Saison 2021/22
III liga, gr. III
1. Spieltag

Stadion Miejski w Gubinie
(Gubin / Polen)

Samstag, 07. August 2021 / 17:00 Uhr

MKP Carina Gubin -
MKS Kluczbork

1:1 (1:1)


Tore:
0:1 (39.) Lucjan Zielinski
1:1 (41.) Maciej Diduszko

Gelbe Karten: Konrad Grzymyslawski (67.), Maciej Magdziak (84.) / Dominik Lewandowski (2.), Lucjan Zielinski (54.), Nataniel Szota (90.+2.).
Schiedsrichter: Waldemar Socha
Zuschauer: ca. 500

 

 Wie bereits im zweiten Bericht erwähnt, gab es am Morgen noch Unklarheiten bzgl. meines Abendspiels, denn eigentlich hatte ich Gornik Polkowice in der zweithöchsten Spielklasse Polens geplant, aber bei der Bestellungen der Tickets online waren mal wieder nur zig polnische Bankmöglichkeiten vorgeschrieben, aber mit einer normal üblichen Kreditkarte konnte man nicht zahlen. Auf eine e-mail von mir Mitte der Woche wurde leider gar nicht reagiert und da auf der Vereins-Homepage stand, dass man Tickets nur online oder in einem Geschäft kaufen kann, war mir das Risiko zu groß dort hinzufahren und dann vor verschlossenen Türen zu stehen. Nach der erwähnten Rücksprache mit Micha am Morgen entschied ich mich dann statt Polkowice und auch statt Bad Saarow (Brandenburg-Pokal, hier hätte ich vermutlich sowieso die ersten zehn Minuten des Spiels verpasst) für ein Spiel beim MKP Carina Gubin, einem Grenzort nach Deutschland. Der Verein war das erste Mal in die III. liga (vierthöchste polnische Liga) aufgestiegen und neben dem, dass sicherlich somit dort einiges los sein dürfte, sah auch der Ground auf Bildern mehr als nur annehmbar aus.
In Fürstenwalde ins Auto gestiegen um 14:55 Uhr sagte mein Navi 1:15 Std. Fahrzeit voraus, also würde ich knapp 50 Minuten vor Spielbeginn am Ground ankommen. Ich fuhr also durch Fürstenwalde durch, auf die A12 bis zur letzten Autobahnabfahrt vor der deutsch/polnischen Grenze bei Frankfurt/Oder. Ab hier ging es dann weiter via Landstraße (u.a. durch Eisenhüttenstadt durch) in Richtung Coschen, wo ich die Grenze nach Polen überfuhr. Nach wenigen Kilometern kam ich in Gubin an und fuhr von Norden kommend erstmal am Ground vorbei, denn ich musste noch in die Stadt an einen Geldautomaten ein paar Zloty ziehen, um Geld für Ticket und Verpflegung zusammen zu haben. Irgendwie spackte aber mein neues Handy ab und fand keinen Empfang, so dass ich blind erst einmal in die Stadt fuhr. Mein Gedanke war, dass es im Stadtkern sicherlich Banken mit Automaten geben würde und gerade als ich tatsächlich eine fand, war auch mein Handy endlich wieder auf der Höhe und hatte Empfang gefunden. Die kleinstmögliche Menge an zu ziehendem Geld waren 100 Zloty (knapp über 20 Euro), also zog ich mir diese Menge und fuhr wieder zurück zum Ground. Bereits auf dem Weg dorthin liefen einige Menschen die Straße entlang im Richtung Stadion und auf dem Parkplatz herrschte dann auch ein kleines Chaos, da man sichtlich nicht mit diesem Andrang gerechnet hatte, aber die Parkplatzanweiser zeigten sich dennoch sehr bemüht alles bestmöglich zu regeln.
Auch an der Kasse bereits eine längere Schlange, aber dennoch ging es hier zügig voran. Bis ich kam, denn mit meinem 100 Zloty Schein, den mir der Geldautomat ausspuckte, konnte man mir kein Rückgeld geben, da man die Scheine von den Zuschauern immer direkt in eine verschlossene Kasse einwarf. Also musste ich an der Seite warten, bis neun andere Personen ihre 10 Zloty an der Kasse entrichteten und danach konnte man mir die 90 Zloty zurückgeben und ich erhielt endlich meine Eintrittskarte und konnte den Ground betreten. Ich war noch keine 30 Meter im Ground, schon hörte ich erste Gespräche auf deutscher Sprache, auch wenn es tatsächlich die Einzigen drei Personen waren, die mir im Laufe des Spiels sichtlich als Deutsch auffielen.
Eine halbe Runde zum Bilder schießen gedreht, setzte ich mich erstmal über die mit ein paar Sitzbänken ausgestattete Gegengerade ins trockene Gras. Es dauerte auch nicht allzu lange und der Anpfiff des Spiels ertönte. Leider war das Spiel über 90 Minuten keines, welches viele Highlights bot, sondern eher der Kategorie langweilig zuzuschreiben war. Immerhin fielen kurz vor der Halbzeit binnen zwei Minuten zwei Tore - gerecht verteilt auf beiden Seiten jeweils eins, so dass ich den Ground wenigstens nicht mit einem 0-0 kreuzen musste. In der Halbzeit aß ich noch eine Kielbasa und trank eine Dose Bier, damit ich mich Abends zumindestens nicht mehr um etwas zu Essen kümmern musste. Die zweite Halbzeit schaute ich von der gegenüber liegenden Seite an, aber das Gebotene wurde hier auch nicht besser. Am Ende wohl ein gerechtes Remis, denn beide Teams hatten kaum weitere Torchancen zu bieten. Die zwei ersichtlichen Fans aus dem 350 km entfernten Kluczbork schauten nicht erfreut drein, während die Fans des Aufsteigers ihr Team mit viel Applaus verabschiedeten.
Verabschieden war auch für mich das Stichwort, denn ich verließ den Ground auch direkt nach Abpfiff, um weiterem Chaos auf dem Parkplatz zu entgehen, was mir auch gelang. Ich fuhr in die Stadt Gubin um benutzte hier den Grenzübergang, um in die deutsche Stadt Guben zu gelangen. Von hier aus hatte ich noch ca. 170 km zu fahren, um in mein Nachtdomizil zu gelangen. Ein großer Teil der Strecke über Bundes- und Landstraßen, so dass es am Ende doch insgesamt knapp über zwei Stunden dauerte, bis ich diese Fahrt hinter mich bringen konnte. In meinem Hotel in Kesselsdorf bei Dresden kam ich dann so gegen 21:15 Uhr an und nach dem schnellen Einchecken folgte eine Dusche. Danach öffnete ich mir ein Bier, schaltete den Fernseher an und gammelte noch bis 1:30 Uhr am Handy rum, um erneut ein paar Reiseberichte anderer Hopper zu lesen und auch noch die ein oder anderen Spielplan für die nächsten Tage und Wochen zu checken.

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