Saison 2021/22
CHANCE Liga (2. Liga TCH)
33. Spieltag

Zimni Stadion

(Ústi nad Labem / TCH)

Montag, 03. Januar 2022 / 18:00 Uhr

HC Slovan Ústi nad Labem - HC Stadion Litomerice
2:7 (2:2/0:1/0:4)


Tore:

0:1 (07:12) Patrik Marcel (Martin Procházka)
1:1 (13:23) Jan Milfait (Daniel Vrdlovec, Jiri Drtina/5-4)
2:1 (17:28) Tomás Urban (Vladimir Broz)
2:2 (19:50) Martin Kadlec (Jiri Jebavý)
2:3 (38:31) Riku Sihvonen (Martin Kadlec, Filip Prikryl)
2:4 (41:23) Ondrej Procházka (4-5)
2:5 (45:37) Lukás Válek (Riku Sihvonen, Roman Prikryl/5-4)
2:6 (50:34) Roman Prikryl (Jan Holý/5-4)
2:7 (54:06) Ondrej Procházka (Martin Procházka, Jaroslav Kracík/5-4)

Strafen: UNL: 10 / LTM: 16
Torhüter: UNL: Lukás Cikánek (60:00) / LTM: Tomás Král (60:00)
Schüsse: UNL: 31 (14/12/5) / LTM: 33 (8/11/14)
Schiedsrichter: Tomás Zubzanda und Jan Jaros
Zuschauer: 1.000 (coronabedingt ausverkauft)

Die freien Tage zu Beginn des Jahres sollten noch ein wenig genutzt werden und so schaute ich natürlich schon frühzeitig, was man nach dem Jahreswechsel machen könnte. Fußballmäßig war nicht so wirklich viel, was mich reizte und außerdem hatte ich Montags morgens einen Termin, so dass ich nicht bereits am Wochenende in eine Tour starten konnte. Am Ende entschied ich mich für eine Tour ins "gelobte Land" nach Tschechien, wobei es sich hier um zwei Eishockey-Spiele handeln sollte. Das Nordböhmen-Derby in der CHANCE Liga (2. Liga) zwischen Ústi nad Labem und Litomerice fiel mir direkt ins Auge und am Folgetag hatte ich drei Optionen in der Extraliga (1. Liga): Liberec, Budweis oder Kladno. Für die ersten beiden Teams gab es aber keine Tickets im freien Verkauf, da derzeit nur 1.000 Zuschauer in CZ zugelassen sind. Also blieb nur noch Kladno, welche ich eigentlich bereits 2009 im Rahmen des Trainingslagers des EC Bad Nauheim in Slaný (bei Prag) in ihrer eigenen Halle besucht hatte. Allerdings wird diese Halle gerade saniert und so spielt man diese Saison seine Heimspiele in Chomutov. Für dieses Spiel gab es tatsächlich knapp eine Woche zuvor Tickets im freien Verkauf und so sicherte ich mir direkt eins. Danach buchte ich mir die gleiche Pension, die ich bereits im August 2020 hatte. Diese Pension lag nur 400m von dem direkt neben dem Eisstadion liegenden Fußballstadion entfernt und ist somit problemlos zu Fuß erreichbar.

Am Spieltag machte ich dann um 11 Uhr zur Sicherheit in Nidda noch einen Covid-Test, falls man diesen doch irgendwo benötigen sollte und fuhr direkt danach los. Noch bevor ich auf die Autobahn auffuhr erhielt ich das negative Ergebnis und konnte somit durchstarten. Obwohl ich keinen Zeitdruck hatte ließ ich vor lauter Vorfreude auf die abendliche Klobasa sogar den heißgeliebten Imbiss Haase in Magdala einfach links liegen. Ich kam problemlos durch den Verkehr und musste auf den 470 Kilometern nicht mal eine Pause machen, so dass ich bereits um 15:25 das Ortsschild von Ústi nad Labem vor den Augen hatte. Ich tankte noch schnell voll, zog an einem Automaten noch ein paar tschechische Kronen und schaute direkt erst mal am Stadion vorbei. Die Kassen hatten aber noch nicht geöffnet und so fuhr ich dann zur Pension und checkte um 16:15 Uhr ein, so dass ich danach sogar noch mal ein paar Minuten die Füße hochlegen konnte. Um 16:40 Uhr brach ich erneut zur Halle auf, dieses Mal aber zu Fuß, denn es waren ja nur knappe fünf Minuten zu laufen. Als ich dort angekommen war, öffnete auch kurz darauf die Kasse schon und ich sicherte mir eines der 1.000 Tickets, was letztendlich ausverkauftes Haus bedeutete. Danach konnte ich mich genüsslich meine erste Klobasa bestellen und mir auch das erste Pivo gönnen.

 Ich ging dann ins Stadion und schoss erstmal meine üblichen Fotos, stellte mich dann unten an die Bande um dem Warmup zuzuschauen und stand unbemerkt an einer Tür, welche die Spieler aus der Kabine kommend wohl das Eis betraten, denn nach wenigen Sekunden klopfte der Goalie der Gäste und ich öffnete ihm die Tür. Kurz darauf noch ein Skater, der wollte dass ich ihm seine Kufenschoner schnell rein reichte, was ich natürlich tat. Danach kam dann ein Ordner und übernahm die Tür bzw. schickte die Spieler dann immer eine Tür weiter in Richtung Auswechselbank. Ich holte mir noch schnell ein Bier und setzte mich auf die Gerade und das erste Bully folgte auch schon zeitnah.

Die Gastgeber standen im Niemandsland der Tabelle und hatten jeweils nach oben zur Aufstiegs-, aber auch nach unten zur Abstiegsrunde nur minimalen Abstand, also komplett offen in welche Richtung ihre Saison noch läuft. Die Gäste aus dem 20 Kilometer entfernten Litomerice hatten die letzten elf Spiele in Folge gewonnen und standen mittlerweile auf dem 1. Tabellenplatz in der 2. Liga. Erwartungsgemäß gingen die Gäste auch in Führung, aber ab diesem Treffer übernahm Ústi die Initiative und hatten neben zwei regulären Treffern auch noch zwei Mal den Pfosten getroffen. Wie es dann oftmals so ist, wenn man vorne selbst nicht trifft, dann macht der Gegner das Tor: 2-2 zehn Sekunden vor der ersten Pause. Auch im zweiten Drittel waren die Gastgeber das dominierende Team, allerdings gelang ihnen in sieben(!) Überzahlspielen in den ersten beiden Dritteln nur ein Treffer. Und das wurde erneut kurz vor der Pause bestraft, als die Gäste in Führung gingen. In der Pause holte ich mir meine zweite Klobasa und als ich gerade dabei war diese zu vernichten, erhöhten die Gäste durch einen Unterzahltreffer und trafen dann bei ihren drei eigenen Überzahlspielen selbst drei Mal, so dass an Ende ein 2-7 auf dem Würfel stand, welcher von den ca. 80 mitgereisten Fans gefeiert wurde. Man muss wohl kein Kenner sein, um zu sagen, dass die Special Teams hier dieses Spiel klar zu Gunsten des Tabellenführers entschieden haben.
Nach dem Spiel machte ich noch ein paar Fotos von der Feierei der Gäste und holte mir an den nebenan liegenden Tankstellen noch zwei Gambrinus, die ich vernichtete, während ich in meinem Zimmer im TV das Finale der Darts-Weltmeisterschaft gab. Danach war noch ein wenig daddeln am Handy angesagt, ehe ich so gegen 2:30 Uhr einschlief.

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