eines Unfalls bei Darmstadt immer weiter nach oben und war zwischenzeitlich auf 18:55 Uhr angesiedelt. Viel Zeit konnte ich nicht gut machen, da es teilweise recht stark regnete und auch einiges an Verkehr unterwegs war. Glücklicherweise war der Unfall wohl recht schnell beseitigt und als ich auf Höhe des Flughafens FRA war, sank die Zeit schon wieder stetig. Tatsächlich kam es auch nur noch zu einer minimalen Verzögerung und ich konnte mein Auto um 18:40 Uhr auf dem Parkplatz parken. Bereits als ich ausstieg, konnte ich in den Ground schauen, wo ich bereits den großen Banner der Heim-Fans hängen sah und auch Schwenkfahnen aus Folien verteilt wurden. Nach dem Zahlen von 2,50 Euro Eintritt drehte ich direkt meine Foto-Runde und als ich an den Einheimischen vorbei kam, konnte ich in Körben und Rucksäcken auch gewisse Pyro-Artikel bereits erkennen, sehr gut. Ich versuchte den taktisch besten Platz zu ergattern, denn von direkt gegenüber blendete der mittlere Flutlichtmast zu stark. Ich stellte mich neben das Tor und als beide Teams das künstliche Grün betraten, wurde ich nicht enttäuscht. Zwar gab es keine Choreo wie beim Aufeinandertreffen im Frühjahr (hier hätte der Dauerregen vermutlich eh Probleme bereitet), sondern nur die bereits erwähnten Schwenkfahnen aus blauer Folie und dazu eine nette Pyroshow, welche man unterklassig so wohl eher selten sieht, ich war vorübergehend schon mal zufrieden gestellt.
Der Unparteiische wartete nochmal 2-3 Minuten mit dem Anpfiff, bis der komplette Rauch verzogen und freie Sicht für alles Spieler vorhanden war. Es dauerte nicht lange bis die Partie Fahrt aufnahm, denn die Gastgeber gingen bereits in der 3. Minute in Führung, so dass es die erste Jubelaktion auf der mir gegenüberliegenden Seite gab. Dazu hatte Concordia nur wenige Minuten später einen Lattenkracher zu verbuchen und das Raunen der Zuschauer hierüber erlebt man so sonst auch eher in den Stadien. Der klassenhöhere Gast konnte sich aber nach und nach in die Partie spielen und war Mitte des ersten Abschnitts dann die optisch klar bessere Mannschaft, aber Großchancen waren eher Mangelware. Dennoch war der Ausgleich quasi eine logische Folge des Spielverlaufs, aber nur wenige Minuten nach dem 1-1 ging Gernsheim das zweite Mal am heutigen Abend in Führung und rettete dieses Ergebnis dann auch in die Pause. Nach dem Seitenwechsel verflachte die Parte zuerst eine Viertelstunde ein wenig und ab dann erneut das gewohnte Bild, Biebesheim besser, aber mit wenigen Chancen. Trotzdem der erneute Ausgleich nach einer schönen Flanke und einem komplett frei stehenden Spieler in der Mitte. Olympia hatte kurz darauf noch einen Aluminiumtreffer und ich dachte, dass das Pendel dann wohl wirklich so langsam in Richtung des Favoriten ausschlägt, aber Gernsheim hielt bestmöglich dagegen und hatte nach 80 Minuten die erste eigene dicke Chancen seit langer Zeit. Nur drei Zeigerumdrehungen später dann ein lupenreiner Angriff über die Außen und zentral setzte der Stürmer den Ball am herausstürmenden Torhüter vorbei in die Maschen. Die nächsten Fackeln im Heimbereich gingen an und der Jubel war erneut groß. Aber erst einmal waren noch mindestens sieben Minuten Kampf und Leidenschaft gefragt, denn so lange betrug die restliche Spielzeit. Diese wurden aber überstanden, ebenso wie die ersten vier Minuten der Nachspielzeit. Dann wurde es kurios, denn ein Abseitspfiff des Schiedsrichters wurde als Abpfiff gewertet und es stürmten locker mal 50 Mann auf den Rasen und weitere Fackeln gingen an. Der Unparteiische musste mehrmals in die Pfeife trillern, bis es auch der letzte kapiert hatte und nach etwa einer Minute der Platz erst wieder geräumt war und weiter gespielt werden konnte. Der Torhüter der Gäste schlug nach dieser Abseitsentscheidung den Ball noch mal lange nach vorne und ich möchte mir nicht vorstellen was passiert wäre, wenn hier tatsächlich noch der Ausgleich gefallen wäre. Das passierte aber nicht mehr und nach fast sieben Minuten Aufschlag war die Partie endgültig beendet. Nächster Rasensturm, nächste Fackeln und auch ein Zuschauer, der in Richtung Gäste-Torhüter rannte, weil dieser sich kurz zuvor ein klein wenig mit den Zuschauern anlegte („Welche Liga spielt ihr noch mal?“ Antwort: „Halt die Fre***, du Ar*******!“). Aber nach ein paar Worten hin und her klatschte man sich halbwegs friedlich ab und Zuschauer zog von Dannen, glücklicherweise gab hier nicht noch ein unschönes Nachspiel, was ich zuerst befürchtete. Gesangestechnisch war recht wenig zu vernehmen, aber der Pöbelfaktor war über die kompletten 90 Minuten recht ordentlich vorhanden, das gefiel mir. Und gab es beim letzten Aufeinandertreffen in einer Liga-Ebene im Frühjahr noch ein klares 0-5, wurden die einheimischen Zuschauer hier heute für ihr Engagement belohnt in Folge des Einzugs ins Kreispokal-Viertelfinale und das als unterklassiger Verein im Derby, nice.
Ich schaute noch einige Minuten zu, wie die Gäste-Spieler bedröppelt vom Platz schlichen und auch hier noch einige Worte und „Auf Wiedersehen“-Rufe zu hören bekamen. Dazu verfolgte ich noch die Jubeltraube der Einheimischen, die einem „Humba“ einbrachte. Danach wurden ordentlich Kisten Bier auf den Rasen geschleppt und ich vermute, es wurde eine gaaaaaanz lange Nacht in Gernsheim am Rhein. Es waren schon locker 15 Minuten nach Abpfiff vergangen und für mich ging es dann auch nachhause. Der Regen hatte glücklicherweise fast aufgehört und ich fuhr gemütlich und entspannt voller Zufriedenheit via A5, A3, B43A und A45 nachhause, wo ich ca. 22:50 Uhr ankam und nach einer Dusche mich alsbald auch in die Waagrechte begab.